Katzenjagd und

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"Percy! PERCY!" Es hatte angefangen zu regnen. "PEEEEEEEEEEEEERCY?!?!" Tamara lief jetzt schon seit einer Stunde durch die Straßen in der Nähe ihrer Wohnung und raschelte geräuschvoll mit einer Leckerlie Dose von Klemenz Katzenfutter-Stand auf dem Zauberflohmarkt. Ihr kleiner Kater hatte die mäuseförmigen Leckerbissen immer geliebt, aber bis jetzt hatte der Geruch nur drei Straßenkatzen, eine Ratte und vier fette Tauben angelockt. Mit jeder Minute, die elend langsam dahin tröpfelte, stieg die Panik in Tamara weiter. Vor ihrem Geist tauchten immer schaurige Vorstellungen auf von dem Schicksal das ihren Kater ereilt haben könnte. Von zwischen Mülleimern verhungert, bis von einem Auto überfahren war alles dabei. Erschöpft lehnte sie sich an eine kalte Steinwand, wenigstens war sie hier etwas vor dem Regen geschützt, der wie Stecknadeln vom Dachvorsprung über ihr abprallte. Percy hatte Wasser nie gemocht, er war sicher ganz nass. Nass, verängstigt und hungrig saß er sicher irgendwo und fand den Weg nicht mehr nach Hause. Vielleicht war er sogar verletzt. Ein heftiger Schluchzanfall schüttelte Tamara durch, unsanft rieb sie sich mit ihrem Jackenärmel die heißen Tränen von den bereits aufgescheuerten Wangen.
"Da bist du ja!" George, von oben bis unten durchnässt, kam auf sie zu gerannt. Tamara drehte ihm den Rücken zu, sie wollte nicht, dass er ihre roten Augen sah. Zwei Hände legten sich auf ihre Schultern. "Du bist ja eiskalt." "Mir geht es gut.", schniefte sie und tupfte sich erneut mit übers Gesicht um sicher zu sein, dass keine Tränen mehr ihre Wangen herunter flossen. "Hör zu, wir müssen zurück, sonst wirst du noch krank!" Plötzlich durch fuhr sie Wut und zornig drehte sie sich zu George um. "Ich kann jetzt nicht nach Hause, ich muss.... ich muss Percy finden!" Ein Schluchzer unterbrach sie und wieder kamen Tränen. Wortlos nahm ihr Freund sie in den Arm und strich beruhigend über ihren Kopf. "Karlos sucht grade die Dächer in der Nähe ab. Wenn er da nicht ist haben wir heute Abend keine Chance mehr ihn zu finden." Sie wusste ja, dass er eigentlich Recht hatte, aber sie konnte jetzt nicht einfach in ihre warme Wohnung gehen, in dem Wissen, dass Percy vielleicht irgendwo allein und ängstlich saß. "Komm!" Sanft zog George sie an der Hand mit sich, sie war vom vielem Weinen zu schwach um sich groß zu wehren.
Das nächste, was sie merkte war, dass eine warme Decke um ihre Schultern gelegt wurde und sie mit einer heißen Tasse Silbernessel Tee in der Hand auf einen Stuhl gedrückt wurde. Mit verquollenen Augen sah sie George an, der sich neben sie auf den Boden gekniet hatte und immer noch ihre Hand hielt. "Alles wird gut, Kleine." Als Antwort putzte sie sich die Nase sehr geräuschvoll. "Ich weiß, dass ist alles schwer für dich, aber wir finden Percy und es wird ihm gut gehen, versprochen!", flüsterte er ihr zu. "Das weißt du doch garnicht.", sagte Tamara quengelig und pustete in ihre Tasse. "Klar weiß ich das, ich fühl es." Sie sagte es nicht, aber sie war froh, dass er bei ihr war und sie wusste, dass er es auch wusste.
Sie wusste nicht, wie lange sie so saßen, es könnten fünf Minuten gewesen sein, aber vielleicht auch 3 Stunden. Irgendwann flog die Tür auf und Karlos, ebenfalls klitschnass, stürmte herein, auf dem Arm eine trockene und maunzende Katze die versuchte sein Ohr weg zu lecken. Mit einem Schrei sprang Tamara auf, die Decke fiel zu Boden, die Tasse ebenso und heißes Wasser bildete eine kleine Pfütze auf dem Boden. Doch das alles war unwichtig, mit zwei Sprüngen war sie bei Karlos und riss ihm den Kater aus den Armen. "Mein armer, kleiner, süßer Kater. Ich hatte so so so so große Angst um dich. Tu mir so was nie nie wieder an, okay?!" Es hätte so noch Stunden weiter gehen können, aber Karlos unterbrach sie. Sein Hemd war an der Schulter von Percys Krallen etwas aufgerissen und seine Haare klebten ihn strähnig im Gesicht. "Er saß drei Dächer weiter auf einem Dach. Hatte sich wohl hinter einen Schornstein versteckt." Ohne Percy, der wohlig schnurrte, los zu lassen fiel sie Karlos um den Hals. "Danke!" Verlegen kratzte er sich am Kopf. "Naja, ich musste ja nur ne Regenrinne rauf und dann über zwei Dächer klettern. Keine große Sache also." Tamara achtete nicht mehr auf ihn, sie war zu beschäftigt damit, alle Katzenfutterdosen in drei Schüsseln zu löffeln und dann glücklich zuzusehen, wie Percy sich dann darüber her machte.
"Ich muss den Laden öffnen gehen.", murmelte George. Er schien nur wenig begeistert darüber, dass Karlos es war, der Percy gerettet hatte. "Es ist ja erst 6 Uhr morgens..." Abwesend nickte Tamara, plötzlich war sie sehr sehr müde. "Wir sehen uns dann...." Sie schenkte ihrem Freund ein schwaches Lächeln und nickte. "Dann...bis dann."

Wow, ein halbes Jahr kein neues Kapitel und ihr lest das immer noch? Freut mich irgendwie. Ich kann nicht versprechen, dass bald wieder was neues kommt, aber ich versuche mir was schönes für euch auszudenken. Erstmal will ich das hier fertig bekommen, bevor ich an anderen Sachen weiterarbeite, ok? Danke und bis neulich :)

"Mein Hogwarts meine Geschichte", Ein SpecialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt