Abschied

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„Soll ich dir ein Geheimnis verraten?", flüsterte George ihr ins Ohr. Es war schon sehr spät. Außer dem Knistern des Lagerfeuers waren nur noch ab und zu leise Schritte zwischen den Zelten zu hören. Sie waren jetzt schon sechs Tage hier. Charlie war vor zwei Tagen auf die andere Seite des Reservates gerufen worden. Dort hatte es einen Zwischenfall mit zwei Drachen gegeben, die aneinandergeraten waren. Sie hatten ihn versprechen müssen jeden Tag mindestens zweimal nach den Eiern in dem großen Zelt zu sehen. Gerade lagen sie jedoch gemeinsam im Bett und versuchten zu schlafen, doch der volle Mond schien so hell durch die dünnen Zeltwände, dass es fast unmöglich schien auch nur an Schlaf zu denken. „Ja.", flüsterte Tamara zurück. Ihr Freund drehte sich um, sodass ihre Gesichter nur knapp eine handbreit voneinander entfernt auf dem gemeinsamen Kissen lagen. „Harry will Ginny die Frage aller Fragen stellen!" „Was?" Verständnislos blinzelte sie ihn an. „Ob sie ihn heiraten will, Dummie." „Was?!" Tamara richtete sich schlagartig auf. „Ja, er war richtig nervös deswegen, hat mich um Rat gefragt wie er es Ron beibringen soll, du weißt ja wie Ronny ist, wenn es um die beiden geht!" Sie sah ihn aus großen Augen an. „Er will sie echt heiraten?" George sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich meine nicht das Ginny nicht toll wäre!", verteidigte Tamara sich schnell mit rot anlaufenden Wangen. „Ich meine, wie lange sind die beiden überhaupt zusammen? Drei Jahre?" Er zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Na und?" „Wow..." Sie legte sich wieder hin. „Glaubst du sie wird ja sagen?" „Ich denke schon, die beiden hocken doch eh immer aufeinander herum." „Wow.", wiederholte Tamara und starrte an die Decke des Zeltes. „Was ist?" „Nichts... nur... wir sind so beschäftigt mit unserem eigenen Leben, dass wir von den anderen fast nichts mehr mitbekommen. Ich hab den kleinen Teddy schon sicher ein halbes Jahr nicht mehr gesehen, geschweige denn Hermine oder einen der anderen." „So ist das halt. Man wird älter, heiratet, kriegt Kinder und das ganze Zeug." Sie verzog das Gesicht. Wenn sie sich ihr Leben vorstellte, dann wollte sie keinen Standartweg sehen, der genauso aussah wie der von allen andern. „Das klingt fürchterlich langweilig!" „Naja, das muss es ja nicht sein." Sie fühlte wie ihr Freund sich eine ihre Haarsträhne um den Finger wickelte. „Wenn man das Ganze mit der richtigen Person macht..." Sie schwieg. Draußen schoben sich offenbar dunkle Wolken vor den Mond, denn das Zelt wurde auf einmal sehr viel dunkler. „Ich glaube jetzt kann ich einschlafen.", murmelte Tamara und drehte sich auf die Seite, das letzte was sie wahrnahm, ehe der Schlaf sie übermannte war, dass George einen Arm um sie legte.

Am nächsten Morgen wachte Tamara früh auf. Vorsichtig schälte sie sich aus Georges Armen, zog sich um und trat gähnend vors Zelt. Die Vögel, die sich trotz der Drachen her trauten, zwitscherten zwischen den Ästen und ein naher Fluss plätscherte leise vor sich hin. Tamara setzte sich auf einen der Holzstühle, die um das immer noch glühende Lagerfeuer verteilt waren und ließ mit einem Schlenker ihres Zauberstabs ein Blatt Pergament und eine Feder mit einem kleinen Tintenfass erscheinen. Eigentlich hatte sie George versprochen keine Briefe im Urlaub zu schreiben, aber sie musste einfach Hermine schreiben was George ihr gestern Nacht erzählt hatte. „Morgen!" Erschrocken fuhr sie hoch, George setzte sich verschlafen zu ihr. „Was meinst du? Sollen wir vielleicht heute Abend weiterziehen?" „Wie meinst du das?", fragte sie verwirrt und ließ das Pergament unauffällig hinter ihrem Rücken verschwinden. „Ich hatte eigentlich geplant nur eine Woche hier zu bleiben, es gibt noch einen anderen Ort, zu dem ich mit dir gerne gehen würde. Diesmal fliegen wir aber nicht!" „Und was ist das für ein Ort?" Geheimnistuerisch nahm ihr Freund sich einen Toast, den er gestern Abend nicht gegessen hatte und bis grinsend hinein. „Das wird eine Überraschung!", nuschelte er zwischen zwei Bisse. Schmollend verschränkte Tamara die Arme. „Toll!" „Ich hoffe Bill taucht heute wieder auf, ich würde ungern gehen ohne mich von ihm zu verabschieden. Am Ende schreibt er noch Mum einen Brief und dann werde ich nie wieder das Ende hören!" „Ich bin sicher, dass er bald wieder da ist. Aber jetzt gib mir doch wenigstens einen Tipp wo wir hingehen!" Er überlegte. „Es ist warm da." „Wow, danke, das trifft ja nur auf die Hälfte aller Orte zu." „Okay, okay, hm, ich bin mir zu 80 Prozent sicher, dass es dir dort gefallen wird." Spöttisch verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Was ist mit den anderen 20 Prozent?" George zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Mathe lag mir noch nie. Und ich weiß, egal wo wir sind, dass wir uns 'ne schöne Zeit machen können." „Hm, ja." Lächelnd lehnte sie sich an seinen Armen und nahm ihm dabei den halb gegessenen Toast aus der Hand. „Danke sehr!" „Ey!"

Charlie tauchte kurz vor Sonnenuntergang wieder auf. George versuchte ihn sofort abzufangen, aber sein älterer Bruder war schon nach zwei Sekunden sofort in dem Brüt-Zelt verschwunden um nach den Dracheneiern zu sehen die nach seiner Meinung nach in wenigen Wochen schlüpfen würden. Erst nach gefühlten vier Stunden trat er wieder auf dem kleinen, runden Platz, um den die meisten Zelte aufgestellt waren. „Charles!" Überrascht drehte er sich um. „Was ist denn?" George stand, zusammen mit ihrem Koffer abreisebereit am Ran des Camps. Tamara drückte sich unauffällig im Hintergrund herum. Sie konnte sich vorstellen, dass Charlie traurig sein würde, wenn er erfuhr, dass sie bereits weiterreisen würden. Als ihr Freund anfing mit seinem Bruder zu reden schob sie sich langsam Richtung Brüt-Zelt. Bevor sie wieder gingen wollte sie sich unbedingt noch von den Dracheneiern verabschieden, George fand das lächerlich und hatte sich über sie lustig gemacht, als sie ihm von ihrem Vorhaben erzählt hatte. Aber solang es für sie eine Entschuldigung gab dem unangenehmen Gespräch vor dem Zelt zu entgehen blieb sie gerne bei den Eiern. „Auf Wiedersehen ihr Kleinen, seid schön brav!" Eine Weile lang vertrieb sie sich die Zeit damit die Eier einfach zu beobachten, aber da sich nicht viel tat, schielte sie vorsichtig wieder aus dem Zelt hinaus. Die beiden Brüder standen lachend nur lachend nur wenige Meter vom Zelt entfernt. Hm, das lief besser als sie gedacht hätte. „Ich wird euch beide vermissen! Zu Weihnachten versuche ich nach Hause zu kommen." „Das ist noch 3 Monate hin.", meinte George gespielt beleidigt. „Solange wird ich noch hier gebraucht, plus muss ich doch auf die Eier aufpassen bis sie schlüpfen." „Du bist so ein Spinner, Charlie." Lachend schlossen sich die beiden in die Arme. „Pass gut auf dich auf, kleiner Bruder." Mit einem traurigen Zug um die Augen strubbelte er George durch die roten Haare. „Ich bin stolz auf dich!" Verlegen fuhr George sich durch die Haare und versuchte sie wieder zurecht zu wuscheln. „Und mach dir keine Sorgen, ich bin sicher alles wird wie geplant laufen!" „Ich hoffe du hast recht..." „Ich hab immer recht, das weißt du doch!" Aufmunternd stieß Charlie ihn an. „Wo wir über den Teufel reden, wo ist deine Freundin eigentlich hin?" Dem Gefühl folgend, dass jetzt der Moment war sich zu ihnen zu gesellen, trat Tamara aus dem Zelt und kam hüpfend auf sie zu. „Wo kommst du denn her?", fragte George und nahm automatisch ihre Hand. „Hatte was vergessen. Tut mir leid, Charlie, dass wir jetzt schon weitermüssen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!" „Ganz bestimmt." Und damit zog er sie in eine knochenbrechende Umarmung, die Tamara sehr an die Umarmungen von Mrs. Weasley erinnerten. Als er sie endlich losließ musste sie erstmal tief durchatmen. „Versprichst du, dass du zu Weihnachten Nachhause kommst? Mum bringt mich um, wenn ich dich nicht überreden kann dieses Jahr uns besuchen zu kommen." Charlie nickte lächelnd. „Du kannst sie beruhigen. Ich hab schließlich auch noch alte Freunde auf den Inseln die ich lange nicht mehr gesehen habe." Sie brauchten noch eine halbe Stunde um sich auch von allen anderen im Camp zu verabschieden. Schnaufend stiegen sie zu dritt im Dunkeln den Hügel hinauf, auf dem sie ach angekommen waren. Charlie hatte ihnen erklärt, dass man in der Nähe des Camps nicht apparieren durfte, aus Sicherheitsgründen, die sie zwar nicht verstand aber trotzdem kommentarlos akzeptierte. „Ich schätze das wars dann." Mit einem Lächeln reichte Charlie Tamara den Koffer, den er für sie getragen hatte. „Macht euch noch einen schönen Urlaub!" Tamara öffnete den Mund um noch etwas zu sagen, aber da legte sich schon Georges Hand auf ihre Schulter und in der nächsten Sekunde hörte sie das Rauschen von Wellen und schmeckte salzige Luft auf ihren Lippen.

WARTE! Ich muss dir was erzählen, jaaaa dir! Mein Hogwarts, meine Geschichte wurde nämlich in den letzten Wochen von dem lieben der-vorleser zu einem Hörbuch auf Youtube verarbeitet! Also wenn ihr Lust habt schaut bzw hört mal rein und wenn es euch gefällt könnt ihr ihm das ja mal schreiben ^^ ich klatsch mal n Link hier runter. 

https://www.youtube.com/watch?v=nIshNb_CbBk&list=PLIRK8lc8qPvj6hYw3GFLgX1tYtVML3iOk

Oh, und die liebe LILY_POT_TER hat mich auch gefragt ob sie auf Youtube ein Hörbuch daraus machen kann, ich weiß noch nicht ob sie schon was hochgeladen hat, aber ihr könnt bei ihr ja auch vorbeischauen.

Danke fürs lesen und alles <3


Bis neulich



&quot;Mein Hogwarts meine Geschichte&quot;, Ein SpecialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt