Warum?

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Wir liefen mit unserer Gruppe durch Trofors. Die Gruppe löste sich langsam immer mehr auf. Wenn wir an deren Häusern vorbei liefen, verabschiedeten sie sich und gingen rein. Irgendwann waren nur noch Nic, Martinus und ich übrig. Wir unterhielten uns und liefen dabei weiter. Irgendwann kamen uns zwei Leute entgegen. Ich erkannte sie nicht sofort, denn es war schon etwas dunkler. Die beiden unterhielten sich auch. Ich harkte meinen Arm in Martinus und ging einen Schritt näher an ihn ran. Die Leute wurden dann leicht von dem Laternenlicht angestrahlt. Sie blieben vor uns stehen. 
Es waren Marcus und Kira.
Auch wir blieben stehen. 
Keiner sagte was, keiner bewegte sich.
Ich spürte, wie Eifersucht in meinen Körper strömte. Wie Sand durch eine Sanduhr lief. Schnell drückte ich mich noch näher an Martinus ran, um dieses Gefühl zu umgehen. Ich drehte mich leicht zu Nic, der nicht glücklich aussah. 
Auf einmal bewegte Kira sich von Marcus weg, in unsere Richtung. Auf einmal fing sie an über beide Ohren zu grinsen.
"Euch habe ich ja ewig nicht gesehen!", rief sie glücklich überspitzt, während sie weiter auf uns zu kam.
Zu erst lief sie auf Nic zu und nahm in den Arm. Nic versuchte dem zu entgehen, schaffte es aber nicht wirklich. Auf einmal drückte Nic Kira von sich weg. 
"Das wirst du nicht!", fauchte er dabei. 
Kira grinste böse und schmiss ihr Haar zurück. Sie kam auf mich zu.
"Anika, schön dich mal wieder zu sehen!", lächelte sie und strich mir durch mein Haar. 
"Ja..", lächelte ich gezwungen und versuchte Augenkontakt zu vermeiden. 
Kira atmete einmal tief ein. 
"Das Beste kommt zum Schluss", murmelte sie und nahm Martinus fest in den Arm.
Martinus kicherte und erwiderte ihre Umarmung. Ich spürte Marcus und Nics Blicke auf mir. Genervt verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Kira fing an Martinus irgendwas ins Ohr zu flüstern, was ihm zum lachen brachte.
"Stören wir euch?", fragte ich die beiden genervt, mit Angst vor der Antwort. 
Keine Antwort. 
Nicht mal von Martinus.
Tränen schossen mir in die Augen. Ich drehte mich um und ging im schnellen Schritt weg. Je weiter ich ging, desto mehr zitterten meine Beine. Ich konnte nur noch schluchzten. 
"Warum?", nuschelte ich zu mir selber. 
Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen. Langsam sank ich zu Boden. Ich schloss meine Augen und ließ den Wasserfall aus meinen Augen einfach laufen. Nachdem ich merkte, dass meine Beine sich etwas beruhigt hatten, schleppte ich mich zu einer alten roten Holzbank. Ich ließ mich auf sie nieder und guckte in die Dunkelheit. Immer wieder liefen mir neue Tränen die Wangen runter. Eine schneller, als die andere.  
Ich versuchte Antworten zu finden. 
Alles was passiert war, legte ich in meinem Kopf in verschiedene Reinfolgen, um Zusammenhänge zu finden.
Ich scheiterte immer wieder.
Warum verhielt Kira sich so komisch?
Gerade wenn Martinus dabei war?
Warum war Nic auf einmal so nett zu uns?
Warum durfte er uns nicht sagen, wer ihn beauftragt hatte?
All diese Fragen schossen durch meinen Kopf.
Ich stampfte sauer auf den Boden, wieder stiegen mir unzählige Tränen in die Augen. Ich presste meine Hände gegen mein Gesicht und lehnte mich nach vorne auf meinen Schoß. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Erst jetzt bemerkte ich, wie kalt es war. Zwischen mein Geschluchzte hörte ich eine Stimme, konnte sie aber nicht zuordnen. Ich wollte auch nicht nach oben gucken.
"Hey", sagte die sanfte Stimme, die immer näher kam. 
Um meine Schultern rum wurde es auf einmal warm, mir wurde eine Jacke übergelegt. Langsam und vorsichtig nahm ich meine Hände vom meinem Gesicht, ließ meine Augen aber noch zu. Die Bank sank ruckartig ein kleines Stück runter. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und öffnete meine Augen. Durch meine Tränen erkannte ich Marcus. Er lächelte gezwungen und schmiss seine Arme um mich. Ich ließ mich locker, also zog er mich zu sich. Sanft streichelte er meinen Hinterkopf. 
Er sagte nichts. 
"Warum?", unterbrach ich die Stille leise mit zitternder Stimme. 
Ich spürte, wie er seinen Kopf sanft auf meinen ablegte. Ich akzeptierte es, dass er auf die Frage nicht antworten wollte. 
"Da seid ihr ja!", rief jemand. 
Ich hob meinen Kopf und sah Nic, wie er auf uns zu lief. Er setzte sich auf die andere Seite von mir. Ich hörte nur sein schweres Atmen. 
"Wir sollten nach Hause", schlug Marcus vor. 
"Ja, dann kannst du mit Martinus reden, Anika", fügte Nic hinzu. 
Ich setzte mich ruckartig auf. 
"Ich will jetzt aber nicht mit ihm reden", sagte ich ernst.
Marcus und Nic nickten verständlich.
"Sie hat Recht, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt", erklärte Marcus nachdenklich. 
Marcus schaute auf sein Handy. 
"Ich muss jetzt echt los", sagte er und fuhr sich durch die Haare.
"Geh ruhig", fügte Nic hinzu. 
Marcus und ich drehten gleichzeitig unsere Köpfe zu Nic. 
"Ich bringe Anika nach Hause", fügte er hinzu.
Marcus lächelte, stand auf und ging los. Auch Nic stellte sich hin und half mir hoch. Ich wollte gerade los gehen, als er mich fest hielt und mich zu ihm drehte. Nic strich meine Haare hinter mein Ohr. Ich schluckte nervös. 
"Es wird alles wieder gut", lächelte er. 
Ich erwiderte das Lächeln nervös und nickte. 

Bei mir vor der Haustür angekommen, verabschiedete Nic sich. Lässig steckte er seine Hände in die Hosentasche und lief die Auffahrt runter. 
"Warte!", hielt ich ihn auf. 
Er blieb stehen und drehte sich um. 
"Kannst du hier bleiben?"

 Weiter?

Liest hier überhaupt noch jemand..?  
Tut mir leid, dass so so lange nichts kam, aber ich brauchte aus privaten Gründen einfach mal eine Auszeit :) ich hoffe ihr versteht das alle. Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gekommen!<3 
Hab euch liiieb :))

Ist das der Weg ins Glück?Where stories live. Discover now