29.Kapitel

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Cesar

Blind starrte ich in die Dunkelheit vor mir. Seit Dad gegangen war hing ich in einer Art Trance, aus der ich beim besten Willen nicht herauskam. Es war wie eine zähe Schicht Schleim, die ich nicht durchbrechen konnte. Ich nahm an, dass es etwas mit dieser Tablette zu tun hatte, die er mir aufgezwungen hatte. Zu ihm passen würde es. Nach einiger Zeit, in der ich lethargisch vor mich hin gestarrt und über Garfield, meinen alten Kater der vor Jahren gestorben war nachgedacht hatte, hörte ich Geräusche. Dann ging plötzlich flackernd das Licht. Geblendet schloss ich meine Augen und ließ meinen Kopf, den ich eben erst angehoben hatte, wieder sinken. Leise gemurmelte Worte drangen nun an mein Ohr:

<Ich werde gleich deine kleine Cousine anrufen, Cesar, und du wirst mir dabei helfen. Klar?>

Ich hob meinen Kopf und blinzelte angespannt ein paar Mal. Erst dann erkannte ich meinen Vater. Er sah mit kaltem Blick auf mich herunter und ich konnte nicht anders wie zusammen zu zucken, als er plötzlich vor mir stand und brutal meinen Kopf  nach hinten riss.

<Ob das klar ist?>

Seine Augen funkelten bedrohlich und machten mir klar, dass er eine Antwort von mir erwartete. Ich schluckte einige Male, dann sagte ich mit schwerer Stimme:

<Ist klar.>

Meine Stimme klang ungewohnt rau und ich lallte etwas. Mein Vater aber schien mit meiner Antwort zufrieden, da er meinen Kopf los ließ und wieder einige Schritte zurück trat. Mein Kopf wurde wieder schwer, trotzdem versuchte ich ihn oben zu halten. Ein bisschen Stolz hatte ich auch noch. Der Mann, den ich einst so vergöttert hatte, ließ sich auf einen Stuhl meinem Gegenüber fallen und zog ein Nagelneues iPhone aus einer Hosentasche seines Versace-Anzugs. Dann wählte er eine Nummer aus und schaltete auf Lautsprecher, damit ich auch ja alles hören konnte. Eine gefühlte Ewigkeit lang hörte ich nur das Wahlzeichen und gerade als ich dachte, dass Kyla gar nicht dran gehen würde, hörte ich das charakterische Piepen eines angenommenen Anrufs. Ich atmete tief durch und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Hoffentlich ging es ihr gut.

<Hallo Cesar, wie gehts?>

Ich blinzelte überrascht. Das war nicht Kyla, das war Cole. Auch Dad schien überrascht, doch fing er sich schnell.

<Wer sind Sie?>

Seine Stimme klang verächtlich, wie eigentlich immer.

<Ich bin ein bekannter von Francesco, dem sein Wohlergehen sehr am Herzen liegt. Deshalb wüsste ich gerne, wie es ihm geht.>

Auf Cesars Lippen breitete sich langsam ein sadistisches Grinsen aus, dann drehte er sich etwas zu mir. Ich musste schlucken, als er mir direkt in die Augen sah.

<Ihm geht es gut, zumindest noch. Aber ich habe Kyla zu verstehen gegeben, dass sie sich allein darum kümmern soll.>

Damit wanderte er auf mich zu und grinste gemein. Ich atmete tief durch und machte mich seelisch auf die Schmerzen bereit, die gleich kommen würden, als Coles nächste Worte das Blut in meinen Adern gefrieren ließen.

<Ich habe den Anruf nicht entgegengenommen, weil ich Kyla unterstützen will.>

Cesar hielt inne und verengte die Augen zu Schlitzen. Dann meinte er gefährlich ruhig, mit einem leichten Grinsen:

<Wehalb hast du denn dann den Anruf angenommen?>

<Kyla duscht, sie weiß nicht, dass ich mit Ihnen Telefoniere. Und das sollte auch so bleiben.>

<Weshalb?>

<Weil ich Ihnen ein unschlagbares Angebot mache. Sie bekommen alle Informationen über Kyla dir sie wollen und sorgen im Gegenzug dafür, dass Francesco es gemütlich hat.>

Dad legte den Kopf schief und schien zu überlegen, während ich nur fassungslos auf das Handy starrte. Cole wollte Kyla verraten? Ich hatte mehr von ihm erwartet.

<Wo ist da der Haken, mein Junge?>

Cesar hatte einen väterlichen Ton aufgesetzt, den er verwendete, wenn er sich seiner Sache sehr sicher war.

<Wenn ich herausfinde, dass Francesco auch nur ein Haar gekrümmt wird, dann könnte ich Sie restlos ruinieren. Genug Leute, denen Sie auf den Schlips getreten sind, sind bestimmt ganz wild darauf, Sie zu zerstören.>

Dad zögerte kurz, dann meinte er:

<Ich bin einverstanden. Die erste Information erwarte ich in einer Stunde.>

Dann legte er auf. Cesar kam mit federnden Schritten zu mir und entfernte die Fesseln, zog mich hoch und raunte zufrieden:

<Du wirst also durch einen Verräter gerettet. Welch Ironie, nicht wahr?>

Ich zuckte zusammen, während ich wütend auf den Boden starrte. Verdammter Bockmist, Cole war ein Verräter.

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Ich habe es endlich geschafft, ein neues Kapitel zu schreiben🎆 Gerade rechtzeitig zu Weihnachten, ich bin stolz auf mich selbst🤗
Nur kurz, tut mir leid das ich solange nicht geupdated habe, hatte viel zu tun und keine wirkliche Idee.

Eure x_jxlx_x

PS: FROHE WEIHNACHTEN🎊🎄

Das Schweigen der Gebrochenen *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt