48: N I A M (cute 1|2)

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Nummer19
@mxdlenhorxn

Niall *PoV*

Endlich war es soweit. Ich hatte diesen Tag solange herbei gesehnt. Schon seit Wochen - Monaten, hatte sich dieser Plan in meinem Kopf verfestigt. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Ich war wie gelähmt. Jede Nacht hatte ich den Plan verfeinert, weiter ausgearbeitet. Meine Noten litten deutlich darunter, doch es war mir egal. Ich konnte meine kleine Schwester nicht leiden lassen. Ich musste ihr helfen.

"Niall", sprach meine Mutter mit sanfter Stimme und betrat mein Zimmer.

"Mum", lächelte ich und schlang meine Arme um sie.

"Pass auf euch auf. Ich liebe euch, vergiss das bitte nie", flüsterte sie. Ich war mir sicher, dass sie von meinem Vorhaben ahnte, doch sie sprach kein Wort. Wir verloren nie ein Wort über solche Dinge. Genauso wie ich wusste, dass sie gar nicht auf Geschäftsreise ging. Sie brauchte bloß eine Auszeit, das war alles. Sie konnte das alles nicht mehr, es war ihr zu viel, sie war zu schwach.

"Mach ich. Pass du aber auch auf dich auf. Wir lieben dich auch", lächelte ich sie traurig an. Wir wussten beide, dass wir uns vielleicht länger nicht mehr sehen würden.

"Ich muss jetzt los. Mein Kollege müsste jeden Moment vor der Tür stehen. Mach bitte nichts unüberlegtes", sprach sie leise, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verließ dann unsere Wohnung. Mir war klar, dass sie meinen Plänen gegenüber skeptisch war. Auch wenn sie diese nicht kannte. Auch ich war mir dem Risiko bewusst. Mein letzter Plan war nach hinten losgegangen, es war alles nur noch schlimmer geworden. Doch es war meine letzte Hoffnung.

Ich beobachtete noch, wie sie in das Auto ihres Kollegen stieg, dann wandte ich mich vom Fenster ab. Ein Seufzen glitt von meinen Lippen, doch ich schluckte den Klos in meinem Hals schnell runter. Überzeugt verließ ich mein Zimmer und ging zu meiner kleinen Schwester. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich sah wie friedlich sie schlief.

"Hey. Nala, aufwachen", sprach ich leise und rüttelte sie sanft wach. Verschlafen setzte sie sich auf und sah mich aus müden Augen an.

"Komm, wir müssen deine Sachen packen. Wir gehen heute ein Abenteuer erleben", grinste ich sie bemüht fröhlich an. Sofort schwand alle Müdigkeit aus ihrem Blick und sie strahlte begeistert.

"Ein richtiges Abenteuer? So wie Simba?", fragte sie begeistert und klatschte ein wenig in die Hände. Sie liebte die Geschichte um Simba und Nala. Daher hatte sie auch ihren Spitznamen. Eigentlich hieß sie Nina, doch Nala passte meiner Meinung nach einfach besser zu ihr, deswegen nannte ich sie nur noch so.

"Ja ein richtiges Abenteuer, genauso wie Simba. Aber dazu müssen wir deine Sachen packen. Wir sind ein paar Tage weg. Wir brauchen ein paar Pullis und andere Klamotten, wir wissen ja nicht, was uns draußen in der Wildnis erwartet", lächelte ich schwach. Sofort begann sie ihre Sachen in die Tasche, die ich rausgelegt hatte und in der auch schon meine Sachen waren, zu schmeißen. Dabei achtete ich darauf, dass sie auch genügend Pullover einpackte. Schließlich wusste ich wirklich nicht, was auf uns zukommen würde und wollte nicht, dass sie frieren musste.

"Fertig", grinste sie stolz, wobei ihre Zahnlücke deutlich zum Ausdruck kam.

"Super, dann können wir los. Ziehst du dir noch schnell eine Jeans und einen Pulli an? Wir machen Partner-Look, ja? Wie richtige Abenteurer", bat ich sie und hielt ihr den Pullover, den wir beide von unserer Mutter letztes Weihnachten bekommen hatten, hin. Sofort schlüpfte sie aus ihrem Nachthemd und zog den Pullover, sowie eine Jeans an. Dann nahm ich ihre Hand und zog sie mit runter.

"Moment", unterbrach sie mich, als ich gerade ihre Tür schließen wollte.

"Was denn?", fragte ich verwirrt.

"Darf ich Simba mitnehmen?", fragte sie mit einem schiefen Lächeln, woraufhin ich ergeben nickte und sie noch einmal in ihr Zimmer ließ. Als sie mit dem Plüschlöwen unter dem Arm wieder rauskam, musste auch ich Lächeln. Es war schon mehrere Jahre her, dass ich ihn ihr geschenkt hatte, doch sie liebte ihn immer noch.

"Komm jetzt müssen wir aber echt los. Möchtest du auf meine Schultern?", bot ich ihr an, da es schon 9:00 Uhr war und wir gerade erst unsere Schuhe und Jacken angezogen hatten. Sobald sie nickte hob ich sie auf meine Schultern und verließ unsere Wohnung. Meinen Schlüssel steckte ich tief in meine Tasche, da ich Angst hatte ihn zu verlieren.

"Wo sind Mama und Papa?", fragte Nina, als wir gerade durch die Straßen gingen. Wir hatten beim Bäcker kurz angehalten und uns ein Frühstück gekauft, welches wir gleich essen wollten.

"Papa ist auf der Arbeit, wie immer. Und Mama ist auf Geschäftsreise. Also auch Arbeiten, aber irgendwo anders, nicht hier. Ein Kollege hat sie eben abgeholt. Aber da hast du noch geschlafen", erklärte ich, womit sie sich zufrieden gab.

Beinahe glücklich setzte ich sie an der Bushaltestelle ab. Ich setzte mich selbst auf die Bank und zog sie auf meinen Schoß. Auch wenn sie erst 7 Jahre war und noch nicht viel wog, war sie auf Dauer doch schwer.

"Guck mal Nala, um ein Abenteuer zu erleben müssen wir weg fahren. Aber das kostet Geld und ich hab nicht viel. Wir fahren jetzt mit dem Bus. Da muss man erst bezahlen, wenn man 6 oder älter ist. Ich flechte dir jetzt so Zöpfe wie kleine Kinder die immer haben und sage dem Mann oder der Frau dann du seist erst fünf, okay? Und du darfst auf meiner Hüfte sitzen, wie kleine Kinder das machen. Und du musst einfach so tun, als würdest du schlafen. Ist das in Ordnung für dich?", fragte ich liebevoll und strich ihr durch die Haare.

"Ja, ja okay. Ich schaff das. Man muss Lügen, um Abenteuer zu erleben, oder?", fragte sie neugierig und ließ mich bereitwillig ihre Haare flechten.

"Ja, ja manchmal muss man Lügen um Abenteuer zu erleben. Man muss bereit sein Opfer zu bringen und die Ehrlichkeit aufzugeben kann eines davon sein", sprach ich leise und drückte ihr wieder einen Kuss auf die Stirn, bevor ich weiterflocht. Dies veranlasste sie dazu leise zu kichern.

"Wir werden bestimmt große Abenteurer", grinste sie stolz, was auch mich lächeln ließ. Ich war froh, dass sie bei mir war. Und in diesem Moment, war ich mir sicher, dass sie nicht nur bei mir war, weil ich ihre kindliche Naivität ausnutzte. Ich war ihr wichtig. Zumindest hoffte ich das.

"Wir werden ganz große Abenteuerer, die größten. Wir werden in die Geschichte eingehen. Nala, Simba und Niall. Die drei größten Abenteuerer der Welt", dieses Mal lachten wir zusammen. Ja, ich war ihr definitv wichtig. Und sie war mir ebenfalls wichtig. Sie bedeutete mir die Welt. Niemand würde sie ersetzen können.

-1097 Wörter.

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Hi;)
Ich hab eben "Into the Water" von Paula Hawkins gelesen. Das hat mir die Idee zu diesem One Shot gegeben. Beziehungsweise es hat mich inspiriert. Ich werde am Ende sagen, was genau ich aus dem Buch habe. Denn es wird noch mindestens eine Fortsetzung geben, wenn ihr das möchtet. Dort wird dann natürlich auch Liam ins Spiel kommen. Aber nur wenn ihr das möchtet.
Nelo❤️❤️❤️

One Shot [One Direction|Boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt