"Du..."

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"Es wird alles wieder gut", hauchte er über meinen Kopf weg.
Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich spürte, wie dein Atem über meine Haare streifte. Ich krallte mich an sein T-Shirt und kniff die Augen zusammen.
Man hörte genau, dass er sich genau so wenig sicher war, wie ich. Er ließ mich langsam wieder los. Mein Blick blieb auf den Boden gerichtet. Er beugte sich leicht zu mir runter und versuchte in mein Blickfeld zu kommen, doch ich vermied dies.
Er kicherte kurz.
Anschließend platzierte er seine Hand unter meinem Kinn und drehte meinen Kopf zu sich. Sanft strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Warum gehst du nicht kurz unter die Dusche?", fragte er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
Ich überlegte kurz und entschied mich schließlich dafür. Ich nickte und zwang mir ebenfalls ein Lächeln aufs Gesicht.
"Gut", flüsterte Nic leise und strich mir noch einmal über den Hinterkopf.
Er ließ mich schließlich ganz los. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Kleiderschrank und suchte ein paar bequeme Sachen heraus. Ich schleppte mich ins Badezimmer und schmiss die Sachen einfach auf den Boden. Gerade als ich die Tür vom Badezimmer geschlossen habe, viel mir etwas auf.
"Ich Idiot", seufzte ich.
Ich öffnete die Tür wieder, um mir ein Handtuch zu holen.

"Wo ist Anika?", hörte ich eine Stimme aus meinem Zimmer.
Ich runzelte verwirrt die Stirn und ging langsam näher an meine Zimmertür ran.
"Nicht hier, wie du siehst", kam mir eine andere Stimme entgegen gehallt, die ich sehr schnell als Nics Stimme identifizieren konnte.
Die Tür war geschlossen, also konnte ich nicht sehen, wer mit Nic da drinnen war.
"Sag mir doch einfach, wo sie ist!"
"Nein, warum sollte ich? Sie will dich gerade nicht sehen".
Ich hörte ein wütendes Schnaufen und dann Schritte. Ich riss meine Augen auf und ging ein paar Schritte nach hinten. Die Türklinke wurde mit Wucht nach unten gedrückt.
Als ich realisierte, wer aus diesem Raum kam, stand ich wie angewurzelt da. Er schaute nach links durch den Flur, anschließend nach rechts. Als er mich sah, runzelte er verwirrt die Stirn. Er hob bedrohlich seinen Zeigefinger und zeigte auf mich.
"Du..", flüsterte er wütend und kam mit großen Schritten auf mich zu.
Er packte mich unsanft an den Schultern. Ich vermied Augenkontakt und schaute runter.
"Warum ist er hier?!", fragte er mich laut.
Ich wagte es, kurz in seine Augen zu schauen. Ich hatte noch nie so viel Wut in seinen Augen gesehen. Schnell wanderte mein Blick wieder auf meine Füße.
"Warum?!", rief er nochmal.
Wieder antwortete ich nicht.
Er fing an mich zu rütteln.
"Martinus, hör auf!", mischte sich Nic ein, der aus meinem Zimmer stürmte und sich schützend vor mich stellte.
"Ich will die Antwort von ihr hören!", maulte er Nic an.
"Denk doch mal nach!", platze es aus mir heraus und ich drängelte mich wieder neben Nic.
Martinus schaute mich geschockt an, damit hat er nicht gerechnet.
"Was meinst du?", fragte er verwirrt.
Ich verdrehte die Augen.
"Du hast es nicht mal mitbekommen, warum ich gegangen bin?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und lehnte mich lässig gegen die Wand.
Er schüttelte den Kopf.
"Deswegen bin ich ja her gekommen, aber dann saß er auf deinem B-", versuchte Martinus sich zu verteidigen, bis ich ihn unterbrach.
"Er war hier um mir zu helfen", erklärte ich ruhig. "Im Gegensatz zu dir...", fügte ich leise hinzu, sodass er es kaum verstand.
Für mich war die Unterhaltung beendet.
"Jetzt geh", sagte ich kalt, ohne ihn anzugucken.
"Ab-"
"Geh!", unterbrach ich ihn laut und warf ihm einen ernsten Blick zu.
Er ließ seinen Kopf traurig hängen und drehte sich langsam um.

Ich atmete tief ein und strich mir nachdenklich über die Stirn. Nic wusste anscheinend auch nicht, was er machen sollte, also starrte er mich nur an.
"Ich wollte doch nur ein Handtuch holen", schmunzelte ich Kopf schüttelnd, um die Stimmung etwas aufzulockern.
Auch er kicherte kurz und kratzte sich verlegen am Nacken.
-

Das warme Wasser lief langsam an meinem Körper runter. Ich dachte über alles nochmal nach. Ich hatte tausend Fragen im Kopf. Ich stellte das Wasser ab und ging vorsichtig aus der Dusche. Ich trocknete mich ab und zog mich an. Die Bürste entknotete mein nasses Haar. Ich fuhr mit meiner Hand nochmal über die nassen Haare, um sicher zugehen, dass alle Knoten weg waren. Mein Blick blieb im Spiegel auf mir selber stehen. Ich legte meine Hand zwischen meine Schlüsselbeine, da wo normalerweise die Kette von Martinus lag. Mein Blick senkte sich langsam auf die Ablage vor mir, auf der die Kette lag.
Ich biss mir auf die Unterlippe und entschied mich, die Kette diesmal nicht anzuziehen. Ich drehte mich schnell um und verließ das Badezimmer.
In meinem Zimmer angekommen, knallte ich die Tür wieder zu und schaute Nic an, der auf meinem Bett saß und auf seinem Handy rum tippte. Langsam hob er seinen Kopf und guckte mich an.
"Meinst du, dass ich mit ihm Schluss machen soll?", fragte ich ihn direkt und wartete auf seine Antwort...

Weiter?🤷‍♀️

DRAMARAMA uhhh!!
Meint ihr sie trennen sich? :o

Ist das der Weg ins Glück?Where stories live. Discover now