22 - Drei Wölfe

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Insel Khoiba - Geheimgang

Waren wir endlich da? Ein riesiges, silbernes Tor versperrte uns den Weg. Es nahm den gesamten Gang in Anspruch, vom Boden bis zur Decke. Es schien relativ neu, denn nicht ein einziger Kratzer oder eine Unebenheit war zu erkennen. Koslow, Alex und ich schritten näher heran. In der Mitte des Tores, ungefähr auf Brusthöhe, befand sich ein Nummernpad mit einem kleinen Display. Daneben waren drei Verschlusshebel angebracht, die in einem Dreieck vom Hebel zu den äußeren Sicherungen des Tores führten.

"Massives Teil", sagte Koslow und staunte nicht schlecht. 

Ich nickte. Meine Hand griff nach dem Verschlusshebel. Ich sah Alex an und drückte ihn nach unten. Oder besser gesagt, ich versuchte ihn herunter zudrücken, denn der Hebel bewegte sich keinen Millimeter.

"Dachte ich mir", lachte ich und schritt vom kalten Tor zurück.

"Kein Problem", sagte Alex. Sie kramte bereits in den mitgebrachten Unterlagen nach dem Zugangscode. Schließlich fand sie ein dünnes Papier, dass darauf ausgelegt war schnell vernichtet werden zu können, beispielsweise durch Wasser oder Feuer.

In großen schwarzen Lettern stand auf dem Papier:

5569-13667-4797

"Gut, versuchen wir es mal", sagte ich und schritt zum Nummernpad.

Schnell waren die Nummern eingetippt. Als ich den grünen Bestätigungsknopf drücke, tat es einen lauten Knall der den Gang entlang hallte. Die Verschlüsse und Sicherungen des Tores sprangen heraus und langsam glitt das Tor in unsere Richtung nach außen auf.

Wir traten zurück. Als das Tor bis zum Anschlag offen stand, blickten wir wie in ein schwarzes Loch. Pechschwarze Dunkelheit strömte heraus. 

"Oh man", stöhnte Koslow, "das wird ja immer besser..."

Alex schmunzelte kurz. 

"Dann müssen wir jetzt wohl wie die Wölfe da durch...", sagte ich und betrat die Dunkelheit.

Schweiz - Grindelwald

Es war 8 Uhr in der Früh. Odermatt saß auf der Terrasse vor seinem Haus, eine Tasse Kaffee mit zwei Stück Zucker und Milch, vor ihm. Er erwartete einen Anruf aus Bern. Es ging natürlich um Khoiba und den "Ostwind", wie sie es nannten. Zu leugnen das er nicht nervös sei, wäre sinnlos gewesen. Er nippte an seinem koffeinhaltigen Heißgetränk und schaute auf die Eigernordwand. Ein unüberwindbares Hindernis und doch hatten Menschen sie bezwungen.

Umso länger Jan Odermatt auf die kalte nackte Felswand blickte, umso mehr wurde ihm das Potenzial der Alpen bewusst. Es kam ihm eine Idee. Noch bevor der Anruf aus Bern kam, rief er selbst in der Hauptstadt an.



DayZ Teil II - Tödliche AttackeWhere stories live. Discover now