1. Was passiert mir mir?

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Die Sonne kitzelte mich im Gesicht. Ich verzog es verschlafen und ließ ein leises Geräusch aus meinen Mund entfleichen. Ich öffnete langsam meine Augen als ich mich auf die rechte Seite legte, wobei sie sich aber nur schwer an das grelle Sonnenlicht gewöhnen konnten. Es klingt so, als ob ich die Sonne verachtete, doch das tat ich nicht. Im Gegenteil: Ich liebte es so geweckt zu werden. Nichts war schöner als die warme Sonne auf meinem Gesicht zu spüren.
Von meinem Bett aus konnte ich durch das Fenster direkt hinaus auf den Strand schauen. Jeden Morgen (und natürlich auch den Rest des Tages) genoss ich diesen Ausblick und dachte darüber nach, was für ein tolles Leben ich doch hatte. Ich lebte nämlich mit meiner Mutter und meiner älteren Schwester Laura in einem kleinen Haus direkt am schönen Strand von Malibu. Unser Vater war vor langen ausgezogen, da er sich mit meiner Mutter gestritten hatte. Mehr wusste ich auch nicht darüber, jedoch war ich froh ihn jede Woche ein paar Mal sehen zu können. Oft gingen wir skaten oder surfen zusammen. Bei dem Wort 'surfen' musste ich immer an Luca, meinen besten Freund, denken. Er surfte für sein Leben gerne und konnte es auch schon richtig gut. Ich kannte ihn wahrscheinlich länger als irgendjemand anderes. Schon seit dem Kindergarten waren wir beste Freunde und machten einfach fast alles zusammen. Auch meine beste Freundin Jenny war oft mit von der Patie, auch dann, wenn Dad und ich eigentlich alleine surfen wollten. Sie waren einfach die besten Freunde, die ich mir nur hätte wünschen können.
Nach diesem Gedanken schoss ich kurz meine Augen wieder und dachte nach was für ein Tag heute war während die Sonne weiter auf mein Gesicht schien. Heute war mein 18. Geburtstag! Ab heute war ich endlich volljährig und konnte tun und lassen was ich nur wollte! Meine Lippen formten ein großes Lächeln. Ab heute würde ich ein neues Leben als Erwachnene beginnen. Es war ein schöner Gedanke endlich unabhängig sein zu können. Schon seit Jahren wollte ich volljährig sein, doch nun endlich war es soweit!
Trotzdem konnte ich mich erst nicht überwinden, aufzustehen. Ich lag halt gerne im Bett und genoss meine Freizeit. Es war Samstag und somit keine Schule. Ein Grund mehr noch etwas liegen zu bleiben, doch je kräftiger die Sonne, desto unangenehmer wurde es. 

Ein paar Minuten später hatte ich es dann geschafft mich zu strecken, hinzusetzten und mich endlich aufzurichten. Mein Blick wanderte zu meinem Handy auf meinem Nachtschränkchen. Wieder ließ ich mich auf mein Bett fallen und nahm es in meine Hand. Ich entsperrte es und sah, dass es erst 7 Uhr morgens war. Tja, der Sonnenaufgang war eben früh, aber eigentlich später als sonst. Unerwartet gähnte ich noch einmal laut vor mich hin. Nur unter der Woche war ich um diese Uhrzeit wach, aber am Wochenende konnte ich auch schonmal bis 12:00 Uhr schlafen. Ich war eben ein Langschläfer und das gab ich auch offen zu.
Nachdem ich alle neuen Nachrichten gecheckt hatte, stand ich langsam auf und ging quer durch mein Zimmer zu meinem Balkon, der direkten Blick auf das offene Meer bot. Der Wellengang war noch sehr sanft und nur ein paar Touristen waren zu sehen. Diese Aussicht war einfach atemberaubend schön. Wir wohnen hier zwar schon einige Jahre, doch dieser Blick war jeden Tag etwas komplett neues für mich. Mehr als genießen konnte man es einfach nicht. Am schönsten war es jedoch immer noch, wenn man zu zweit diesen Ausblick genoss. Direkt musste ich an Sebastian denken. Nein, er war nicht mein Freund, aber ich denke, dass ich mich ein bisschen in ihn verguckt habe. Vor ein paar Tagen erst ist er nach Malibu gezogen. Er hatte das gleiche Hobby wie ich: surfen. Wir verstanden uns sofort und ich hatte von Anfang an so ein Kribbeln in meinem Bauch, immer wenn wir uns begegneten. War ich etwa in ihn verliebt? Ich wusste es nicht genau. Auf jeden Fall mochte ich ihn sehr.
Die Sonne, die durch die Balkontür schien, wurde auf einmal unerwartet heiß. Dies ließ mich aufhören zu schwärmen und wieder zur Realität zurück kehren. Ich trat einen Schritt zurück, doch mein Körper kühlte sich zuerst nicht ab. Komischerweise fühlte ich mich von jetzt auf gleich unerwartet schwach. Plötzlich spürte ich wie die Sonne mich aufzuwärmen schien und ein sehr komisches und ungewohntes Gefühl überkam mich. Erschrocken trat ich noch einen weiteren Schritt zurück und schloss den Vorhang. Mein Körper kühlte sich im Schatten wieder ein bisschen ab. Mir ging es schon wieder gut und ich fühlte sich auch schon besser. Trotzdem fragte ich mich, was das gerade war. Die Sonne hat bisher noch nie eine Gefahr für mich dargestellt, doch auf einmal machte sie mich schwach? Was war hier los?
Ich stand etwas verwirrt vor dem geschlossenen Vorhang. Dann streckte ich nur eine Hand kurz durch den Vorhang. Jetzt spürte ich, wie sie immer heißer und heißer wurde. Wie gerade eben mein ganzer Körper. Mit dem Rest meines Körpers, der hinter dem Vorhang war, geschah dies Mal nichts, denn er war der Sonne nicht ausgesetzt. Erschrocken zog ich die Hand wieder weg. Irgendetwas stimmte doch mit mir nicht...

Das dunkle GeheimnisOnde histórias criam vida. Descubra agora