#10 | Warum?

1.5K 110 4
                                    

Danke für die 220 Reads!

Dennis aka Kostas

Am Abend verabschiedete sich Marik wieder von mir. "Morgen Nachmittag kann ich leider nicht kommen.", murmelte er und lächelte mich traurig an. "Ach man. Was soll ich denn dann die ganze Zeit machen?", jammerte ich. Marik umarmte mich und hauchte ein "Keine Ahnung." in mein Ohr, woraufhin ich eine Gänsehaut bekam.
Wir lösten uns wieder voneinander und ich sprach: "Tschüss, Mik." Marik lächelte mich an: "Ich komm' bald wieder her." Dann verschwand er durch die Haustür. Jetzt war er wieder weg und würde morgen, an einem Freitag Nachmittag, auch nicht wieder hierher kommen.
"Dennis, starr die Tür nicht so an und iss mit uns zu Abendessen.", sprach mein Vater, der plötzlich hinter mir stand, schmunzelnd.
Ich zuckte zusammen und folgte ihm jedoch schließlich in die Küche. Dort saß meine Mutter schon am gedeckten Tisch.
Mein Vater und ich setzten uns dazu.
Nach einer Weile fragte ich: "Warum darf ich das Haus eigentlich nicht verlassen?" Meine Eltern hielten mitten in der Bewegung inne und schauten mich entsetzt an. Irgendwie konnte ich ihre Reaktionen auf diese Frage verstehen, immerhin hatte ich sowas noch nie gefragt. "Die Welt da draußen ist gefährlich. Dir kann jederzeit etwas passieren.", antwortete meine Mutter ruhig. "Das ist kein Grund.", murmelte ich. "Bleib einfach im Haus, dann passiert dir auch nichts.", erwiderte mein Vater. Das war doch total paranoid! Und überhaupt, was hatte ich denn davon, wenn ich hier im Haus versauerte?!
"Hab keinen Hunger mehr.", sprach ich und schob meinen Teller von mir weg.
Dann stand ich auf und lief in mein Zimmer, um mich dort auf die Fensterbank zu setzen.
Nur noch morgen und dann war wieder Wochenende, doch dafür musste ich den morgigen Nachmittag ohne Marik verbringen. Vielleicht hatte Tracy ja Zeit? Ich nahm mein Handy und rief meine Cousine an. Nach ein paar Sekunden ging sie ran.

Ich: "Hi, Tracy!"
Tracy: "Naa? Wie geht's dir?"
Ich: "Ganz gut. Aber hast du morgen Zeit?"
Tracy: "Ähm... morgen... also... nein.. da.. da hab ich keine Zeit."
Ich: "Ok. Schade. Das war eigentlich auch schon alles."
Tracy: "Tschüss, Kostas."
Ich: "Tschau."

Etwas enttäuscht legte ich auf.
Doch eines fiel mir auf, Tracy hatte ziemlich gestottert. Meistens hieß das, dass sie entweder ziemlich nervös war oder sie log.
Allerdings hatte sie auch nicht die Pflicht, mir die Wahrheit zu erzählen.
Seufzend schüttelte ich meinen Kopf, packte mein Handy weg und sah wieder aus dem Fenster.

...

Irgendwie musste ich gestern wohl wieder auf der Fensterbank eingeschlafen sein, denn als
ich - durch meinen
Wecker - aufwachte, lag ich auf meinem Bett und ich hatte mich auf jeden Fall nicht dort hingelegt.
Wahrscheinlich hatte mein Vater mich dorthin getragen.
Ich hievte mich hoch und streckte mich.
Auf in einen neuen Tag
voller... Unterricht... und schon war die Laune wieder im Keller. Der Gedanke, dass Marik heute noch nicht mal Zeit hatte, verschlechterte das Ganze noch um einiges.
Seufzend nahm ich mir einen Klamottenstapel aus meinem Kleiderschrank und lief ins Bad, um dort meiner Morgenroutine nach zu gehen.
Dann lief ich gestylt in die Küche und machte mir Frühstück.
Mal sehen, was mich heute noch erwartet.

Das war der 10. Teil.

Abgegrenzt von der Außenwelt || Kostory FFWhere stories live. Discover now