My Own Summer

-47-

Sonntag, 06. Juli 2016, Miami / Camp

P.o.V.   Grace

Eine Woche ist vergangen, seit Jake gegangen ist, doch es fühlte sich an, als hätte er erst gestern Schluss gemacht.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie er sich umgedreht hat und einfach weggegangen ist, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Ich hoffte bis zu diesem Zeitpunkt, bevor er um die Ecke bog und ich ihn nicht mehr sehen konnte, dass das alles nur ein Scherz war und er gleich wieder zu mir zurück kam und seine Lippen auf meine legte, um mir zu zeigen, dass das alles nur ein Spaß war.

Doch er kam nicht wieder zurück. Nach zehn Sekunden nicht, nach einem Tag nicht und auch nach einer Woche nicht.

Es war alles einfach nur so schön mit ihm, nahezu perfekt. Und plötzlich haut er mit der Sache raus, dass ich ohne ihn besser dranne bin.

Ich habe die ganze Zeit in meinem Bett verbracht. Die anderen haben mir essen vorbeigebracht, doch ich bekam keinen Bissen runter.

Sergio bin ich kein einziges Mal begegnet und ich hoffte, dass das auch so blieb.
Ich wusste nämlich nicht, wie ich das ohne Jake überleben sollte.

Jedes Mal, wenn ich an ihn dachte, füllten sich meine Augen erneut mit Tränen. Deswegen wollte ich nicht an ihn denken. Doch was sollte ich machen, wenn mich fast alles an Jake erinnerte?

Wenn ich überall seine Stimme hörte oder nachts von ihm träumte?
Wenn ich nicht anders konnte und die Bilder auf meinem Handy von uns ansah oder guckte, wann er zu letzt online war und sein Profilbild stalkte, was dennoch immer das gleiche blieb?

Ich weiß noch genau, wann ich dieses Bild von ihm gemacht habe.
Das war zu meinem Geburtstag auf den Florida Keys.

"Grace Haddington!"

Ich zuckte heftig zusammen, als mich Beths Stimme aus meinen Gedanken riss.

"Hmm?", machte ich nur.

"Ich schwör bei Gott, wenn du nicht sofort aufstehst und deinen Arsch aus diesem Bett bewegst, dann gieße ich wirklich diesen Eimer Wasser auf dich rauf."

Ich riss meine Augen auf, die ich vorher geschlossen hatte und starrte Beth an, die tatsächlich mit einem Wassereimer vor meinem Bett stand.

"Okay, okay!"
Ich sprang schnell aus meinem Bett und brachte mich außer Reichweite von Beth.

"Hier geblieben", schrie sie mir hinterher, als ich versuchte die Hütte zu verlassen.

Scheiße

Ich blieb stehen und drehte mich langsam zu ihr um.

"Du gehst jetzt sofort duschen und ziehst dir andere Sachen an", befahl sie mir, "Sofort."

Ich nickte ergeben. "Ist Sergio da?"

Beth schüttelte den Kopf. "Nein, er ist nicht da, deswegen habe ich die Chance jetzt auch mal genutzt."

Kurz nachdem Jake gegangen ist, war ich ein totales Wrack, weshalb ich Zoe und Beth alles erzählt habe. Und zwar alles.

Sie waren mehr als geschockt und wollten Sergio natürlich sofort anzeigen.
Doch ich habe, so wie bei Jake, abgelehnt.

Ihm wollten die beiden auch mal ordentlich ihre Meinung geigen, doch das wäre nicht gut ausgegangen. Für Jake.
Denn die beiden waren unberechenbar.

Ich war wirklich unendlich froh, die beiden zu haben, denn sie haben mich in der letzten Woche so gut es ging aufgebaut und mich auch ab und zu mal zum lächeln gebracht.
Auch als ich mal eine Nacht einen totalen Zusammenbruch hatte, wo auch das mit meinen Eltern dazu kam, waren die beiden für mich da.
Ich war ihnen echt was schuldig.

"Haaaalloooo." Beth schnippste vor meinem Gesicht mit ihren Fingern rum.

Ich blinzelte ein paar mal, um wieder in die Realität zurückzukommen und sah sie dann fragend an.

"Ich habe gefragt, ob du nachher mit Zoe und mir mit essen kommen willst", sagte sie.

Ich nickte und lächelte. "Klar, gerne."

"Okay, super", grinste sie und klatschte einmal in die Hände, "Dann beeil dich, wir wollen in einer Stunde los."

-

"Fertig?", fragte Zoe an Beth und mich gerichtet.

Ich nickte und betrachtete mich im Spiegel.

"Warum hast du nicht das andere Kleid angezogen?", fragte Beth verwundert.

"Das hat mir Jake gekauft", murmelte ich.

"Oh.. Du siehst trotzdem wunderschön aus", sagte sie und lächelte mich an.

"Danke, du auch."

Beth lächelte mir noch einmal zu, bevor sie die Hütte verließ.

Ich strich noch einmal über mein roséfarbendes Kleid, welches keine Träger hatte und mir bis kurz über die Knie ging, und ging dann nach draußen.

Wie angewurzelt blieb ich plötzlich stehen und ich spürte, wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich.
Mein Herz setzte einen Moment aus und klopfte danach fünfmal so schnell weiter.

Wo sind Zoe und Beth?

"Hallo Grace", sagte Sergio und grinste mich an, "Lange nicht gesehen. Wie geht's dir so?"

Ich wich einige Schritte zurück.

"Wie ich gehört habe, ist Jake abgehauen", sagte er und lachte gehässig, "Sein Glück, dass er auf mich gehört hat und dich verlassen hat, sonst wäre das hier alles gar nicht gut ausgegangen."

Was?

"W-was?", fragte ich ihn.

"Ich habe Jake gesagt, er soll hier abhauen, sonst wird es nicht gut für dich nicht gut enden."

"Warum?", fragte ich fassungslos.

"Weil ich ihn nicht mag. Genau so wenig, wie dich. Aber ich habe ihm versprochen, dass ich dir nichts tun werde und ich bin ein Mann, der seine Versprechen hält."

Ich schnaubte. Plötzlich war meine Angst verschwunden und Wut machte sich in mir breit.
Doch ich sagte nichts mehr, sondern drehte mich einfach um und ging zu dem Parkplatz, wo ich hoffte auf Zoe und Beth zu treffen.

Und wie erwartet standen sie dort und warteten auf mich.

"Hey, was ist los?", fragte Zoe.

"Nichts, was soll los sein?", lachte ich nervös.

"Okay, du bist echt komisch."

"Wollen wir los?", fragte Beth.

Ich nickte und ließ meinen Blick über den Parkplatz schweifen, nach der Suche nach Jakes Auto.
Doch wie zu erwarten, war es nicht hier.

Klar, er wollte gehen, doch im Unterbewusstsein hoffte ich immer noch, dass er nicht gegangen ist.

Enttäuscht folgte ich Zoe und Beth zur Bushaltestelle.
Irgendwie fragte ich mich schon, was die ganze Scheiße sollte.
Es ergab für mich einfach keinen Sinn, dass Jake gegangen ist, nur weil Sergio es so wollte. Jake ließ sich sonst eigentlich nie was von jemand anderem sagen.

Ich muss herausfinden, was da wirklich hinter steckt.
Koste es, was es wolle

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Hey, Leute

Ich bin mit diesem Kapitel so unzufrieden, wie mit keinem jemals zuvor 😭

Das liegt daran, dass ich eine sooooooooooo fette Schreibblockade habe, dass ich einfach nur noch total unter Druck schreibe und dann halt etwas rauskommt, womit ich total unzufrieden bin :/

Es kann sein, dass ich in nächster Zeit vielleicht etwas unregelmäßiger update, aber ich hoffe, dass das nicht zu lange andauert.

Ich liebe euch, für eure Unterstützung ❤❤❤❤
Danke 😇❤

Jojo ~