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Freitag, 17. Juni 2016, Miami, irgendwo im nirgendwo bei Mace

P.o.V.  Jake

Ich drehte den Stift in meiner Hand hin und her. Dies tat ich schon seit Stunden. Wahrscheinlich schon den ganzen Tag. Eigentlich hatte ich keine Ahnung, denn mein Zeitgefühl war längst weg. Ich wusste nicht, welches Datum wir heute hatten, wie spät es war oder wo ich mich befand.

Ich hatte mir zwar einen Plan ausgedacht, doch ich war mir ziemlich sicher, dass es nicht funktionierte.
Meine Denkfähigkeit war inzwischen schon ziemlich eingeschränkt, denn in der Zeit, in der ich hier war, hatte ich so gut wie gar nicht geschlafen.

Ich hatte auch keine Ahnung, was Mace jetzt noch mit mir vorhatte. Inzwischen glaubte ich sogar, dass er mich schon wieder vergessen hat, denn normalerweise kam er öfter vorbei.

Ich ging noch ein paar Mal meinen Plan im Kopf durch. Plötzlich wurde die Tür aufgemacht und Mace kam grinsend rein.

"Na, Jaki, wie geht's dir so? Uh, du siehst aber gar nicht gut aus", lachte er mich aus.

"Halt's Maul", sagte ich und hiefte mich an der Wand hoch.

Er ignorierte es und setzte sich stattdessen auf den Stuhl. "Also Jake, was meinst du, wie es hier weitergehen soll?"

"Ich denke, dass du mich hier einfach verrecken lassen willst, richtig?"

"Da hast du direkt ins Schwarze getroffen", sagte er und grinste mich wieder dumm an.

"Und warum bist du dann hier?", fragte ich.

"Ich wollte mich von dir verabschieden. Ich fahre-"

"Wer hat gefragt?"

"Du wolltest wissen, warum ich hier bin und-"

"Und du hast mir eine Antwort gegeben. Und jetzt verpiss dich."

Er sah mich ausdruckslos an. "Gut. Ich hoffe, du hattest ein schönes Leben, denn das ist bald vorbei. Genieß deine letzten Tage", sagte er und stand auf.

Er drehte sich um und wollte gehen, doch ich hielt ihn auf.

"Ach Mace?", fragte ich und stieß mich von der Wand ab.

Er drehte sich um und checkte erstmal meine Hände und alles ab um sicherzustellen, dass ich auch keine Waffen dabeihatte.
Doch er konnte ja nicht wissen, dass ich den Stift unter meinem Ärmel meines Pullovers versteckt hatte.

Es war ein ziemlich verrückter Plan, doch einen Versuch war es wert.

Ich bin war zwar schon recht fertig, aber nicht so sehr, wie ich es ihm verspielte. Dennoch kaufte er es mir ab.

"Was?", fragte er und sah mich fragend an.

Ich ging weiter auf ihn zu, bis ich vor ihm stand. Ich merkte, dass ihm das gerade etwas unangenehm war, doch er ließ sich nichts so richtig anmerken.

Jetzt oder nie

Ich holte einmal tief Luft.
Langsam schob ich den Stift nach vorne. Mace sah mich noch immer fragend an.

Bevor er noch etwas sagen konnte, holte ich blitzschnell aus und stach ihm den Stift in die Halsschlagader. Blut spritze aus seinem Hals und Ich ließ den Stift los. Mace sah mich mit geweiteten Augen an.

Er hielt seine Hand an den Stift, wo Blut durchsickerte. Viel Blut, doch er zog den Stift nicht raus.

Mace versuchte sich an dem Stuhl festzuhalten, damit er nicht umkippte, doch als er dann umfiel, riss er den Stuhl mit sich. Er versuchte japsend Luft zu bekommen, doch anscheinend klappte es nicht, denn er beugte sich nach vorne hustete stark. Blut tropfte aus seinem Mund.

My Own SummerOù les histoires vivent. Découvrez maintenant