9. Neue Freunde?

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"Aufstehen“, flüsterte mir jemand zärtlich ins Ohr und berührte mich. Ich knurrte vor mich hin. Aufstehen? Schon wieder? Mir kam es vor als wäre ich vorhin erst aufgestanden und wieder schlafen gegangen.
"Es ist halb 2!" Ich rieb mir verschlafen meine Augen und erblickte Norami, die auf meiner Bettkante saß. Sie lächelte mich an.
"Schon?“, murmelte ich und sah auf meine Uhr. Doch zu meiner Verwunderung war ich auf einmal hellwach. Komisch, dachte ich. Gerade war ich noch totmüde.
Norami stupste mich sanft an. "Komm mach dich fertig! Wir müssen zum Unterricht!"
Also stand ich auf und schlurfte ins Bad. Zum Glück war auf jedem Zimmer eine Toilette und ein Waschbecken, jedoch gab es eine Gemeinschaftsdusche auf jedem Gang.
Ich wunsch mich schneller als sonst und fuhr mir mit meinem kalten Waschlappen durchs Gesicht. Dann zog mir meine Sachen, die ich für heute rausgelegt hatte, an. Meine Haare band ich zu einem Pferdeschwanz zusammen.
Als ich aus dem Bad kam, wartete Norami schon ungedulig. Die Türklinke hatte sie fast in der Hand. "Komm jetzt!" Mach nicht so eine Hecktick! Ich hasste Hecktick!

Zusammen mit Norami verließ ich dann das Zimmer.
Wir machten uns auf den Weg zum ersten Unterricht. Der Gang war leer und dunkel. Nur ein paar Vampire kamen uns entgegen.
"Was ist eigetnlich mit Frühstück? Gibt es das hier auch?",  kam mir einfach so in den Kopf. Norami schüttelte den Kopf. "Nein, nicht direkt. Eigentlich isst du wann du willst."
So lief das also hier. "Und wo bekomme ich das?", wollte ich wissen.
"In der Eingangshalle findest du eine Tür zu einem Raum, in dem Flaschen gefüllt mit Blut drin sind." Ich nickte. "Ok. Danke." "Kein Problem."
Ich war so froh, dass Norami und ich viele Stunden zusamen hatten. Mit Jacky und Sarla hatte ich fast keine Fächer zusammen. Jedoch hoffte ich, dass ich nicht auf Jazinka stoßen würde.
"Doch, sie hat viele Stunden mit uns zusammen!“, sagte Norami. Ich hielt mich zurück meine Augen zu verdrehen. "Das ist ja doof..." Ich hielt inne und warf meinen Blick auf Norami. Das hatte ich gar nicht ausgesprochen! Nicht schon wieder!
"…äh…Was?…Moment mal…Hast du meine Gedanken gelesen?“ Norami nickte und wich meinem Blick aus. "Sorry." "Ist schon ok. Frau Beißen hat das bei mir gestern auch gemacht!“, entgegnete ich. War das etwa normal hier?
"Das wirst du auch noch lernen!“, erklärte sie mir. Ich lächelte. Ja, das würde ich wirklich gerne mal können. Aber das war sicher nicht das einzige was ich hier noch lernen wollte. 

Wenig später erreichten wir den Raum 752 im 7. Stockwerk. Wir waren die ersten - na ja fast.
Ein dunkelhaariger Junge saß schon auf einem Platz im Klassenraum. Als Norami ihn sah, ging sie direkt auf ihn zu. "Hi Percy!“ "Hey, Norami!“ Sie strahlten, als sie sich umarmten.
"Na alles klar bei dir?" "Ja und bei dir?" "Auch." Norami sah glücklich neben ihm aus. War das etwa ihr Freund?
"Das ist Alexandra!“ Norami zog mich näher an sich und Percy heran. "Sie ist neu hier und meine Zimmergenossin." Percy lächelte mich an. Sein Lächeln steckte mich an. "Ah, Alexandra, die Neue! Hi! Ich bin Percy, Noramis bester Freund.“ Er reichte mir die Hand. Ich schlug ein. Sie war kalt. Normal eigentlich. "Schön dich kennen zu lernen."
Ich nickte. "Ja, finde ich auch." "Norami hat mir gestern noch viel von dir erzählt.“
Ich drehte mich zu Norami herum und hob eine Augenbraue. Die grinste nur und wich meinem Blick aus. "Na ja…ja! Das übliche was man so über Neue erzählt.“
Sie zwinkerte mir zu und nahm Platz. Sie saß hinter Percy. Ich blieb vorerst noch stehen.
"Bist du eigentlich immer als Erster hier, Percy?“, wollte ich dann  wissen. Er wollte gerade antworten, als Norami ihm zuvor kam: "Ja, das ist er! Er ist immer zu früh da!“ Sie lächelte. Percy lachte sie an. Die beiden könnten echt ein Paar sein!
"Das stimmt. Wir beide sind eigentlich immer die ersten!" "Tja, so sind Freunde nunmal."
Freunde. Sie sahen aus wie mehr als nur Freunde. Die beiden sahen sich so vertraut an.
Das erinnerte mich sehr stark an Luca und mich. Wir beide waren wirklich die aller besten Freunde überhaupt. Ich vermisste ihn sehr.

Die Klasse füllte sich immer und immer mehr.
Ohne zu fragen setzte ich mich entschlossen eine Reihe hinter Norami.
Percy könnte auch für mich ein guter Freund werden, dachte ich.
Plötzlich vernahm ich Schritte, die immer näher kamen. Es war sicherlich ein Mädchen, denn man hörte die Absätze genau. Jemand betrat den Raum. Ich drehte mich um und sah Jazinka und noch ein paar mehr Mädchen. Das schien ihre Clique zu sein.
Jazinka kam auf mich zu. "Hey, Göre, das ist mein Platz!“, fauchte sie mich an. Ich sah es ungewöhnlich gelassen. "Tja, jetzt sitze ich aber hier! Weg gegangen, Platz vergangen! Pech!“
"Alex!! Lass es!“, raunte Norami mir zu. Ihr Blick war ernst - mehr als ernst. "Reiz sie nicht, sonst…!“
"Ach ja? Was wird sie dann tun?“ Ich fühlte mich ungewohnt mutig und stark. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja noch keine Ahnung wie gemein Jazinka wirklich war.
Jazinka hatte wohl genug und schubste mich einfach so vom Stuhl. Unweich landete ich auf dem Boden direkt im Mittelgang. Alle, die das mitbekommen hatten, fingen an zu kichern. Mann, war das peinlich. Jazinka lächelte gehässig und setzte sich auf ihren Platz. Eine ihrer Freundinnen setzte sich neben sie auf die andere Seite.  
Ich war immer noch so geschockt, dass ich den Lehrer gar nicht kommen hörte.
Unerwarte schien er in diesem Moment das Zimmer betreten zu haben.
"Guten Morgen, meine lieben Vampirsch…“
Der Lehrer für Vampirkräfte stoppte bei mir, denn ich hockte immer noch auf dem Boden. Ich sah zu ihm hoch. "Tut mir leid, ich...“ Oh Gott wie peinlich...
Jazinka musste sich ein Grinsen verkneifen. Auch alle anderen.
Der Lehrer verstand sofort, was los war, als er zu Jazinka sah: "Du bist neu hier, oder? Hast du dich etwa auf Jazinkas Platz gesetzt?“ Ich nickte verwirrt und stand auf. "Woher wissen Sie das?“
"Den Fehler machen viele Neuen!“, sagte er lachend. "Setzte dich am besten…“ Er lies den Blick durch den Raum schweifen. "…hier vorne neben Percy! Der Platz ist noch frei.“
Ich nickte und ging zu dem leeren Platz. Dann setzte ich mich hin.
In der Zeit ging der Lehrer nach vorne und legte seine Sachen ab.
"Also, noch einmal: Guten Morgen, meine lieben Vampirschüler!“ 
"Guten Morgen, Herr Damik!“, antwortete die Klasse fast im Chor. Ich kannte das noch aus meiner alten Schule. Das war wohl überall so. 
"Wie ihr sehen könnt, haben wir jemand neues hier. Wie war dein Name noch gleich?"
"Alexandra", stellte ich mich vor. "Nun gut, Alexandra. Hast du schon ein Stift und einen Block?“ Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe gar nichts dabei. Ich bin erst gestern angekommen."
"Ok, dann muss ich dir noch eins geben.“ Der Lehrer ging auf einen alten Schrank zu, holte einen Block und einen Stift hinaus und gab dies mir.
"Danke“, sagte ich höflich - wie ich es von meiner Mutter beigebracht bekommen hatte. War das zu hochgestochen? Anscheinend, denn fürr Jazinka war das natürlich ein Grund etwas beizusteuern.
"Beim Lehrer einschmeicheln…uh!“, gab sie von sich. Ich wollte ihren Blick gar nicht erst sehen.
"Jazinka! Bitte Ruhe!“
Herr Damik sah in seine Unterlagen. "Sind heute alle da?“ Seine Schüler nickten.
" Gut…dann fangen wir mal an."

Das dunkle GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt