Marcus, der Stimmungskiller

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Anika P.o.V. 

Ich wurde am Morgen von der Sonne wach "gekitzelt", wie alle so schön sagen. Versteh ich gar nicht, wie man das so toll finden kann. Da ich sowieso nicht mehr schlafen konnte, griff ich hinter mich, um mein Handy zu nehmen. 9:30 Uhr. Mh geht ja noch. Ich stand von der Matratze auf und ging erstmal ins Bad. Ich putzte mir seelenruhig die Zähne. Anschließend schlenderte ich die Treppe runter. "Guten Morgen!", sang meine Mutter schon fast, während sie an mir vorbei huschte. "Morgen", murmelte ich. Meine Mutter kam schon wieder aus der anderen Richtung und blieb vor mir stehen und sah mich schräg an. "Das Morgenmuffel-Gen hast du auf jeden Fall von deinem Vater". Ich fing nur an zu lachen und schob sie sanft bei Seite. 

Ich ging in die Küche. Ich schmierte mir nur schnell ein Brot, als ich den Kühlschrank zu schlug und mich umdrehte, um aus dem Fenster zu schauen, sah ich wie Martinus die Straße längs lief. Mir fiel sofort auf, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er guckte traurig, lief etwas geknickt und hatte die Hände in der Jackentasche. Als ich sah, dass er bei uns die Einfahrt hoch lief, ging ich schon schon mal zur Tür und öffnete sie. "Gufen Morfen", murmelte ich mit vollem Mund, als er vor mir stand. "Guten Morgen", lächelte er etwas gezwungen. 

Ich ließ ihn rein. "Und wo wollen wir anfangen?", fragte ich, während ich meine Hände rieb. Martinus zuckte nur lustlos mit den Schultern. "Du musst nicht helfen, wenn du keine Lust hast", sagte ich ihm. "Hä wieso? Ich hab doch Lust", gab er in einem gekränktem Ton wieder. "Mama, Martinus und ich fangen in meinem Zimmer an!", rief ich während ich Martinus Hand nahm und ihn Richtung Treppe zog. "Alles klar!", rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer. Ich zog ihn die Treppe hoch, schubste ihn in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich verschränkte die Arme vor der Brust "Okay, was ist los?", fragte ich ernst. "Nichts?", murmelte er leise. "Willst du mich verarschen? Jedes Kind merkt doch, dass was nicht stimmt", maulte ich zurück. Er schnaufte genervt und sank auf die Matratze. Er sah auf einmal komplett aufgelöst aus. "Was ist denn los?", fragte ich vorsichtig, als ich mich zu ihm setzte. Er versteckte sein Gesicht irgendwie in seinen Händen. Ich rückte noch ein Stück näher an ihn ran und stupste ihn mit meiner Schulter an. "Hey, du kannst mit mir reden". Er schwieg weiter. "Ist es wegen mir?", fragte ich ihn, allerdings ohne die Hoffnung zu haben, dass er diesmal antwortet. Er schüttelte aber mit dem Kopf. "Was dann?", versuchte ich weiter den Grund zu finden. Schließlich kam er langsam mit seinem Gesicht hervor. "Wegen Marcus", flüsterte er traurig. "Wieso, was ist mit ihm?", fragte ich ihn verwundert. "Gestern als ich nach Hause kam, war er auf einmal voll komisch. So abweisend und gereizt, eigentlich ist er nie so", erklärte Martinus. Ich verdrehte die Augen und stand von der Matratze auf. "Und dann sagen alle, wir Mädchen sind die Zicken". "Hä?", fragte Martinus stumpf. "Für mich klingt das so, als wär er sauer auf dich, weil du ihm seine Schokolade weg genommen hast", erklärte ich. Er sah mich fassungslos an. "Oder er hat seine Tage", fügte ich trocken hinzu. Martinus warf mir einen wütenden Blick zu. "Schön, dass du so viel Spaß hast, ich finde das nicht so toll, dass mein Bruder mich ignoriert!", meckerte er gereizt. "Komm mal runter", beruhigte ich ihn. "Lass uns doch erstmal anfangen, dann wirst du wieder ein bisschen aufgemuntert", schlug ich vor. Ich konnte diese schlechte Stimmung einfach nicht mehr ertragen. "Mh, ok", brummte Martinus und stand auf. 

Ist das der Weg ins Glück?Where stories live. Discover now