Schon wieder

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Das ganze letzte Gespräch über, mit einer jungen Frau, schaute Tamara immer wieder zur Uhr. Nur noch 20 Minuten. 10 Minuten. 5 Minuten. Endlich hatte sie Feierabend. Stürmisch packte sie alles zusammen und rannte fast schon zum Ausgang. Während die Zauberer und Hexen an ihr vorbei strömten setzte sich Tamara auf eine schmale Bank und strich sich die Haare glatt. Aufgeregt oder viel mehr schrecklich nervös sah sie sich um, noch war niemand zu sehen. Langsam leerte sich das Ministerium immer mehr und als Loraine ihr zu winkte waren schon 10 Minuten vergangen. Trotzdem hielt sich das Lächeln auf Tamaras Gesicht. Innerhalb der nächsten 30 Minuten verschwand es aber. Regen setzte ein und sie hatte keinen Schirm. Der Wind zerzauste ihr die Haare und ihr Umhang weichte langsam auch durch. Wenn das so weiter ging würde sie sich erkälten. Die Uhr neben einer nah gelegenen U-Bahn Station zeigte an, dass George schon vor eineinhalb Stunden hätte auftauchen sollen. Ungeduldig stand Tamara nach weiteren 30 Minuten auf. Was sollte das ganze? Enttäuscht und sauer ging sie nach Hause, im Flur fing sie an zu niesen. Endlich im Warmen brühte sie sich einen Tee und verkroch sich unter ihre Decke. Percy kroch neben sie und ließ sich am Bauch kraulen. "Was mach ich nur falsch, Flauschbällchen? George hat mich schon wieder sitzen lassen? Glaubst du ich bin zu leicht zu haben und ihm ist das zu langweilig?" Sie seufzte. Katzen waren die besten Zuhörer, meistens aber nicht die besten Problemlöser. "Vielleicht sollt ich mich einfach damit abfinden, dass ich allein und alt sterben werde.... Vielleicht sollt ich mir noch eine Katze kaufen, oder drei oder fünfzig...." Doch auch dazu sagte Percy nichts. "Ich hab dich lieb, Perc. Von allen männlichen Wesen, bist du der Beste!" Die angenehme Wärme machte sich in ihr breit und langsam schwebte sie ins Reich der Träume.

Aufgeregtes Krächzen weckte sie am nächstem Morgen. Als sie die Augen aufschlug bekam sie einen großen, grauen Flügel ins Gesicht. Federn spuckend sprang sie förmlich aus ihrem Bett."Wie wer wo was wann?" Ein großer, grauer Waldkauz flatterte wild durch ihr Schlafzimmer, gejagt von Percy der vom Bett zum Schreibtisch sprang. "PERCY!" Sofort blieb der Kater stehen und sah sie so unschuldig an, als würde er grade nur etwas Wasser schlabbern. Vorsichtig befreite sie den Kauz von einem blauem Zettel, der lose um ihr Bein gebunden war. Es war eine gekritzelte Notiz und der Zettel sah aus als wäre er von einem Blatt abgerissen worden. Darauf stand:

Hab den Termin vergessen. Abendessen zusammen?

G

Mal wieder frustriert schnappte sich Tamara einen Zettel und schrieb:

Nein, danke. Bin beschäftigt.

Tamara

Die große Eule sträubte sich erst einen weiteren Brief an ihrem Bein befestigen zu lassen. Aber zum Glück hatte Tamara immer ein paar Eulenkekse da und so schoss die Eule schon bald wieder aus dem Fenster. Percy verzog sich derweil beleidigt in seinen Korb. Keine zehn Minuten später kam die gleiche Eule, an ihrem Bein hing der gleiche Zettel, aber auf der Rückseite war geschrieben:

Womit? Bist du jetzt sauer?

G.

Genervt schrieb sie darunter:

Mit wichtigen Dingen halt! Und es läge mir gänzlich fern sauer zu sein auf jemanden der wiederholt einfach Termine platzen lässt.

Tamara

Sie überlegte kurz ob sie den letzten Teil wirklich so schreiben konnte, entschied dann aber, dass die Antwort Ja war. Acht einhalb Minuten später kam der Kauz wieder, er sah entsprechend ausgepowert auf und auf dem Fetzen stand in eng gequetschten Buchstaben:

Ich halte mich immer an Termine, außer wenn es nicht geht. Wieso schreiben wir uns? Du wohnst 10 Minuten weg. Komm doch einfach rüber.

G.

Entschlossen nicht nachzugeben schrieb sie so klein es ging:

Nein. Beschäftigt. Morgen

T.

Der Kauz schrie laut auf als sie ihn wieder zum Fenster trug. "Stell dich nicht so an", sagte sie barsch und sah zu wie er davon flog. Diesmal dauerte es 15 Minuten bis der Vogel endlich wieder kam und er brach danach sofort auf ihrem Bett zusammen. Seufzend steckte sie ihn einen Eulenkeks in den Schnabel und verscheuchte Percy, der lauernd aus seinem Körbchen geklettert war. Diesmal war es ein ganzer Brief mit Umschlag und sogar einem Wachssiegel

Liebste Tamara,

könntest du bitte geruhen dich nicht weiter wie ein, verzeih mir den schnöden Ausdruck, Waschweib aufzuführen und deinen Hintern zu mir bewegen? Ich geruhe ihnen Dinner zu servieren falls sie Butterbier und Lammkotletts von gestern akzeptieren.

Mit freundlichsten Grüßen,
George Weasley

(Dich zu lieben ist eine Strafe,
dich zu kriegen ist ein Krieg,
dich zu haben ist eine Ehre,
dich zu verlieren ist Mein Untergang.

Erst wollt ich das nehmen, aber das ist dann doch etwas kitschig, oder?)

Mehrere Minuten lang starrte Tamara einfach auf Brief. Dann brach sie in schallendes Lachen aus, so stark, dass ihr Tränen die Wangen hinunter liefen. Schnell schrieb sie ein einfaches Ja auf die Rückseite und gab ihm den Kauz, der langsam wieder zu sich kam.


PS: Weil ich so eine schlechte was auch immer war  gibts zwei kapitel. ich fürchte bald werden die beiden fest zusammen kommen, aber ich hab noch eine kleine Dramaidee von einer Freundin, also keine Sorga. Schlaft gut und

bis neulich ^^

"Mein Hogwarts meine Geschichte", Ein SpecialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt