Zieh dir ein T-Shirt an!

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Ich wachte langsam auf und fing somit an, die Welt um mich rum wieder war zu nehmen. Allerdings ließ ich meine Augen noch zu. Ich spürte nur einen warmen Körper neben mir und ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich mich nochmal an ihn ran kuschelte. Ich fühlte mich pudelwohl, bis ich mich daran erinnerte, neben wem ich da eigentlich lag.
Es war ja nicht Martinus.
Ich riss meine Augen auf und schluckte einmal nervös. Ich hob meinen Kopf langsam und realisierte schließlich wieder, dass ich mit bei Marcus im Bett lag. An sich war das ja eigentlich nicht so schlimm, dass ich bei Marcus geschlafen habe, wir waren schließlich ziemlich gute Freunde.
Nur das schlechte Gewissen meldete sich doch zu Wort...

Ich blieb ein bisschen liegen und wartete, bis Marcus sich ein Stück von mir weg drehte, damit ich schnell aufstehen konnte und ihn nicht dabei weckte. Das Problem war nur, dass er wie ein Stein schlief. Er lag gefühlt Hundert Jahre in der gleichen Position. Ich habe ihn die ganze Zeit beobachtet, man hat ja sogar kaum gesehen, dass er atmete.
Genervt nahm ich mein Handy und guckte, ob Martinus mir vielleicht geschrieben hat.
Nichts.
Begleitet mit einem Seufzer, legte ich mein Handy wieder neben mich. Anscheinend war er immer noch nicht besonders gut drauf.
Prima.
Wie sollte ich ihn denn wieder zum lieben Martinus machen?
Wenn er einmal schlecht drauf war, war er es auch ziemlich lange.

Marcus erinnerte mich an seine Existenz, in dem er sich bewegte.
Endlich.
Ich dachte er dreht sich mal auf die andere Seite und ich könnte einfach aufstehen, aber nein.
Das wäre schließlich zu einfach.
Natürlich rückte er noch ein Stück näher an mich ran.
Ich warf meine Arme entsetzt in die Luft und fluchte dabei, nur ohne Ton. Marcus kassierte außerdem ziemlich viele böse Blicke von mir.
Anscheinend war seine Pose doch nicht sonderlich bequem, denn er drehte sich nur nach ein paar Minuten wieder auf die andere Seite, und somit wieder ein Stück von mir weg.
Das war meine Chance.
Ich setzte  mich schnell, aber leise auf und versuchte mich vorsichtig über Marcus Schulter rüber zulehnen, um ganz sicher zu sein, dass er noch schlief. Nachdem ich mir ganz sicher war, dass Marcus noch schlief, fing ich an vorsichtig aus dem Bett zu klettern. Als auch diese Aufgabe geschafft war, hüpfte ich wie eine kleine Ballerina auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.

Ich flog quasi aus dem Zimmer.

Endlich erreichte ich den rettenden Flur und ich atmete einmal tief durch. Ich schloss hinter mir ganz leise die Tür. Ich legte meine Hand auf die Stirn und ließ sie an meiner Wange runter rutschen, dabei ließ ich mir den Abend noch mal im Schnelldurchlauf im Kopf durch gehen. Ich schüttelte kurz den Kopf, um mich wieder zu konzentrieren. Ich schlenderte langsam die Treppe, Richtung Küche, runter. Die letzten beiden Stufen der Treppe sprang ich runter und rutschte in einem Rutsch in die Küche. Als ich allerdings in die Küche einbog, stand Martinus da und machte sich Frühstück. Ich riss meine Augen auf und mein Atem stoppte. Ich griff an den Türrahmen und wollte mich direkt wieder wegdrehen und gehen. Martinus aber, packte mein Handgelenk und zog mich ganz in die Küche und umarmte mich fest.
Ich war immer noch etwas geschockt und hielt meine Hände unschuldig in die Luft.
"Ich-Ich dachte du wärst sauer?", stottere ich verwirrt.
"Es tut mir leid", antwortete er nur und drückte mich noch fester.
Langsam und vorsichtig platzierte ich meine Hände auf seinem Rücken.
Mir ist echt ein Stein vom Herz gefallen. Ich hatte mit dem schlimmsten gerechnet, aber Gott sei dank hatte er sich beruhigt.
Er ließ mich langsam wieder los und legte seine Hand lächelnd auf meine Wange. Ich lächelte nur verlegen auf den Boden.
"Wo warst du heute Nacht?", fragte er ein bisschen besorgt, während er sich wieder seinem Müsli widmete.
Mal wieder stockte mir der Atem.
"Ich-ich", stotterte ich überfordert.
Martinus zog interessiert eine Augenbraue hoch und stemmte seinen Arm ernst in seine Hüfte.
"Sie hat bei mir geschlafen", kam es auf einmal hinter mir hervor.
Martinus nahm seinen Arm langsam von seiner Hüfte weg und schaute Marcus, der hinter mir stand, kritisch an. Ich schloss kurz verzweifelt meine Augen. An Martinus Blick konnte ich sehen, wie sich die neue Wut-Welle in ihm aufbaute. Marcus provozierte es aber auch unnötig.
"Aber Anika hat ja sicherlich auf deiner Couch geschlafen", beherrschte sich Martinus gerade so.
Ich drehte mich einmal zu Marcus um, der Oberkörper frei lässig an den Türrahmen gelehnt war. Ich musterte ihn einmal, Marcus merkte das und fing an sehr komisch zu grinsen. Ich blinzelte ein paar Mal, um wieder zu mir zu kommen.
Das war der Punkt, an dem ich eingreifen musste. Ich drehte mich schnell wieder zu Martinus um.
"Ja, natürlich!", lachte ich unschuldig und fing an, mit meinem Händen wild vor Marcus Brust rum zu wedeln, um ihn aus der Küche zu drängen. Als wir aus der Küche raus waren, guckte ich Marcus böse an. Ich drehte ihm am Oberarm um und schob ihn die Treppen hoch in sein Zimmer. Ich stellte mich ernst vor ihn und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
"Kannst du dir mal ein bisschen mehr Mühe geben?!", fragte ich ihn böse mit zusammen gekniffenden Zähnen.
"Was meinst du?", fragte Marcus mich blöd.
Ich wusste genau, dass er wusste, was ich meinte.
"Du hast gesagt, er wird es nicht mitbekommen", erklärte ich besorgt und zeigte dabei Richtung Flur.
"Hat er doch auch nicht", antwortete Marcus lässig und zuckte mit den Schultern.
"Wenn du so weiter machst, dauert es keine 10 Minuten mehr, bis er es raus bekommt!", warnte ich Marcus und ging bedrohlich einen Schritt auf ihn zu.
Ich schaute böse zu ihm hoch.
"Okay", hauchte er nur unschuldig und guckte mir in die Augen.
"Und zieh dir mal ein T-Shirt an!", befahl ich flüsternd, griff nach einen T-Shirt, was neben mir lag, und warf Marcus damit ab.
Dann drehte ich mich um und lief Richtung Tür.
"Warum?", lachte Marcus.
Ich drehte mich noch einmal zu ihm um und formte meine Augen gefährlich zu Schlitzen. Ich knurrte ihn an, er wusste genau warum. Dann riss ich Tür auf, ging raus und knallte sie wieder hinter mir zu.
Sauer lief ich die Treppe wieder runter.
"Ist alles in Ordnung?", fragte mich Martinus, der am Ende der Treppe auf mich wartete.
"Ja, ich hatte nur was in Marcus Zimmer vergessen", lächelte ich unschuldig und legte meine Hand auf seine Brust...

Weiter?🤷🏼‍♀️

Ich weiß, ich habe gesagt, ich lade wieder öfter etwas hoch. Ich hoffe ihr seid mir nicht so böse und verzeiht mir... :( <3 Ich habe aber in der Zeit einen Plan für die Story erstellt, das heißt an den mangelnden Ideen kann es nicht scheitern ;) ich hoffe es sind noch ein paar "Treue-Reader" dabei und ihr freut euch auf die weitere Story! <3

Ist das der Weg ins Glück?Where stories live. Discover now