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Donnerstag, 25. Mai 2016, Miami/Camp

P.o.V Grace

"W-was? Willst du mich jetzt verarschen?"

"Nein, Grace. Es ist wahr. Sie hat gestern auf unserem Haustelefon angerufen. Sie wusste nicht, was mit Mom und Dad passiert ist."

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war total überfordert, verwirrt und einfach... Überfordert halt.

"Sie kommt morgen mit."

"Was?", fragte ich nochmal. Plötzlich verschwand meine Verwirrtheit und anstatt trat Wut an die Stelle. "Sie hat sich Jahrelang nicht gemeldet, wusste nichts von dem Tod unserer Eltern und plötzlich, ganz ohne Vorwarnung, ruft sie bei uns zu Hause an!?"

"Grace, beruhig dich. Sie wird morgen alles erklären."

"Ich will sie aber nicht sehen", sagte ich stur.

"Grace", ermahnte er mich.

Ich sagte nichts. Ich war zu geschockt.

Nach ein paar Sekunden, in denen wir beide schwiegen, seufzte Adam. " Führ dich jetzt nicht so kindisch auf. Sie hat für alles eine Erklärung."

"Ich brauche keine Erklärung", schnaubte ich.

"Verdammt, Grace!", herschte er mich an und ich zuckte kurz zusammen, "Sie kommt morgen.", sagte Adam streng.

Ich sagte nichts, sondern schwieg einfach und überlegte, jetzt einfach aufzulegen. Doch das wäre wirklich kindisch gewesen.

"Du wirst sie sicher mögen", sagte er nun etwas weicher, "Gib ihr eine Chance."

"Okay", sagte ich nach kurzem überlegen.

Adam seufzte erleichtert. "Danke, Gracie. Wir sind morgen um 13 Uhr da. Ist das okay?"

"Ja, ist in Ordnung."

"Okay, danke. Dann bis morgen."

"Bis morgen", murmelte ich, bevor wir auflegten.

Ich starrte einige Sekunden lang in die Luft.

"Hi."

Ich schreckte zurück, als Jake plötzlich neben mir stand.
"Gott, erschreck mich doch nicht so!"

"Also ich weiß ja, dass ich toll bin, aber findest du nicht, dass Gott irgendwie doch eine Nummer zu hoch ist?", fragte er und sah mich grinsend an.

Ich verdrehte nur die Augen. Irgendwie war mir gerade gar nicht nach Lachen.

"Was ist los, Kleine?"
Jake hatte anscheinend bemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmte und Besorgnis zeichnete sein scharf geschnittenes Gesicht.

Ich schüttelte den Kopf. "Nichts", murmelte ich und wich seinem Blick aus.

Doch er nahm mein Kinn vorsichtig in seine Hand und drehte es sachte in seine Richtung, sodass ich gezwungen war, ihn anzugucken.

"Was ist los?", fragte er wieder mit weicher Stimme, die mir Gänsehaut und Schmetterlinge im Bauch bereitete.

Ich war unfähig zu antworten, so sehr war ich von seinen Augen abgelenkt.

Sie durchbohrten meine und ich hatte Angst, dass er mein Herz schlagen hörte, was gegen meine Brust donnerte.
Sein Blick war so intensiv, dass ich dachte, er könnte in meinen Kopf gucken.

Genau in dem Moment wehte eine kleine Brise und eine Haarsträhne wehte zwischen meine Lippen. Bevor ich sie wegstreichen konnte, hob Jake schon seine Hand und strich sie mir vorsichtig weg.

My Own SummerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora