xxxi. INQUISITIONSOMMANDO

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"Hey, Grace", hörte ich Lunas sanfte Stimme.

Ich drehte mich zu ihr um. "Was gibt's?", fragte ich, und sah mich schnell verstohlen um, ob ich meine Klamotten von letzter Nacht versteckt hatte, denn ich durfte nicht riskieren, dass jemand Verdacht schöpfte, dass ich geheime Machenschaften trieb, und noch schlimmer - dass ich mich mehr oder weniger mit dem Feind verbündet hatte.

"Wo warst du gestern?", sagte Luna die Worte, die mein Herz in die Hose rutschen ließen.

"Wa- Was meinst du?", fragte ich, und versuchte das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Ich blinzelte mehrmals.

"Oh, Grace, ich hoffe ja wohl du kannst dich noch erinnern", sagte Luna, und sah mich forsch an.

"Ja, natürlich. Tut mir leid", fügte ich hinzu. Es brachte nichts, Luna anzulügen. Das durfte ich einfach nicht, nicht ich, die Person die sehr viel Wert auf Ehrlichkeit legte.

"Du hast meine Frage nicht beantwortet", erwiderte sie, während sie sich mehrere Oberteile anhielt, als würde sie mit mir über etwas ganz Alltägliches und Harmloses sprechen.

"Das stimmt", sagte ich, und wich einer Antwort bewusst aus. Luna warf das rote Oberteil zurück in ihren Schrank, und zog das hellgelbe mit Rüschen an.

Sie seufzte, und schaute mir nun direkt in die Augen. "Du musst es mir nicht verraten. Aber pass auf, mit wem du dich abgibst", ermahnte sie mich, und ging dann zum Frühstücken hinaus. Ich vergrub das Gesicht in den Händen, und ließ mich auf mein Bett fallen.

Es war die nächste DA Stunde. Wir duellierten uns gerade, Neville machte große Fortschritte, und davor dass wir eine Art Selbstverteidigungsgruppe gegründet hatten, die sich gegen Voldemorts potentielles zukünftiges Imperium richtete, herrschte eine recht ausgelassene Stimmung unter uns.

Auch ich konnte ein wenig meine Probleme vergessen. Draco, Voldemort, meine Visionen - einfach alles. Da war nur noch ich und die Kraft der Magie. Plötzlich bewegte sich der Boden unter uns, und viele verloren beinahe das Gleichgewicht. Ich krallte mich im letzten Moment noch an Neville, der mit vor Angst geweiteten Augen zur Tür des Raums der Wünsche starrte.

"Was passiert hier?", fragte Ginny tonlos, als eine weitere Erschütterung uns fast von den Beinen riss.

"Sie kommen", flüsterte ich nur. Nur den Bruchteil einer Sekunde später wurde die Tür aus den Angeln gerissen - Die Wand bröckelte in großen Stücken herab, und überall rieselte der Verputz hinunter. Das ganze Inquisitionskommando stürmte hinein, Draco schnappte sich als erstes Harry, und die anderen wurden von seinen Kollegen geschnappt. Umbridge beobachtete das ganze Spektakel genüsslich, den Zauberstab in die Höhe gerichtet. Filch stand Mrs. Norris streichelnd daneben, und ein hinterhältiges Grinsen lag auf seinem Gesicht.

Ich spürte wie meine Arme nach hinten gerissen wurden, und ich in eisernem Griff festgehalten wurde. Meine Handgelenke wurden eingequetscht - Zabini stand hinter mir, und mit grimmiger Miene schubste er mich vor sich hin. Ich sah, wie Draco mir einen besorgten Seitenblick zuwarf, doch er rannte mit Harry, den Weasleys, Neville, Luna und Hermine in Dumbledores Büro. Hinterher hechtete auch Zabini mit mir. Ich versuchte wiederholt mich zu wehren, aber es war sinnlos. Ich hätte reagieren müssen, bevor er mich im festen Griff gehabt hatte - allerdings hatte das keiner von uns. Wir waren alle überwältigt gewesen. Überrascht stellte ich fest, dass der Zaubereiminister dort schon wartete.

"Dumbledores Armee", gab Umbridge wider, "So nennen sie sich".

Fudge ließ seinen Blick skeptisch zu Dumbledore wandern.

"Nein!", schrie Harry, "Professor Dumbledore hat damit nichts zu tun". Er wehrte sich heftig gegen den Griff, zwecklos.

"Harry, lass es", mischte ich mich ein. Das war es, was Dumbledore wollte, ich war mir sicher. Er wollte, dass wir unsere Mission erledigten. Dass wir uns selbst unsere Ausbildung beibringen würden, das Schuljahr überstehen. Er konnte nicht viel anfangen, er wäre verloren, wenn wir alle nicht mehr da wären, von der Schule verwiesen - Was wäre der Schulleiter Albus Dumbledore im Kampf gegen Voldemort ohne Harry Potter?

"Cornelius, wie Sie sagten: Es heißt Dumbledores Armee. Ich übernehme die volle Verantwortung für diesen Zusammenschluss", sagte Dumbledore ruhig.

Plötzlich entdeckte ich einen Rotschopf neben Fudge und Kinglsey - es musste Percy Weasley sein, ich hatte von ihm gehört. Sofort keimte ein Wogen von Unsympathie in mir auf, aber ich ermahnte mich gleich selbst. Es war sein Pech gewesen, dass genau als ich hinzugestoßen war, nur schlechte Dinge über ihn geredet und verbreitet worden waren. Ich hätte ihn bestimmt gemocht, hätte ich ihn davor kennengelernt.

"Wir werden Sie bitten müssen, mit uns mitzukommen", sagte Fudge sachlich, doch ich hörte den stolzen und übertrieben freudigen Unterton, den er vergeblich zu verstecken versuchte.

"Unprofessionalität", murmelte ich grimmig, und mein Herz setzte einen Schlag lang aus, als der Minister mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

"Haben Sie mir etwas zu sagen, Miss Lestrange?", fragte er spöttisch. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. "Nein, Sir", sagte ich, und marschierte aus dem Raum.

 "Nein, Sir", sagte ich, und marschierte aus dem Raum

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THE GIRL WHO HAD NO CHOICE | D. MalfoyWhere stories live. Discover now