Kapitel 28

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Eric löste sich von Marry und presste schweratmend seine Stirn gegen ihre.

"Was... Was war das?" Er war verstört, noch nie hatte er so etwas gesehen. Aber in dieser Geschichte waren es zweifelsfrei er und Marry gewesen.

"Erklär ich dir später, okay?" seufzte sie und küsste ihn erneut.

***

"Das heißt so ungefähr, dass wir füreinander bestimmt sind?" Sie lagen zusammen in Marrys Krankenbett. Marry lehnte an Eric's Brust und Eric hatte einen Arm um sie geschlungen. Sie hatte ihm alles erklärt und er hatte alles erstaunlich gut erfasst.

"So ungefähr." sie musste lachen, dass klang so absurd. Aber es klang so gut.

"Und dein Ring ist dein Verlobungsring?"

"Ja, wieso?"

"Ich hab auch so einen. Schau." er kramte seinen Ring aus seiner Hosentasche und zeigte ihn ihr.

"Und da sind sogar die gleichen Schriftzeichen drin." bemerkte sie.

"Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber was sie bedeuten weiß ich nicht."

"Bis zum Schluss."

"Was?"

"Das bedeuten sie. Die Schriftzeichen"

"Das klingt schön. Aber nicht so schön wie du."

Sie lachte kurz auf: "Du Schleimer."

"Ich schleime nicht."

"Doch tust du."

"Nein!"

"Doch!"

"Nein!"

"Do..."

Auf einmal öffnete sich die Tür und Marylin kam herein: "Hallo Kinder. Es ist schön euch zusammen zu sehen. Und es ist schön zu sehen, dass ich endlich meine Aufgabe erfüllt habe. Wisst ihr, ich habe es satt, die Welten zu wechseln. Das ist einfach zu anstrengend. Nun ja, ich werde mich jetzt schlafen legen. Die Schwester hat gesagt ich brauche Schlaf. Und sie hat gesagt, ich soll dir sagen, dass du deine Sachen packen kannst. Du wirst heute entlassen und deine Eltern sind in fünf Minuten da, dich abzuholen."

Marry nickte, stand auf und packte die wenigen Sachen, die sie hier hatte, mit der Hilfe von Eric zusammen, verabschiedete sich von Marylin und machte sich auf den Weg zur Rezeption, wo tatsächlich schon ihre Eltern warteten.

***

"Und du kannst wirklich alleine laufen? Ich soll dir nicht helfen oder so? Soll ich deine Tasche nehmen? Brauchst du irgendetwas, Marry? Marry, jetzt sag was!"

"Das geht ja nicht, wenn du mich die ganze Zeit voll laberst, Josy!" Marry und Josy waren auf dem Weg zur Schule, nachdem Marry vor zwei Tagen entlassen wurde.

"Sorry. Also?"

"Ja, ich kann alleine laufen, nein du sollst mir nicht helfen, nein du musst meine Tasche nicht nehmen und nein ich brauche im Moment nichts. Es ist alles okay, Josy."

"Gut, aber falls irgendetwas ist..."

"... sage ich dir Bescheid, denn mit einer Rauchvergiftung ist nicht zu spaßen. Das hast du jetzt schon tausendmal gesagt."

"Ist ja auch so. Ach so, eine Frage hab ich aber noch."

"Ja, ich bin wirklich mit Eric zusammen."

"Woher...?"

"Woher?! Das fragst du in den Pausen, wo du dich nicht nach meinem Befinden erkundigst."

"Oh..."

Marry musste lachen: "Ja. Aber dafür hab ich dich doch lieb."

"Du schmeichelst mir. Und du bist dir sicher, dass du jetzt schon in die Schule willst? Ich meine du wurdest erst vor zwei Tagen entlassen."

"Ja, bin ich mir. Zu Hause ist es langweilig. Außerdem will ich Eric endlich wieder sehen."

"Und du willst Alina zeigen, dass du gewonnen hast."

"Ja, auch."

"Sie weiß es übrigens noch nicht."

Marry sah verwirrt zu Josy rüber: "Wie?"

"Naja, Eric hat ihr nichts erzählt und ich auch nicht. Sie flirtet auch noch die ganze Zeit mit Eric, aber er lässt sie abblitzen. Jedes Mal. Aber sie schnallt es nicht, dass sie nach ihrer Party bei ihm unten durch ist."

Mittlerweile standen sie vor ihrem Klassenraum.

"Könntest du eventuell die Tür aufmachen? Ich komm nicht ran."

Josy nickte und öffnete die Tür zu ihrem Klassenraum. Als Marry hinein trat, hörte sie Alinas spöttische Stimme durch das Klassenzimmer rufen. Aber sie achtete nicht darauf, was sie rief, sondern achtete nur auf den Jungen, der auf sie zukam.

Auf den Jungen den sie liebte.

Von ganzem Herzen.

Und als er seine Arme um ihre Taille schlang, sie zu sich heranzog und sie, vor allen, küsste, verklang Alina's Stimme.

Und der Rest der Welt war vergessen.

Déjà-VuWhere stories live. Discover now