„Und sie gingen, mutig wie sie waren, in ihren Untergang. Die mutigen Gryffindors wussten genau: Am Ende des Tages würden sie nicht mehr vereint sein. Einige von ihnen würden sich dem Feind anschließen und schon am nächsten Tag würden einige von ihnen fallen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wer von ihnen sich den Bösen anschließen wird. Wird es die Prinzessin sein? Der Gutaussehende?"
„Der, der gleich geknebelt wird", schlug James vor.
„Wer soll denn das sein?"
„Du Sirius!"
„Ich bin der Gutaussehende!"
„Ich dachte, das wäre Remus", rief Mary gespielt überrascht.
„Was ich?" Remus wurde rot.
„Du bist auf jeden Fall der Gutaussehende."
„Und der Freundliche."
„Der Schlaue."
„Und Sirius ist der Nervige, der Erzähler spielen will."
„Ich bin ein toller Erzähler."
„Ein nerviger Erzähler."
„Ihr seid so fies zu mir."
„Du lässt dich immer so schön ärgern."
„Fies."
„Wir haben dich trotzdem gerne." Ich hakte mich bei dem Frauenhelden unter.
„Ich wusste, dass du mich heimlich liebst."
„Wie man einen besten Freund eben liebt."

Wir kamen vor dem Raum für Verteidigung gegen die dunklen Künste an. Brandon saß schon mit Barbara vor der Tür. Sie unterhielten sich angeregt über irgendetwas.
„Hey Brandon." Ich gab meinem Freund einen Kuss.
„Hey, Carolin."
„Das neue Traumpaar Hogwarts verbringt die letzten gemeinsamen Stunden, bevor sie sich vielleicht für immer verlieren werden."
„So das reicht jetzt, Black!" Marlene nahm Anlauf und sprang dem jungen Black auf den Rücken.
„Du bist jetzt mal still!" Sie klammerte sich mit einer Hand an Sirius fest und mit der anderen hielt sie den Mund des Frauenhelden zu. Dieser sah hilfesuchend zu James.
„Der geknebelte Junge hielt endlich mal die Klappe", lachte dieser seinen Freund nur aus. Marlenes Opfer sah uns empört an.

Wir mussten nicht mehr lange warten. Höchstens fünf Minuten später ging die Tür zum Klassenraum auf. Ein Haufen Erstklässler aus Gryffindor und Hufflepuff strömten aus dem Raum. Taylor, der unter ihnen war, winkte uns einmal kurz zu, bevor er sich wieder in ein Gespräch mit seinen Freunden vertiefte.
„Die Tür zu ihren..."
„BLACK!"
„Ich lass es ja", maulte Sirius und schmollte mal wieder, was niemanden störte. Wir setzen uns leise auf unsere Plätze, während Professor Adams ungeduldig wartete.
Sobald wir uns alle gesetzt hatten, fing sie an.
„Wie schon angekündigt, werde ich Ihnen heute mitteilen, in welchem Team Sie sind. Dies wird auch noch einmal in Ihren Gemeinschaftsräumen ausgehangen, da es Schüler gibt, die Verteidigung gegen die dunklen Künste abgewählt haben." Sie hörte sich so an, als hätten diese Schüler ein Schwerverbrechen begangen.
„Wir haben das Team weiß und das Team schwarz. Die Teammitglieder ziehen Anziehsachen in der jeweiligen Farbe an." Eine Ravenclaw, ich glaubte, sie hieß mit Nachnamen Hubert, zeigte auf, wurde allerdings ignoriert.
„Wer raus ist, begibt sich bitte in den Gemeinschaftsraum oder, wenn er verletzt ist, in den Krankenflügel. Ansonsten dürfen die Gemeinschaftsräume bis zum Ende des Duells nicht mehr verlassen werden, um die Übriggebliebenen nicht zu stören." Ich hoffte, ich würde nicht allzu schnell rausfliegen. Nicht nur wegen meiner Note, sondern auch weil ich nicht den ganzen Tag im Gemeinschaftsraum sitzen wollte.
„Essen gibt es selbstverständlich dort. Duelliert wird überall außer in den Gemeinschaftsräumen. Verringert sich die Anzahl der Übriggebliebenen werden wir auch den Bereich für die Duelle verkleinern, damit niemand gewinnt, indem er sich irgendwo versteckt hält. Schließlich soll das eine Übung zum Duellieren werden und nicht zum Verstecken spielen. Außerdem wurde beschlossen, Ihnen den Montag freizugeben, da sie ja am Samstag mit Unterricht beschäftigt sind."
„Aber der Montag ist schön. Warum nicht Donnerstag oder Freitag?", flüsterte Sirius traurig. Er guckte wie ein kleiner Junge, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte.
„Ist doch super. Mein längster Schultag", freute sich Dorcas auf meiner anderen Seite.
„Aber kein Verteidigung –" Wieso kam mir diese Diskussion nur so bekannt vor? Ach ja, die hatten wir letzten Sonntag schon.
„Mister Black, Miss Sanders und Miss Meadows, worüber unterhalten Sie sich?", unterbrach Professor Adams die Diskussion.
„Ähm – ist nicht so wichtig", meinte Sirius schnell.
„Und warum passen Sie dann nicht auf?"
„Tut uns leid", gab Dorcas zu.
„Das beantwortet meine Frage nicht."
„Wir werden jetzt aufpassen."
„Auch das beantwortet nicht, warum Sie nicht aufgepasst haben."
„Weil wir Teenager sind, die nicht immer machen, was ihnen guttut?", versuchte ich uns rauszureden.
„Zehn Punkte Abzug für Gryffindor für jeden von ihnen. Und jeder der noch einmal unaufgefordert den Mund aufmacht, bekommt zwanzig abgezogen!" Sie sah uns der Reihe nach an. Der Blick der Lehrerin blieb an der Ravenclaw hängen.
„Miss Hubert, was wollen Sie fragen?"
„Was ist, wenn wir keine weißen oder schwarzen Sachen haben?"
„Dann können sie andersfarbige Sachen mit Verwandlungszaubern einfach verändern. In Ihrem sechsten Jahr auf Hogwarts sollten Sie das schaffen!", meinte die Lehrerin abfällig. Sie wandte sich wieder an die Klasse.
„Noch andere Fragen?" Wie lange noch bis zum Ende des Unterrichts?
„Nein? Gut, dann lese ich jetzt die Teams vor: Avery, sie sind in Team weiß. Black, in Team schwarz. Blishwick, wieder weiß. Carrow, ebenfalls weiß. Evans, schwarz. Gaunt, weiß. Hubert, schwarz. Jimerson, weiß. Longbottom, weiß. Lupin, weiß. McDonald, schwarz. McFarlin, schwarz. McKinnon, weiß. Meadows, schwarz. Millington, schwarz." Alice drehte sich um und schlug sich mit ihrer besten Freundin ab. Dann sah sie zu Frank und ihr Blick wurde enttäuscht. Mit ihm würde sie nicht in einem Team sein.
„Mulciber, schwarz. Potter..."
„Lass es schwarz sein", flüsterte Sirius.
„...weiß." James sah traurig zu Sirius, der enttäuscht zurücklächelte.
„Powell, weiß. Sanders, schwarz." Sirius zog mich grinsend in eine feste Umarmung. Er ließ mich erst wieder los, nachdem Barbara West ebenfalls unserem Team zugeordnet worden war.

Hexagramm - VogelfreiWhere stories live. Discover now