#5 | Marik

1.8K 118 29
                                    

Dennis aka Kostas

Ich traute meinen Augen kaum.
Der gute Freund meiner Cousine war er.
"Endlich bist du da!", rief Tracy und fiel dem Jungen um den Hals. "Hi, Tracy.", grinste er und erwiderte die Umarmung.
Dann lösten sich sie voneinander und Tracy stellte den Jungen und mich einander vor: "Also.. Dennis, das ist mein Kumpel Marik. Und Marik, das ist mein Cousin Dennis. Er wird auch Kostas genannt."
Ich reichte Marik meine Hand, welche er schüttelte.
Das war also der Junge aus meinem Traum. Er war in Realität noch viel schöner.... hab ich das gerade wirklich gedacht? Hilfe.
Auf einmal kam mein kleiner,
7-jähriger Cousin, Kosmos, um die Ecke gerannt. "Kostas, spielen wir Verstecken? Bitte!", rief Kosmos, während er immer wieder an meinem Oberteil zupfte. Ich hockte mich hin, um ungefähr auf selber Augenhöhe mit ihm zu sein. "Klar. Holst du noch Zeo, Zea und Seraphina?" Kosmos nickte, ließ mein Oberteil los und rannte wieder davon. Seraphina, war meine 8-jährige Cousine und Zeo und Zea waren Zwillinge, 5 Jahre alt und ebenfalls mein Cousin beziehungsweise meine Cousine.
Meine Familie war ziemlich groß, weshalb ich natürlich auch mehrere Tanten und Onkel  hatte.
"Marik und ich machen auch mit!", rief meine, immer gut gelaunte, Cousine Tracy. "Och nee", jammerte Marik. Aber letztendlich beteiligte er sich ebenso.

...

Als wir alle versammelt waren, fing Seraphina in meinem Zimmer an zu zählen. Der Rest versteckte sich.
Es würde eine Weile mit dem Suchen dauern, da wir ein ziemlich großes Haus hatten, welches allerdings auch ziemlich alt war.
Ich huschte über die knarzenden Dielen, die Treppe hinauf, durch mehrere, kleine Flure, bis ich schließlich dort ankam, wo ich hin wollte. Zur schmalen Treppe, die auf den Dachboden führte, doch plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Seraphina war doch unmöglich schon mit dem Zählen fertig, oder? Solange hatte ich doch gar nicht bis hierher gebraucht.
Ich drehte mich vorsichtig um, damit der Boden nicht wieder knarzte. Marik stand vor mir und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Sorry. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber ich hätte mich sonst hoffnungslos in diesem Haus verlaufen." Ich kicherte leise und zeigte ihm mit einer Handgeste, dass er mir auf den Dachboden folgen sollte, was er auch tat.
"Gibt's hier irgendwo einen Lichtschalter?", murmelte er, daraufhin schaltete ich das Licht an und schloss die Tür hinter uns. "Da hinten in der Ecke ist eine alte Couch, auf die wir uns setzen können, wenn du nichts gegen Staub hast", flüsterte ich und lief zur eben genannten Sitzmöglichkeit. Marik folgte mir erneut und setzte sich schließlich neben mich.
"Tracy hat mir schon ein bisschen was über dich erzählt", erwähnte er.
Ich sah in seine wunderschönen Augen... Moment... hatte ich gerade wieder so etwas gedacht. Scheint so.
"Dann bist du besser dran als ich, denn ich weiß so gut wie nichts über dich, bis auf die Tatsachen, dass du und Tracy gute Freunde seid, und dass du 10 Minuten entfernt von hier wohnst und dass du.... schwul bist. Aber was genau hat sie über mich erzählt?"
Marik nickte, um die Informationen über ihn zu bestätigen. "Naja... wir können uns ja noch ein bisschen besser kennenlernen, wenn du willst. Tracy hat mir erzählt, dass du dieses Haus hier nicht verlassen darfst."
"Was so lächerlich ist." Ich verdrehte meine Augen.
"Und übertrieben", fügte Marik hinzu.
"Ich bin es allerdings nicht anders gewohnt", erwiderte ich und stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab.
"Aber du willst hier trotzdem raus?"
"Selbstverständlich."
Marik sah mich nachdenklich an. Woran er wohl dachte?
"Was hast du für Hobbys oder... Freizeitbeschäftigungen?", hakte er interessiert nach.
"Leute beobachten -" Marik unterbrach mich mit "Stalker" und grinste mich frech an, was ich erwiderte.
"- Musik hören, Videos auf YouTube schauen, Filme gucken und Sport", fuhr ich fort. Er fragte nach Letzterem.
"Wir haben im Keller einen kleinen Fitnessraum", erklärte ich.
"Muss auf Dauer wohl ziemlich langweilig werden", kam es mitfühlend von ihm. Ich seufzte. "Das kannst du laut sagen. Wie verbringst du deine Freizeit?"
Marik überlegte kurz, bevor er antwortete: "Ich zeichne viel, höre auch Musik und treffe mich oft mit Freunden. Wie sieht's bei dir eigentlich mit der Schule aus?
"Ein Privatlehrer unterrichtete mich zu Hause. Es gibt keine Hausaufgaben, aber dummerweise Noten."
Mein Gesprächspartner musste kichern. "Dieser Moment, wenn du am nächsten Tag einen Test schreibst und du trotzdem kein einziges Mal für dieses Fach gelernt hast. Ja, so bin ich."
Grinsend sah ich ihn an. "Geht mir genauso."
Er erwiderte meine Mimik. Eins musste ich zugeben, er war mir sympathisch. Tracy hatte ja gesagt, dass wir uns super verstehen würden.

Und der 5. Teil ist vorbei.
Ich denke mal, dass alle gewusst haben, dass der Junge Marik ist.

Abgegrenzt von der Außenwelt || Kostory FFWhere stories live. Discover now