Kapitel 15

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POV TAEHYUNG

Jimin saß nackt und weinend vor mir und hatte seine kleinen Hände an meinen Hals gelegt. Ich sah ihn an, anders als sonst. Etwas regte sich in mir, das ich bis jetzt nur bei ihm gespürt habe. In der Herzgegend.

"Jimin, weine nicht. Es ist alles gut, du hast mich nicht beschmutzt. Ich habe dir etwas gegeben, weil du mir geholfen hast. Und auch, wenn wir uns noch nicht lange kennen, weiß ich, dass du anders bist als die anderen Menschen. Ich empfinde für dich nicht nur Abneigung" sagte ich ruhig und fuhr mit dem Daumen über sein Gesicht. Sofort hörte er auf zu weinen.

Man musste wissen, dass ich einige Dinge an lebenden Körpern kontrollieren konnte. Ebenso konnte ich das Wetter ändern, obwohl es auch ohne meinen Willen besser wurde. Oder Pflanzen. Sie konnten sich, auch wenn sie unbeweglich erschienen, sich mir beugen und wachsen, sich bewegen oder sterben. Aber ich tötete nicht. Ich lebte, um Leben zu schenken. Auch wenn ich in der Lage war, es zu nehmen, setzte ich diese Fähigkeit niemals ein.

Jimin starrte mich an, seine Augen hatten rote Ränder.
"A-abneigung?" hauchte er atemlos. Ich nickte.
"Menschen sind...unerträglich. Überall. Laut. Aufdringlich. Aber du bist keinen von dem allen. Ich mag dich unerwartet sehr..." meine Stimme versagte das erste Mal in meinem Leben.
Jimins Hand wanderte von meinem Hals zu meiner Wange, an die ich mich mit geschlossenen Augen schmiegte. Seine Hand lag warm an meiner kalten, hellen Haut.
"Jimin?"
"Ja, Tae?" antwortete er leise, sein Daumen strich fast vorsichtig über mein Gesicht, als könnte ich wie Glas unter Druck zersplittern.
"Was...ist das? Dieses Gefühl, ich kann es nicht beschreiben..." hauchte ich und öffnete die Augen, um in seine zu sehen.
"Ist es...vielleicht Zuneigung? Verwirrung? Angst?" Der silbernhaarige zog mich näher zu sich und legte uns wieder hin. Mein Kopf war auf seine Hand gebettet und ich konnte seine Muskeln erkennen.
"...es ist nichts negatives. Hier" murmelte ich müde, streckte meine Hand aus und tippte wieder auf die Stelle auf Jimins Brust, dann fielen meine Augen zu und ich verschwand in der Dunkelheit...

POV JIMIN

Am nächsten Morgen wachte ich wegen eines leisen Piepens auf, öffnete die Augen und sah Taehyung, der sich eng an meiner Seite zusammen gerollt hatte.
Mein Handy hörte auf zu leuchten, dann stand ich wie tot auf und fuhr mir durch das wuschelige Haar. Es war Montag, das hieß: Zeit zu arbeiten. Taehyung schlief seelenruhig weiter und...
Wartet. Was mache ich jetzt mit ihm? Ich konnte ich doch nicht bis abends sieben Uhr allein lassen, oder? Mitnehmen konnte ich ihn schlecht...

Ich ging in die Küche und machte Kaffee, dabei dachte ich einsteinmäßig viel nach. Hobi musste mit mir arbeiten, im Diner könnte Tae den ganzen Tag nicht bleiben, Yoongi...
Jungkook! Er konnte auf Tae aufpassen, den Maknae konnte ich auch bezahlen. Ich wusste von Hoseok, diesem Stalker, dass er jünger war wie ich und schrieb schnell Yoongi an, ob er mir Jungkooks Nummer geben könnte. Dieser antwortete zum Glück sofort und ich öffnete den noch leeren Chat zwischen mir und Jungkook.

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Jimin
Heyy Jungkook! Hier ist Jimin, Hoseoks Freund (vllt hast du von ihm schon gehört, wäre komisch wenn nicht). Hättest du vllt heute Zeit? Wenn ja, könntestd du dann auf einen Freund von mir achten, ich bezahle dich auch! Ich kann nicht, da ich zur Arbeit muss...

Jungkook
Okay, aber wir kennen uns gar nicht so richtig? Ich machs, aber warum muss dein Freund überhaupt bewacht werden? °-°

Jimin
Danke danke danke! Taehyung kenne ich erst seit kurzem und er wohnt für eine Weile bei mir. Er kennt sich hier nicht aus und ich will nicht, dass ihm etwas passiert^^

Jungkook
Okay, wann soll ich da sein? Und...wo wohnst du? XD das ist so weird, aber ich bekomme Geld dafür, alsoo...

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Ich schrieb Jungkook die Zeit und meine Adresse, dann machte ich mir ein flüchtiges Frühstück, um Tae zu wecken. Dieser lag wie ein Katzenbaby in meine Decke gewickelt, dabei umarmte er das Kissen, auf dem ich gelegen hatte. Seine Lippen waren leicht geöffnet und die Nasenflügel bebten.
Ich wollte diese Verkörperung eines Gottes nicht wecken, aber ich musste ihm von Kookie erzählen. Also...
"Taetae...wach auf~" ich lächelte, als er sich meiner Hand auf seiner Schulter entgegen lehnte und etwas murmelte. Ich strich ihm sanft über die Seite seines Gesichtes und drehte ihn zu mir.
"Ich muss weg. Arbeiten. Deswegen habe ich dir Gesellschaft bestellt" murmelte ich bedauernd und sah zu wie er die klaren Augen öffnete...

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15 Kapitel und 800 Reads, danke danke danke😊💕🎉
Bb ~wolvscalligraph

Ps: ich weiß es noch nicht, abee ich habe ca. 40 Kapitel geplant. Mal sehen, wie viel es wird

Starsouls {VMIN}Where stories live. Discover now