Neue Haare

2.8K 182 15
                                    

Es waren 2 Monate vergangen. Zuerst war alles gut gelaufen, falls man den Tod von vielen Menschen überhaupt so etwas wie gut abringen konnte. Tamara hatte viel zu tun und das war auch gut so gewesen. Sie hatte geholfen die Verletzten ins Mungo zu bringen, die toten Spinnen zu entsorgen und das Schloss wieser aufzubauen. In dieser Zeit hatte sie George kaum gesehen, aber sie hatte sich nichts weiter dabei gedacht. Wir haben jetzt genug Zeit um zu reden, hatte sie gedacht. Nun waren die Arbeiten schon seit einer Woche beendet und Tamara fühlte sich grauenvoll. Solange sie gearbeitet hatte war alles in Ordnung, sie brauchte nicht nachzudenken. Jetzt jedoch kam sie sich nutzlos vor, sie konnte einfach nichts mit sich anfangen. Außerdem nagte an ihr ein schreckliches Gefühl was George betraff. Zu Freds Beerdigung hatte sie ihn das letzte Mal gesehen und das schien Jahrhunderte zurück zu liegen. Irgendwann waren Eulen gekommen. Von Hermine, Harry, Neville und sogar von Mrs. Weasley, aber keine einzige von George. Gib ihm Zeit, hatte sie sich ermahnt, er hat grade seinen Bruder verloren. Mrs. Weasley hatte ihr in einem Brief erzählt, dass sich George in seinem Laden in der Winkelgasse eingeschlossen habe und niemanden mehr rein lasse. Natürlich war Tamara in die Winkelgasse gegangen, aber der Laden war zu und es brannte kein Licht, also war sie wieder gegangen. Irgendwann war auch ein Brief von Professor McGonagall angekommen, sie bott jedem Schüler an sein verlorenes Hogwartsjahr zu wiederholen. Tamara hatte abgelehnt, sie bezweifelte, dass Hogwarts je wieder so sein würde wie früher. Die war es auch nicht, sie hatte sich die Haare abgeschnitten. Nun waren sie kaum länger als ihre Ohren und kitzelten sie oft schrecklich. Je länger sie nichts tat umso schrecklicher fühlte sie sich und sie merkte immer schlimmer, dass sie George vermisste.
Sofort fing sie wieder an auf ihrer Lippe zu kaumen, dann faste sie einen Entschluss. Jemand musste George aus seinem Laden locken, er konnte sich nicht sein Leben lang dort verstecken. Entschlossen öffnete Tamara das Fenster und schon im nächstem Augenblick flog sie als Eule durch die frische Morgenluft.

Die Tür zum Tropfendem Kessel hing noch immer halb in den Angeln, Tom, der Wirt, war vor fast einem halbem Jahr verschwunden. Niemand wusste ob er tot oder einfach nur geflohen war, aber Tamara hoffte inständig, dass er noch am Leben war. In der düsteren Spelunke war es jetzt noch dreckiger als zuvor, niemand kümmerte sich um den Laden und Kundschaft gab es auch kaum noch welche. Die Eule flog durch die offene Tür und verwandelte sich noch im FLug zurück, sodass sie fast umgefallen währe. Die Winkelgasse war ein fast noch trauriger Anblick als Hogwarts, überall standen Läden leer und zerbrochenes Glas lag auf den Boden. Als sie an Weasleys zauberhafte Zauberscherze angekommen war blieb sie zweifelnd stehen. Was wenn George sie garnicht sehen wollte? Schnell wischte sie diesen Gedanken beiseite und betätigte die Klingel, oben in der Wohnung hörte sie es klingeln. Eine lange Zeit passierte nichts, dann klingelte Tamara noch ein zweites Mal, wieder nichts. Jetzt drückte sie ihren Daumen einfach auf den Knopf und ließ es in einer Tour klingeln. "Verschwinde, ich will niemanden sehen!" Ein Fenster hatte sich einen Spalt breit geöffnet, Tamara ging einige Schritte rückwerts um es besser sehen zu können. Sie leckte ishc nervös über die Lippen und nahm all ihren Mut zusammen. "Ich bin es." Sie war überrascht, dass man ihre Stimme überhaupt hörte, sie hatte erwartet das nur ein leises Flüstern aus ihrem Mund kommen würde. Durch den Spalt konnte sie jetzt einige rote Haare sehen und für einen kurzen Augenblick blinzelte ein Auge zu ihr runter, dann wurde das Fenster wieder geschlossen. Tamara wartete noch eine Weile ab ob er vielleicht doch noch etwas sagen würde, aber als nach fast 20 Minuten immer noch nichts passiert war drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte weg. Sie schniefte leise und bevor sie den Tropfenden Kessel überhaupt erreicht hatte verwandelte sie sich wieder und flog los.

Auf halbem Weg wurde ihr es klar. George brauchte keine Zeit zum Trauern, er würde ,wenn er wollte, auch noch 100 Jahre da oben bleiben. Die Eule zog eine scharfe Kurve und flog zurück in die Winkelgasse, dort setzte sie sich an das Fenster, durch dass George geschaut hatte. Ehe sie einen Blick in das Innere werfen konnte wurde ein Vorhang vor dem Fester zugezogen. Die Eule stieß einen klagenden Schrei auf und umflog das Haus bis sie ein offenes Fenster gefunden hatte. Es war der Raum in dem sie mit Ginny übernachtet hatte, vorsichtig zog sie, wieder in Menschengestalt, die Klinke hinunter. Leise schlich sie den Flur entlang, als sie in die Küche der Zwil... in Geogres Küche schaute war sie leer, ebenso das Wohnzimmer. Vorsichtig drückte sie die Klinke zu dem Schlafzimmer der Zwillinge runter. George stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster und schaute hinaus. Unwillkürlich fragte sich Tamara ob er grade an sie dachte, aber wahrscheinlich waren seine Gedanken nur bei Fred. Sie war sich erst nicht sicher was sie tun sollte, doch dann räuspertete sie sich leise. George drehte sich nicht um, plötzlich fiel ihr auf das der Spiegel an der Wand zerbrochen war. War er irgendwo runter gefallen oder hatte George ihn kaputt geschlagen. Langsam machte sie sich echte Sorgen um ihn. "Geh wieder, ich will niemanden sehen." Es war kaum mehr als ein Flüstern, doch Tamara blieb einfach in der Tür stehen. Sie wollte ihn jetzt unter keinen Umständen allein mit sich lassen. Dazu brauchte sie aber alle Entschlossenheit die sie hatte."Nein." Sagte sie schlicht. Endlich drehte sich George um, er sah fürchterlich aus. Seine Haare waren lang und ungewaschen, Stoppeln zogen sich über sein halbes Gesicht und seine Hand war bandagiert. Das schlimmste jedoch war der selbstgestrickte Pullover mit einem F darauf den er trug. "Lass mich allein!" Verlangte er. Seine Gesicht war so ausdruckslos wie ein leeres Blatt Pergament. Zu Tamaras Erleichterung sah er nicht so aus als hätte er geweint, nach 2 Monaten waren wohl einfach keine Tränen mehr übrig. Tamara rührte sich noch immer nicht vom Fleck. "Hörst du nicht was ich sage? Du sollst verschwinden!" Erschrocken wich sie einen Schritt zurück. So hatte sie ihn noch nie erlebt, ohne sie weiter zu beachten stieß er das Fenster auf und drehte sich von ihr weg. "George, ich..." Aber sie wusste nicht was sie sagen sollte. "Geh einfach." Und sie ging.

Tja. Was bleibt da noch zu sagen? Nur das ich die kapitel kurz halten werde damit ich öfter posten kann. Ok bis neulich dann.

"Mein Hogwarts meine Geschichte", Ein SpecialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt