Eigenes Grab schaufeln!

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Und du glaubst doch auch wirklich das kleine Feen und Elfen existieren.

"Und soweit geht es dir gut?"  Ich drehte mich also um: "Aber ja Caroline, es geht mir blendend. Außerdem ist eure Sorge vollkommen unbegründet schließlich war Klaus gar nicht da."
Eine Stille zog sich durch den Raum bis auf einmal mein Handy klingelte. Ein Blick auf den Display genügte um zu wissen das ich ganz sicher nicht jetzt und hier ran gehen werde.
"Geh ruhig ran scheint wichtig zu sein." Das Klingeln wollte einfach nicht aufhören. Doch Damon konnte genau sehen wer anruft und jetzt einfach rangehen könnte ich nicht.
"Entschuldigt mich." Ich probierte so schnell wie möglich vor's Anwesen zu kommen.
"Du kannst auch sehr gern hier telefonieren, es stört uns nicht." "Aber mich!" Zischte ich nur noch bevor ich zur Tür raus war.

"Was gibt es so wichtiges, das du es nicht schaffst den Auflegbutton zu finden?" "Warum denn gleich so schroff Werte Nichte."  "Es ist einfach unpassend. Also was möchtest du?" "Nun mir ist zu Ohren gekommen das du heute nach Elijah gesucht hast..." "Und?" "Und jetzt wundert es mich natürlich was du von ihm gewollt haben könntest!" Das dies keine Frage war, dafür brauchte man kein besonderes Können. "Nun ist es denn verboten wenn man einen seiner Verwandten besucht um ihn besser kennen zu lernen?" Er glaubte mir kein Wort aber  für noch dümmer könnte ich ihn nicht verkaufen.

Aber was jetzt? Noch mehr Märchen konnte ich ihm nicht erzählen aber die Wahrheit konnte ich ihm auf keinen Fall beichten. Dafür war mir mein Leben doch zu lieb. Also wie ablenken?
"Weiß Elijah von dem Buch?" "Wieso fragst du?"
Er war skeptisch. Verübeln konnte ich es ihm nicht, Ablenken war noch nie meine Stärke.

"Naja vielleicht wüsste er ja wie man es bekommen könnte?" "Er weiß das es existiert aber mehr muss er auch nicht wissen!"  Okay?  Ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen was sich gerade rechtfertigen musste, weil es sich mit einer Bastelschere die Haare geschnitten hatte. "Ich muss Schluss machen die Wände hier haben Ohren!" Auf eine Antwort wartete ich nicht mehr, sondern packte schnell mein Handy weg. Ich ging wieder rein und das Bild was sich mir zeigte war nicht annähernd verändert als das bevor ich gegangen bin.  
Aber zwischendurch geatmet haben sie schon oder?  

"Ich gehe nach oben." Bis zur Treppe kam ich, bis zur Treppe. "Moment mal Sophie, würdest du bitte noch einmal zurück kommen!" Wieso hören sich Fragen nie wie Fragen an?  Aber natürlich ging ich zurück um mich den "Fragen" der anderen zu stellen. "Was kann ich für euch tun?" Mit meinem bezaubernsten Lächeln stand ich im Türbogen und wartete. "Was wolltest du heute von Elijah?" Déjà vu als ob ich die Frage heut schon einmal gehört habe. Man beachte den Sakasmus.  "Warum glaubt jeder das ich was von ihm wollte?" Also jetzt mal ehrlich, als ob man noch nicht einmal mehr jemanden einfach nur so besuchen kann. "Gut dann Fragen wir ebend anders.... " Und wieso muss sie immer in der WIR-Form sprechen?  "Was wollte Klaus von dir?" Ob ich jetzt einfach mal versuche einen auf dumm zu machen? "Wann?" Mit einem Unschuldsblick wollte ich der Frage noch Ausdruck verleihen.  "Wir wissen ganz genau das Klaus dich vor der Schule abgepasst hat." Wieso hört sich die Unterhaltungen zwischen mir und Elena immer so vorwurfsvoll an? Und haben sie mein Telefonat gerade gar nicht mitbekommen?  "Also erstens hat er mich nicht abgepasst und zweitens haben wir uns lediglich unterhalten. Außerdem ist wie ihr wisst, er ein Teil meiner Familie und da ich dank Damon meinen anderen Familienteil zurück lassen musste, habe ich doch auch verdammt nochmal ein Recht darauf den letzten Rest der mir an Familie noch übrig geblieben ist kennenzulernen." "Dieser Teil deiner Familie, wie du sie nennst, hat hunderte Menschenleben auf dem Gewissen." Sie sagte es so verachtend das ich nur noch Wut in mir verspürte: "Ach und du bist Heilig!" Es war eine dieser Fragen auf die man keine Antwort wollte, den die kannte bereits jeder.

"Die ach so tolle Elena die immer alles richtig macht und jeden Menschen nur helfen und beschützen möchte." Ich sagte es mit so viel Verachtung: "Tja dann mal aufgepasst. Ich bin keine Mensch und scheinbar war ich noch nie einer. Außerdem würd ich deine geheuchelte Freundlichkeit noch nicht einmal dann wollen wenn wir die einzigen Menschen auf diesem Planeten wären und davon die Rettung der Erde abhängig wäre." Sämtlich Frust und Wut ließ ich freien Lauf. Alles was sich in den letzten Tagen angesammelt hat kam jetzt mit einen Mal heraus. Nach meinem Tobsuchtsanfall ging es mir doch glatt besser. Ich blickte durchweg in geschockte Gesichter. Einen Moment noch wartete ich, doch dann ging ich auch nach oben.

Ich wollte nur noch ins Bett, nur noch den Kopf frei kriegen und erst einmal alle Dinge vergessen. Ich kuschelte mich also in meine Bettdecke nachdem ich mich Bettfertig gemacht habe. Mit der Decke bis zur Nasenspitze versuchte ich nicht den Tag wieder Revue passieren zu lassen. Ich dachte an meine Familie, den Teil den ich zurück lassen musste. Was würden sie gerade machen oder wie geht es ihnen? Was haben sie die nächste Zeit über vor? All diese Fragen und noch viel mehr schwebte mir in meinen Kopf herum. Ins Land der Träume kam ich diese Nacht nicht und an erholsamen Schlaf war auch nicht zu denken. Lediglich schwarzes Nichts hatte ich vor mir als ich die Augen schloss.

Aufstehen wollte ich am nächsten Tag auch nicht wirklich. Wer weiß vielleicht lenkt mich der Tag ja ab. Aber wenn ich mir einfach die Decke übern Kopf ziehe und damit die Außenwelt ausblende hätte ich auch mein Ziel erreicht. Da ich die zweite Variante wesentlich attraktiver fand, verschwand ich auch schon. Nebenbei hörte ich auf die Geräusche im Haus. Hier und da knarrte eine Diele, der heiße Kaffee floss in die Kanne und die Federn der Couch drückten sich zusammen als sich jemand drauf setzte. Alles in allem nichts wirklich Aufregendes, also auch kein Grund aufzustehen.     

Little MikaelsonWhere stories live. Discover now