6. Was fühlt er?

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"Was? Wegen mir? Du bist nur wegen m nach Malibu gezogen?"
Ich wurde rot. Ein Junge war nur wegen mir in eine neue Stadt gekommen? Ich hielt meinen Atem an. Dafür hatte ich keine Worte. Es war zu unglaublich!
"Wirklich? Warum das? Das hättest du doch nicht…", sprudelte es plötzlich weiter aus mir heraus.  Ich wusste gar nicht wie mir geschah! Ich war einfach nur sprachlos.
"Doch, Alex, es war meine Pflicht!", unterbrach Sebastian mich. 
Wieder trafen sich unsere Blicke. Er sah mich mit seinen wonderschönen dunklen Augen an. Wie könnte man ihm nur wiederstehen? Er sah so perfekt aus. Ich hätte mich in seinem Blick verlieren können. Dazu umspielte auch noch ein süßes Lächeln seine Lippen.
"So konnte ich dich beschützen und dein Vertrauen gewinnen!", fing er an zu erzählen und sah mich dabei an. "Auf der Akademie werde ich dich natürlich begleiten und dir helfen."
Es war schwer ihn anzusehen. Er schmeichelte mir was das Zeug hielt. So etwas w ich ganz und gar nicht gewöhnt!
"Ok...", versuchte ich zu sagen. Sebastian nickte daraufhin.
Ich wollte gerade etwas sagen, als er ergänzte: "Dass ich vielleicht mehr als nur Freundschaft empfinde war eigentlich nicht vorhergesehen, aber…" Sein Blick war nun liebevoll. Ich konnte spüren, dass es schwer für ihn war mich anzusehen. 
"Was?" Ich konnte das alles kaum glauben und stellte nur Fragen! So war ich selten. Dieses Vampirdings hatte wohl mein ganzes Ich verändert. Ich spürte wie ich immer roter wurde.
"Du hast dich in mich verliebt?" Was?? Was war mit mir los?? Warum stellte ich eine solche Frage? Ich erkannte mich kaum wieder!! Sonst war ich nie so konkret!
Sebastian wendete seinen Kopf ab. Er hielt es nicht mehr aus. Ich konnte das verstehen. Ich konnte auch nicht jemanden einfach sagen, wie sehr ich ihn mag.
"Na ja...ich weiß nicht...", nuschelte er dann vor sich hin.
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, also schwieg ich. Blödes Thema, dachte ich nur. So etwas kann man nicht einfach so besprechen.
"Das wollte ich erst einmal loswerden." Sebastian sah auf den Boden, seine Flasche immer noch fest in seinen Händen.
"Ok...also...zurück zum Thema..." Ich fing an das Thema wieer zu wechseln. Das tat uns beiden gut.
"Warum bist du hier her gezogen um mich zu beschützen? Wovor beschützen?"
Sebastian nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche bevor er weiter sprach.
"Nun ja...es gibt einen bösen Vampir namens Garlus Modusi. Er ist der gefährlichste unter allen Vampiren dieser Erde. Nehme dich vor ihm in Acht! Er hätte dich holen kommen können."
Ich schluckte. Ich fand immer mehr Glauben an der ganzen Geschichte.
"Warum ist er denn so gefährlich? Und warum gerade mich?" Ich konnte mir das alles nicht erklären.
"Auch er wurde, wie du, von einem Fluch belegt, ein Vampir zu sein und auf die Akademie zu gehen. Aber er wollte lieber auf die böse Seite wechseln. Also es gibt liebe Vampire, wie auf der Akademie, und sehr böse Vampire, die jedem, den sie begegnen, das Blut raussaugen und sie töten! Auch Vampiren! Außerdem fand er einen Spruch, der einen zur gefährlichsten Kreatur machte. Von da an spukte er in allen Ländern rum und brachte Menschen um. Er wird überall als Massenmörder gesucht! Die Menschen glauben natürlich nicht an die Existenz von Vampiren. Keiner konnte versuchen ihn je zu töten! Ok, das geht sowieso schlecht, weil er unsterblich ist! Vampirgehne." Er verknif sich ein Lachen. Ich verzog keine Mine und hörte ihm aufmerksam zu. Dabei nahm ich noch einen Schluck Blut. Es schmeckte mir immer und immer besser.
Dazu fragte ich dann: "Also ist er auch 18, oder?"
Sebastians Reaktion war ein halbes Nicken, aber auch ein halbes Kopfschütteln.
"Ja…also nein…er sieht wie 18 aus, ist aber schon viel viel älter!" 
Ich nickte und verkniff mir ein Lächeln. "Schon klar, Vampire leben ewig. Wie alt ist er denn?"
Sebastian überlegte. Sein Blick galt immer noch dem Gras unter ihm.
"So um die…1000 Jahre bestimmt, wenn ich mich nicht irre."
Ich schluckte. Ein Klos steckte in meinem Hals. Je älter ein Vampir wurde, desto mächtiger wurde er. Das hatte ich mal irgendwo aufgeschnappt.
"Aber gibt es denn keinen Weg ihn zu vernichten?", fragte ich Sebastian.
Moment mal...versuchte ich gerade die Heldin zu spielen? Das war nicht so meine Stärke...
Sebastian fing wieder an zu überlegen. "Ich habe irgendwo mal gelesen, dass nur zwei Menschen mit diesem Fluch belegte wurden."
"Zwei Menschen auf der ganzen Welt in so vielen Jahren?" Das kam mir sehr komisch vor.
Sebastian jedoch schwieg. Ich dachte darüber nach warum er mir das jetzt gesagt hatte.
Unerwartet kam mir ein böser Gedanke. "Bitte sag jetzt nicht dass meine und seine Famiie..."
Sebastian nickte. "So ist es. Der Fluch wurde von Generation zu Generation weiter getragen."
Super, dachte ich nur. Schlimmer hätte es sicher nicht kommen können.
"Und was genau sollen mir diese Infos jetzt brigen?", wollte ich dann wissen und meine Stirn legte sich in Falten. Was genau wollte er mir damit sagen?
"Diese zwei Familen können sich gegenseitig vernichten! Das heißt, es wird ein Duell geben, doch nur einer kann überleben!" "Und dieses Duell hat noch nicht stattgefunden?"
"Ein paar Duelle hat es scho gegeben, jedoch nie Tote. Bald soll es anders sein. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem eine Famile gewinnt und eine verliert."
"Ist…ist das wahr?" Ich konnte das alles nicht begreifen! Meine Familie lag in einem Krieg! Unfassbar! Ich bekam es mit der Angst zu tun.
"Also ist das so wie bei Harry Potter!? Nur einer kann leben, während der andere stirbt!"
Sebastian nickte vorsichtig.
"Damit machst du mir keinen Mut...", flüsterte ich total verunsichert.
„Du könntest ihn vernichten, das weiß ich genau! Wenn du bereit dafür bist!  Er wird dich so oder so holen und herausfordern! Aber auf der Akademie wirst du alles lernen, dich zu verteidigen!"
Sollte mir das etwa Mut machen? Ich würde bstimmt kaum etwas lernen! Ich würde es nie schaffen!
"Wirklich? Und wenn nicht? Was dann? Dann werde ich sterben?" Ich zweifelte wirklich an alles und allem was man mir sagte.
"Nein, das will ich nicht hoffen! Dann werde ich dir den Rest beibringen! Ich bin fest davon überzeugt, dass du ihn besiegen wirst!" 
Ich jedoch hatte groß Zweifel. Ich war gerade erst zum Vampir geworden und sollte mich schon mit dem mächtigsten überhaupt anlegen? "Ich weiß nicht…"
"Zweifel nicht an dir selber!", versucte Sebastian mich aufzumuntern. Er sah mir tief in die Augen. "Dann schaffst du es erst Recht nicht!" Er hatte Recht. Ich durfte nicht an mir selber zweifeln. Ich musste an mich glauben! Ich musste mir selbst vertrauen!
Sebastian nahm meine Hand. Sie war eiskalt und ich zuckte kurz zusammen.
"Du wirst es schaffen! Ich glaube an dich." Ich lächelte ihn an, als er dies sagte.
"Du schaffst das", wiederholte er. Vielleicht hatte er ja doch recht.

Dann nahm ich noch einen Schluck von dem Blut und fragte: "Wollen wir weiter fliegen? Ich glaube, ich bin jetzt gestärkt! Den Rest werde ich schon durchfliegen können!" 
Sebastian lächelte. "So habe ich dich kennen gelernt! Niemals aufgeben! Ich hoffe, dass es so bleibt!" Ich lächelte zurück. Sebastian hatte wirklich große Hoffnungen in mich gesetzt. 

Nach ein paar  weiteren Stunden Flug sahen wir nun ein großes Schloss von weitem.
Die Akademie.Sie stand auf einem kleinen Hügel mitten im Nirgendwo. Auf mich wirkte es dunkel und unheimlich, aber auch sehr geheimnisvoll. Solche Schlösser kannte sich bisher  nur aus dem Fernsehen in diesen unheimlichen Gruselfilmen. Jetzt fühlte ich mich so, als wäre ich selbst in einem gelandet. Ich sah, dass das große Schloss an einen Fluss grenzte, der blutrot war.

"Das ist eine Blutquelle!", erklärte mir Sebastian. Er muss wohl gesehen haben, dass ich mich darauf fiziert hatte.
"Ich dachte immer, dass Vampire das Blut aus Leuten raussaugen…“
"Ja“, erwiderte Sebastian. "Aber wenn sich mal kein Mensch hier her verwirrt, dann haben wir trotzdem etwas zum trinken…und essen!“ Ich verstand und nickte kurz.
"Ich weiß nicht, ob ich das kann…ich meine immer Blut zu trinken. Irgendwann hängt dir das doch zum Hals heraus!“
"Keine Sorge! Du wirst dich schnell daran gewöhnen! Das Blut hast du doch vorhin auch getrunken!“ Ich nickte zustimmend. "Da hast du schon recht…“

 Vor dem Schloss landeten wir auf einem kleinen Hof.
Ich sah in den Himmel hinauf. Dunkle Wolken zogen auf. Diese machten die Umgebung noch dunkler und gruselieger für mich. Ich musste mich anstrengen, Sebastian noch zu sehen.
Plötzlich sagte Sebastian irgendetwas, was ich nicht verstand, und meine Flügel verschwanden wie von Zauberhand. Ich konnte meine langen Finger wieder sehen! Ich fühlte mich wieder normal an. Erstaunt sah ich Sebastian an.
"Wie hast du das gemacht?“, wollte ich erstaunt wisssen. Ich klang wirklich sehr neugierig.
Sebastian sah mich mit seinen dunkeln Augen an. Hatte ich schon erwähnt wie wunderschön sie waren? "Das wirst du alles noch lernen!“ Ich stöhnte leise.

Sebastian trat vor und klopfte an der großen Tür. Einen Moment lang passierte nichts.
"Ist denn keiner da?“, fragte er ein bisschen genervt. Gefühlsschwankungen?
Er klopft ein zweites Mal. "Aber es muss doch jemand da sein!“
Die Tür öffnete sich und heraus lugte eine große Frau mit einem schwarzen Umhang.
"Ah, Sebastian!“, sagte sie, als sie ihn erblickte. "Schön, dass du uns wieder mal besuchen kommst! Wie lange ist das schon her?“ Sebastian schüttelte ihr die Hand. Sie hatte genauso schreckliche Fingernägel wie er und ihre Vampirzähne glänzten. Man hätte meinen können, dass sie mir sofort die Kehle zerfetzten würde, wenn ich noch ein Mensch gewesen wäre.
"Ich freue mich auch!“, sagte Sebastian. Jetzt schien sie mich erst entdeckt zu haben.
"Nun, wen haben wir denn da? Eine neue Schülerin?“ Ich näherte mich ihr unsicher und antwortete: "Ich bin Alex…noch nicht so lange ein Vampir…“
"Wie alt bist du denn, meine Kleine?“, fragte sie dann. „Ich? Äh…18…wieso?“ "18?“
Die Frau erschrak, als sie meine Worte wiederholte. "Stimmt etwas nicht?“ Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr so wohl in meiner Haut. Die Frau schüttelte den Kopf. "Ist alles ok. Ich dachte nur…nein, nein!“
Sebastian wand sich an die Frau. "Ich bin mit ihr hierher, weil ich denke, dass sie jetzt schon bereit ist, alles zu lernen.“ "Wirklich? Ich meine…ja, es ist deine Pflicht, auf diese Akademie zu kommen, meine Liebe!“, warf die Frau ein. "Ich darf mich doch eben vorstellen, oder? Ich bin Frau Beißen, die Frau des lieben Direktors Herrn Beißen!  Freue mich, dich hier willkommen zu heißen!“
Sie reichte mir die Hand. Ich schlug ein.
"Willkommen! Wie wäre es denn, wenn wir reingehen!?“
Sebastian nickte. Er trat ein, ich ihm immer noch verunsichert hinterher.

Das dunkle GeheimnisWhere stories live. Discover now