26. Was für ein Gefühl!

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Es gab keine Sekunde, in der ich nicht an Sebastian dachte. Ich dachte immer an sein Lächeln, seine Küsse und diese sanften Bewegungen...
Sogar während des Unterrichtes konnte ich meine Gedanken einfach kaum von ihm lassen. Norami und Percy mussten mich immer wieder aus meinen Gedanken zerren! Ich musste im Unterricht aufpassen! Bald würde ich meine ersten Prüfungen schreiben!

"Na komm, erzähl schon!", drängte Norami mich. Sie wollte wieder einmal alles wissen.
Wir hielten uns wie so oft nach dem Unterricht in der Eingangshalle auf. Hier trafen wir uns fast jede Nacht. Es war auch unser Treffpunkt in dieser Pause. Gleich ging der Unterricht schon weiter.

"Ist ja gut", sagte ich etwas leiser mit einem großen Grinsen in meinem Gesicht.
Ich ließ mich auf einer Bank nieder. Norami setzte sich neben mich. Percy blieb vor uns beiden stehen. Das tat er auch sehr oft. Er stand lieber, als zu sitzen.
"Unsere Nacht war einfach wunderschön", schwärmte ich. "Wir haben ein 'Picknick' gemacht und die Nacht einfach genossen." Das Wort "Picknick" setzte ich gekonnt in Anführungsstriche, da wir ja nur Blut getrunken haben. Normalerweise isst ja ganz andere Sachen bei einem Picknick.
"Und dann?", harkte Norami nach. Immer noch konnte ich mein Grinsen nicht bändigen. Auch Norami war am grinsen.
"Na ja...dann...hatten wir...Spaß", ergänzte ich.
Noramis Augen weiteten sich. "Spaß? Ihr habt...?" Ihre Stirn legte ich in Falten. In meinen Gedanken beendete sie den Satz.
"Nein", entgegnete ich ihr. "Wir haben nicht miteinander geschlafen...aber fast...."
Percy wendete seinen Blick ab. Ich konnte verstehen, dass es hart für ihn war, so etwas zu hören. Er hatte immer noch Gefühle für mich.
"Wirklich?" Norami schien aus dem Häuschen zu sein. Sie schien es kaum zu glauben. "Also habt ihr euch nur geküsst und damit Spaß gehabt?" Ihre Stirn legte sich in Falten.
Ich nickte. "Ja...na ja...wir..." Leicht schüttele ich den Kopf. "Ich will nicht ins Detail gehen."
Norami nickte verstehend. "Schon klar. Kann ich verstehen."
"Hat es dir denn gefallen?", wollte Percy plötzlich wissen. Ich sah zu ihm hoch.
"Na ja...es war schon toll und neu für mich, da ich so etwas noch nicht erlebt hatte, aber...als er mir meinen BH ausziehen wollte, habe ich ihn gestoppt."
Percys Augen wurden ein bisschen größer. "So weit kam es?" Er schien es kaum glauben zu können. Ich nickte und schluckte.
"Ja...ich wollte nicht mehr. Ich wollte einfach noch nicht mit ihm schlafen. Ich bin noch nicht so weit! Ich habe gerade wieder angefangen ihm zu vertreuen. Unsere Beziehung steht gerade noch am Anfang."
Norami nickte verstehend. "Das stimmt....aber später willst du es mal ausprobieren...?"
Sie grinste mich verschwörerisch an und hob ihre Augenbrauen. Ich konnte nicht anders als zu lachen. "Wenn die Zeit gekommen ist, dann schon. Warum nicht?"
"Meinst du, dass...?", wollte Norami weiter fragen, doch ich unterbrach sie: "Norami, bitte! Können wir das Thema hier beenden?"
Zuerst hob sie eine Augenbraue, doch dann nickte sie. "Ja, ok, wenn du willst."
Jedoch kam es nicht dazu, denn in diesem Moment klingelte es. Der Unterricht ging weiter.

Nun hatten wir Vampirgeschichte.
Es war schon befreient gewesen, meinen Freunden von der Nacht zu erzählen, doch ich hatte ein paar Zweifel. Hatte ich zu viel erzählt? War Sebastian das überhaupt recht? Ein komisches Gefühl hatte ich schon bei der Sache.
Diese Fragen stellte ich mir noch in der nächsten Stunde.
Ich war so abgelenkt, dass ich kaum dem Unterricht folgte. Norami holte mich jedoch in die Realität zurück, in dem ihren Ellebogen in meine Seite rammte.
"Schlag das Buch auf!", raunte sie mir mit geweiteten Augen zu, als ich sie verwirrt ansah.
Ich schüttelte leicht meinen Kopf um mich wieder zu fangen und öffnete das Buch auf der selben Seite wie Norami. Dann begann ich den Text zu lesen. Es war wieder einmal einer über Garlus Modusi. Das meiste konnte ich schon auswendig. Garlus scheint der mächtigste Vampir zu sein! Er beherrscht alle Zaubersprüche in - und auswendig. Aber er hat, wie jeder andere Vampir auch seine Ecken, Kanten und Schwächen. Mich verwunderte sehr, dass keine weiteren Informationen dazu im Text standen. Was waren denn nun seine Schwächen?

"Seid ihr fertig mit lesen? Gut, gibt es Fragen dazu?“, fragte Herr Histoire in die Runge. Das kam mir sehr gelegen. Sofort schnellte mein Finger hoch.
Als der Lehrer in meine Richtung sah, nahm er mich dran. "Ja, Alexandra?“
"Hier steht ja, dass er auch Schwächen hat, aber nicht, welche. Wissen Sie vielleicht ein paar davon?"
Herr Histoire pustete. "As ist eine gute Frage, Alexandra..." Er fing an zu überlegen und sagte mir dann: "Also, ich habe mal gelesen, dass er wohl Angst vor Feuer hätte...bin mir aber nicht mehr sicher." Mein Lehrer sah mich wieder an. "Mehr kann ich dir leider nicht sagen, tut mir leid."
Ich nickte. "Ok...trotzdem danke."
"Gibt es noch weitere Fragen?"
Niemand meldete sich mehr.
"Gut", sagte Herr Histoire. "Dann habe ich noch eine. Wisst ihr, wie genau er seine Opfer tötet?"
Das war doch einfach! Meine Hand schnellte in die Höhe. "Alexandra?"
"Er beißt seine Opfer und saugt ihnen das ganze Blut aus. Dazu gibt es glaub ich noch einen Zauberspruch, damit seine Opfer auch ganz sterben. Es war der Todesluch oder so…“
Ich wusste nicht wie mir geschah. Mir rutschte das einfach so heraus! Ich hatte ja keine Ahnung, was ich damit ausgelöste hatte.
"Der Todesfluch?“ Herr Historie sah mich entsetzt an. "Also, Alexandra! Solche Worte gedulde ich in meinem Unterricht nicht! Außerdem gehört es jetzt nicht hierher! Niemand sollte diesen Spruch je benutzen!“ Er sah mich ernst an. "Woher weißt du überhaupt davon?"
Ich biss mir nervös auf die Lippe. Das war keine so gute Idee gewesen...
"Ich...äh...hab das mal in einem Buch in der Bibliothek gelesen", sagte ich promt.
Herr Histoire hob eine Augenbraue. "Nun gut...aber du kennst den Spruch nicht?"
Ich schüttelte schnell meinen Kopf. "Nein, keine Ahung wie der geht."
Ich dachte nicht weiter daran. Nachher erfuhr er noch etwas. Das hätte sehr großen Ärger gegeben,
"Nun gut", wiederholte der Lehrer. "Dann machen wir mal mit den Unterricht weiter!"
Er ignorierte die anderen Finger total. Er wollte nicht weiter über dieses Thema reden.

Das dunkle GeheimnisOnde histórias criam vida. Descubra agora