34. Lauras neues Zuhause

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Wir blieb die Sprucke weg, als ich Norami und Percy küssend auf ihrem Bett erwischte. Ich konnte gar nicht begreifen, was ich da sah. Norami und Percy? Küssen sich? Ich dachte immer, sie wären nicht mehr als nur Freunde. Da hatte ich mich wohl getäuscht...

„Alex!", sagte Norami erstaunt, als sie uns erblickte. Sofort löste sie sich von Percy und sah mich außer Atem an. Ihre Augen waren weit geöffnet. Sie fühlte sich ertappt. Auch Percy schien sich sichtlich ertappt zu fühlen. Nervös rannte seine eine Hand durch sein kurzes schwarzes Haar. Beide fühlten sich sichtlich unwohl.

„Was...", versuchte ich zu fragen, doch ich wusste nicht genau, was ich fragen sollte.
Noramis Blick fiel sofort auf meine Schwester. „Ah, ist das unsere neue Mitbewohnerin?"
War ja klar. Sie versuchte sofort das Thema zu wechseln. Mir war das auch mehr als recht.
Ich sah zu meiner Schwester rüber, die neutral da stand und Norami und Percy musterte. Sie hatte ja keine Ahnung davon, was sich hier gerade abspielte.
„Ja, das ist Laura", erklärte ich meinen Freunden und schob meine Schwester ein bisschen nach vorne. „Das sind Norami und Percy."
Beide standen auf und kamen auf sie zu.
„Meine Schwester", ergänzte ich schnell, als Norami schon dabei war, ihr die Hand zu schütteln. Sofort änderte sich ihr Blick und sie starrte Laura an.
„Schwester?" Ihre Augen wanderten zu mir, dann zurück zu Laura. „Wow, wie cool!"
Auch Percy schüttelte ihre Hand und sagte: „Das ist echt cool! Nett, dich kennen zu lernen."
„Finde ich auch", sagte Laura und stellte ihren Rucksack auf eins der freien Betten ab. „Ich habe schon viel von euch gehört."
Norami und Percy wechselten einen Blick mit mir. „Wirklich?"
Laura nickte. Auch ich fing an zu nicken. „Ja, ich habe ihr schon viel erzählt. Ihr seit eben meine neuen Freunde und warum sollte ich meiner Schwester nichts über sie erzählen?"
Percy lächelte. „Ja...okay. Das stimmt."
„So...und du bist also unsere neue Mitbewohnerin?", fragte Norami ein zweites Mal und musterte Laura noch genauer mit einem Lächeln. „Willkommen hier in unserem Zimmer!"
„Danke", sagte Laura und fing auch an zu lächeln. „Das ist wirklich nett von dir."

Laura fing an, sich das Zimmer genauer anzusehen. Sie sah nicht sehr glücklich aus, als sie sich die Wände und die Decke betrachtete. Ich konnte es genau in ihrem Gesichtsausdruck sehen. „Hier wohnt ihr also...?", fragte sie etwas unsicher.
„Du wirst dich schon daran gewöhnen", versicherte ich ihr.
Unsere Blicken trafen sich. Meine Schwester seufzte. Sie konnte sich das kaum vorstellen.
„Ich habe es auch geschafft", versuchte ich sie zu ermutigen. „Keine Sorge."
Mein Blick haftete immer noch auf meiner Schwester.

„Hey...äh...ich muss noch etwas erledigen", warf Percy unerwartet ein und sah uns alle an.
„Du willst schon gehen?", fragte Norami mit einem traurigen Unterton in der Stimme.
Percy nickte jedoch. „Ja...sorry."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen gab er Norami noch einen Kuss auf die Wange, ging er zur Tür und verließ das Zimmer.

Mein Blick fiel wieder auf Norami, die immer noch auf die Tür starrte. Sah sie Percy etwa nach? Innerlich schüttelte ich meinen Kopf.

„Sag mal", fing ich an und lächelte meine Freundin unverschämt an. „Was läuft da zwischen euch?"
Norami reagierte nicht auf meine Frage, sondern stellte meiner Schwester eine: „Willst du mal deine Sachen auspacken? Wir helfen dir gerne dabei."

Ich konnte nicht fassen, dass sie mich ignorierte. Das war ganz und gar nicht ihre Art. Da lief bestimmt etwas zwischen den beiden. Sie schienen sich echt ineinander verliebt zu haben. Einerseits konnte ich mir das gar nicht vorstellen, doch anders herum brachte mich der Gedanke zum lächeln. Die beiden waren schon ein süßes Paar...

Zusammen räumten Norami, Sebastian und ich Lauras Schrank ein. Es dauerte nicht besonders lange, denn sie hatte nicht zu viele Sachen dabei. Ich hatte damals mehr Sachen, aber Laura hatte eh nicht so viele Anziehsachen. Ich hatte immer die meisten von uns. So war ich eben.

Nur kurze Zeit später waren wir fertig und saßen auf unseren Betten. Ich saß auf meinem Bett in Sebastians Armen. Ich kuschelte mich richtig stark an ihn. Norami saß auf ihrem Bett und sah uns beide mit einem Lächeln an. Meine Schwester ließ sich auf ihrem Bett nieder und legte sich direkt hin. Sie schien etwas erschöpft zu sein, doch ich spürte, dass sie sich schon ein wenig eingelebt hatte. Sie musste sich einfach nur an die neue Umgebung gewöhnen, das war alles. Außerdem musste sie nun ein neues Leben anfangen, da sie jetzt ein Vampir war. Bis jetzt hatte ich noch keinen Unterschied bei ihr gesehen, nur, dass ihre Haut blasser war. Der Rest würde noch kommen. Alles hatte seine Zeit.

Wir saßen da und redeten erst einmal nicht miteinander. Sebastian strich mir leicht über mein Gesicht und manchmal küssten wir uns auch einfach. Ich genoss jeden einzelnen Moment mit ihm. Ich glaube, ohne ihn könnte ich nicht mehr auf der Welt sein.

„Ihr seit so süß zusammen", bemerkte Laura mit einem Grinsen.
Ich sah zu ihr und lachte kurz auf. Ich war so froh, dass sie ihn akzeptierte.
„Finde ich auch immer noch", warf Norami ein. Auch sie lächelte mich an.
„Danke", flüsterte ich und biss mir auf meine Unterlippe. Mein Blick entfernte sich keinen einzigen Augenblick von meiner Freundin. Das ging natürlich nicht an ihr vorbei.
„Was starrst du mich so an, Alex?", wollte sie etwas verwirrt von mir wissen und hob eine Augenbraue. „Habe ich etwas verbrochen?"
Sie wusste genau, was ich sie als nächstes fragen würde.
„Percy und du", sagte ich dann wobei ich sie nun anstarrte. „Was läuft da?"
Norami wich meinem Blick aus und seufzte. Dabei schüttelte sie kurz ihren Kopf.
„Was war mit dem Kuss? Hat er dir etwas bedeutet?", fragte ich und quetschte sie immer weiter aus. Ich wollte das jetzt einfach wissen.
„Alex, bitte", sagte Norami mit einem Lächeln. Dann sah sie mich wieder an. „Hör auf zu fragen. Ich sage dir ja schon, was los war."
Das zog. Meine Lippen waren verriegelt für die nächsten Sekunden.
„Du weißt ja, dass Percy und ich beste Freunde sind und dass wir uns wirklich sehr sehr gern haben."
Ich nickte, als meine Freundin eine kleine Pause machte.
„Nun...vor ein paar Tagen ist es dann einfach passiert und...und wir haben uns das erste Mal geküsst", erklärte sie und lächelte wie ein Honigkuchenpferd. „Es ist einfach passiert! Wir haben uns einfach ineinander verliebt! Ich habe geahnt, dass es irgendwann mal passieren würde."
Norami und ich lächelten uns gegenseitig an.
„Ich freu mich für euch", gab ich zu. Das war wirklich wahr. Die beiden waren echt süß.
„Aber fühlt Percy denn wirklich das selbe für dich wie du für ihn?", wollte ich dann wissen.
Norami nickte. „Ja, ich denke schon. Er hat mir auch gestanden, dass er sich in mich verliebt hat. Er ist einfach so süß!"
Norami konnte kaum noch aufhören zu lächeln. Ihre Situation erinnerte an meine, nachdem Sebastian und ich uns das erste Mal geküsst hatten. Danach war ich kaum noch zu gebrauchen. Liebe war einfach so ein wunderschönes Gefühl, dass ich für kein Geld der Welt eintauschen würde. Liebe regierte einfach die Welt.

Das dunkle GeheimnisDonde viven las historias. Descúbrelo ahora