Erstes Date

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Etwas später

"Darf ich nun zu Tische bitten, Mademoiselle?" Lachend stand Tamara auf. "Sie dürfen." George hackte sich bei ihr unter und lief so mit ihr einmal ums Sofa ehe er sie wieder auf selbigem bat Platz zu nehmen. "Das Dinner wird in kürze serviert." Er rauschte in die Küche ab und kam mit zwei dampfenden Schalen wieder. "Bitte sehr, ich hoffe es mundet ihnen." Grinsend stocherte Tamara sich eins der Lammkoteletts heraus und kaute mindestens eine halbe Minute darauf herum. "Bisschen trocken.", nuschelte sie. "Ich sagte doch, ist von gestern. Mum hat es mir mitgegeben." Amüsiert nahm sie einen tiefen Schluck Kürbissaft. "Kochst du überhaupt selber?" "Natürlich. Meine Kartoffeln, mit irgendwelchem Grünzeug drauf, sind fantastisch!" Eine Weile war es still, da sie beide auf dem Fleisch rum kauten. "Weißt du was ich mich immer schon gefragt habe?", fragte George und schluckte. "Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen." "Wenn Pärchen zusammen essen, wie schaffen sie es dann nur mit einer Hand zu essen. Ich meine wenn sie dabei die ganze Zeit Händchen halten." Kurz dachte sie darüber nach. "Es gibt nur einen Weg das herauszufinden!" Tamara legte ihre Hand auf seine und nahm die Gabel in die andere Hand. "Ich wette ich kann einhändig viel schneller Essen als du." Tamara schnaubte. "Sicher nicht!" Und ehe sie sich versehen konnten fand schon ein wildes Wettessen ohne Rücksicht auf Verluste statt. Wie wilde Tiere stopften die beiden sich die Koteletts in sich rein und zogen sich gegenseitig an den Händen, sodass die Hälfe des Essens auf dem Sofa oder dem Boden landete. Lachend stieß Tamara George weg und schluckte das letzte Stück trockenes Fleisch runter. „GEWONNEN!", schrie sie triumphierend und wischte sich etwas Soße vom Kinn. „Unfair! Ich musste mit der linken Hand essen." Doch sie ignorierte ihn und schmiss eins seiner übrigen Fleischstücke nach ihm. „Verlierer." Sie war so vergnügt, dass sie tanzen könnte. „Du hast mir fast die Hand gebrochen.", empörte sich George weiter und rieb sich die Knöchel. „Owwwww, du großes Baby. Kann der kleine George nicht verlieren?" Kichernd schnappte sich Tamara ihre Kürbissaftflasche und nahm einen Schluck. Zumindest wollte sie einen Schluck nehmen, aber ihre Flasche war leer. „Hä?" Sie war sich 100 Prozent sicher, dass sie noch keinen einzigen Schluck getrunken hatte. „Ehm, hast du noch Flaschen da?" „Bis auf dich meinst du?" Tamara schlug ihn spielerisch gegen die Schulter, sofort sackte er wimmernd auf dem Sofa zusammen. „Hab Gnade, die Flaschen sind im Schrank über der Spüle." „Danke und stell dich nicht so an!" Rasch ging sie in die Küche und stellte sich eine neue Flasche auf den Tisch. „Wie spät ist es eigentlich?", fragte George. „Neun Uhr. Du hast also noch Zeit ehe du ins Bettchen musst.", antwortete Tamara nach einem Blick auf ihre Uhr. „Haha", sagte George und sah sie mit einem komischem Blick an. „Was ist?" „Nichts, nichts." Kopfschüttelnd führte sie die Flasche wieder zu ihrem Mund. „Was zum?" Wieder war die Flasche leer. „Ich hatte doch nichts getrunken, oder?" „Keine Ahnung, ich achte doch nicht auf so etwas. Hol dir einfach eine neue, du Trinkerin." „Ey" Doch wieder stand sie auf und holte sich eine dritte Flasche. Prüfend sah sie rein, sie war definitiv voll. „Kommst du endlich?" Tamara sprang über die Lehne des Sofas, stellte ihre Flasche ab und setzte sich neben George, der einen Arm um sie legte. Lächelnd sah sie ihn an und kniff ihn in die Wange. „Aw, soooo süß!" Mit finsterem Blick sah er sie an. „Ich wollt dir nachher noch ein Stück von Mums Kesselkuchen geben, aber jetzt kriegst du keinen mehr." „Ehhhy" Gespielt grummelig drehte sie ihm den Rücken zu, doch plötzlich kam ihr ein Gedanke. „STOPP! Hände in die Luft!", verlangte sie und setzte sich aufrecht. Verdutzt hob er seine Hände, sodass sie sie sehen konnte. Misstrauisch griff Tamara nach ihrer Flasche und wollte einen Schluck nehmen. „Das gibt's doch nicht!" Langsam begann sie an ihrem Verstand zu zweifeln, hatte sie wirklich nichts getrunken? „Willst du vielleicht einen Schluck aus meiner Flasche?", bot George an und hielt ihr seine Flasche hin. Mürrisch nahm sie die Flasche, sie war noch voll. „Nein danke, ich hol mir lieber meine eigene." Während sie aufstand trank George grinsend seine Flasche aus. „Angst vor Spucke anderer Leute?" „Nö" Es lag nur noch eine Flasche im Schrank, als Tamara sie auf den Tisch gestellt hatte starrte sie diese ohne zu blinzeln an. „Alles in Ordnung?", fragte George lachend und stieß sie an. „Ich hab noch keinen Schluck aus dieser Flasche getrunken...." Er nickte grinsend. „Warst du das?" „Also wirklich, Tamara! Du kennst mich schon so lange, würde ich... ICH, würde ich dich wirklich jemals so verwirren wollen?" „Oh ja!" Lachend lehnte er sich zurück. Rasch griff sie über den Tisch zu seiner Flasche. „Das ist meine Flasche." Bevor sie sich versehen konnte hatte er sie schon vor der Nase weggeschnappt. „Du bist so ein Kürbiskopf.", brummelte sie und riss ihre Flasche hoch, in der Annahme, dass sie wieder leer war. „Ah", kreische sie auf, als sich die halbe Flasche über ihrer Hose verteilte. „WIESO WAR DIE DENN JETZT VOLL?!", schrie sie, während George sich vor lachen auf den Boden warf und sich den Bauch halten musste. „Ich hasse dich!" Tamara versuchte sich das klebrige Zeug von den Fingern zu schütteln, aber es blieb haften. Ungehalten lachte George immer weiter. „Na warte" Tamara stellte sich über ihn und wrang den Saum ihres, ebenfalls nassem, Oberteil über ihm aus. Schreiend sprang er auf, nun auch verklebt. „Wieso hast du keinen Rock an?" Sofort lief ihr Gesicht feuerrot an und sie stieß ihn so fest an, dass er aufs Sofa fiel. „Ich klebe!", beschwerte sie sich. „Ich weiß, also umarm mich jetzt nichts, sonst kleben wir für immer aneinander fest!" Sie streckte ihm bloß die Zunge raus. „Ich geh mich umziehen." „Du kannst was von mir haben!", bot er an. „Nein danke, ich muss morgen eh was wichtiges erledigen und du müsstest schon längst im Bett sein." „Bleib doch einfach." Doch sie ließ sich nicht zum bleiben überreden. „Kommst du mich morgen wieder besuchen?" Tamara überlegte. „Nö, aber wir können gern zusammen war unternehmen. Ich schreib dir eine Eule." Damit verschwand sie in die Nacht, doch ihr Lachen hörte man immer noch.

"Mein Hogwarts meine Geschichte", Ein SpecialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt