Die Welle

882 41 11
                                    

Es kam endlich die erleichternde Durchsage, dass wir in Kürze landen würden. Wobei ich erst richtig erleichtert war, als ich richtigen Boden unter den Füßen hatte. Als das Flugzeug auf der Landebahn landete, setzte ich mich wieder richtig hin und streckte mich.
"So schlimm war das doch gar nicht", lächelte Martinus.
Ich schüttelte lächelnd mit dem Kopf und streckte mich noch einmal. Wir packten den Rest zusammen und stiegen aus dem Flugzeug aus. Vor dem Flugzeug warteten schon Bodyguards. Ich war kurz überrascht, aber nur, weil ich irgendwie kurz vergessen hatte, dass mein Freund und sein Bruder berühmt waren.
"In der Halle warten ganz viele Fans", fing der eine Bodyguard an.
"Wir müssen zusammen bleiben und schnell da durch", erklärte er.
Ich schaute nur geschockt zu Martinus, aber der kannte das ja.

Je näher wir der Halle kamen, desto lauter wurde es. Irgendwann sahen sie uns dann durch das Fenster. Dann war natürlich die Hölle los und ich hörte nur noch Gekreische. Bevor wir in die Halle rein gingen, bildeten die Bodyguards eine Art Kreis um uns, so wollten sie versuchen uns zusammen zu halten.

Dann ging alles ganz schnell.

Die Tür ging auf und sofort kam eine Welle von Menschen auf uns zu. Das Einzige, was ich mitbekam:
Gekreische
und
Gequetsche.

Martinus griff nach meiner Hand und zog mich ein Stück hinter sich her, allerdings hielt das nicht lange. Die Welle hatte uns voneinander getrennt und ich sah Marcus und Martinus nicht mehr. Ich bekam Angst. Dann fühlte ich aber eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und es war Kjell-Erik, der mich an sich randrückte und mich aus der Halle raus zog. Draußen ging es aber noch weiter. Wir mussten schließlich noch irgendwie zum Auto. Auf dem Weg dahin wurden mir viele Fragen zu gerufen.
"Bist du nicht die Freundin von Martinus?", flüsterte mir ein Mädchen fragend zu.
Ich nickte nur kurz und kämpfte mich Kjell-Erik weiter durch die Menge.
"Wie ist es mit Martinus zusammen zu sein?", rief mir ein anderes Mädchen zu.
Das ignorierte ich allerdings.

Als ich endlich das Dach des rettenden Autos gesehen hatte, bin ich so schnell wie möglich dort hin. Ich zog mich mühevoll rein und ließ mich auf den Sitz fallen. Nachdem wir dann alle drinnen saßen wurden die Türen geschlossen und es hätte eigentlich los gehen können.
Hätte.


Hätte, hätte, Fahrradkette.

Die Fans stellten sich um den Wagen rum, so dass wir uns keinen Millimeter mit dem Auto bewegen konnten. Die Bodyguards draußen gaben ihr bestes, um die Fans ein bisschen auf Abstand zu bringen. Nach einer viertel Stunde gelang es ihnen schließlich. Nur die 'wahren Fans' liefen dem Auto noch hinterher.
Als auch die keine Lust, oder eher keine Luft, mehr hatten uns hinter her zu sprinten, kamen wir endlich im Hotel an. Die letzten Stufen zum Zimmer, waren die anstrengsten, aber auch die haben wir geschafft.

Martinus und ich hatten unser eigenes Zimmer. Er machte die Tür zum Zimmer langsam auf und ich quetschte mich sofort an ihm vorbei. Ich schaute mir das Zimmer an und war sprachlos. Es war so unglaublich groß und schön. Ich drehte mich einmal zu Martinus und grinste ihn total aufgeregt an. Er stand nur lächelnd da, für ihn war sowas ja auch schon normal.

Ich sprang auf das Bett und streckte Arme und Beine von mir weg.
"Hier bleibe ich jetzt", nuschelte ich in die Kopfkissen.
"Mach das", lachte Martinus nur und schmiss sich neben mich aufs Bett.
"Ich mach mit", grinste er leise und rutschte ein Stück zu mir rüber.

Ich nahm mein Handy und sah, dass ich schon wieder so viele Benachrichtigungen auf Instagram hatte. Ich wurde auf richtig vielen Bildern markiert. Martinus hatte ein Bild im Flugzeug von mir von hinten gemacht, als ich gerade aus dem Fenster geschaut hatte. Das hatte er auch gepostet.
"Das habe ich gar nicht mitbekommen", stellte ich fest und setzte mich auf.
"Was?", fragte Martinus verwirrt.
"Dass du ein Bild von mir gemacht hast", erklärte ich und drehte mich kurz zu ihm.
Er lächelte nur und zuckte unschuldig mit den Schultern.
Ich guckte noch ein bisschen weiter auf Instagram rum. Was ich sah, hatte mich echt verstört. Ich schmiss meine Hand auf meine Stirn und schüttelte verzweifelt mit dem Kopf.
"Was hast du denn jetzt?", fragte Martinus amüsiert.
"Am Flughafen haben die Bilder von uns gemacht", erklärte ich verzweifelt und ließ meine Hand langsam an meiner Wange runter rutschen.
"Natürlich haben sie", lachte Martinus.
"Aber guck mal, wie ich da aussehe!" regte ich mich auf und streckte ihm mein Handy ins Gesicht.
Er verdrehte nur sarkastisch die Augen.
"Wenn du wüsstest, was es für Bilder von mir im Internet gibt...", lachte er.

Ich ließ mich wieder nach hinten fallen und rückte zu Martinus. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und er fing an mit meinen Haaren rum zuspielen.
"Was steht heute denn noch so an?", fragte ich.
"Wir haben später noch ein Interview", erklärte er lässig.
Ich drehte mich erschrocken zu ihm um.
"Schön, dass du mir davon erzählt hast!", sagte ich sarkastisch.
"Habe ich nicht?", fragte er vorsichtig.
"Nein!", rief ich geschockt zurück.


Weiter?🤷🏼‍♀️

Ist das der Weg ins Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt