8.Kapitel

155 9 0
                                    

Kyla

Sobald ich in meinem Zimmer war machte ich Hausaufgaben. Der Heimweg war ziemlich leicht gewesen. Olivia hatte mir die Tür geöffnet und mir dann erklärt, dass es erst heute Abend Essen gäbe. Ich hatte ihr nur mit einem Ohr zugehört, da es mich nicht wirklich interessierte, wann wir aßen. Oder überhaupt ob wir aßen. So machte ich mich jetzt erstmal daran, meine Hausaufgaben zu machen. Ich brauchte nicht wirklich lang für diese und schon nach knapp 30 Minuten hatte ich mich auf dem Bett breitgemacht und las. Ich müsste mir in nächster Zeit mal wieder neue zulegen. Der Klang eines Motors ließ mich aufhorchen. Als ich zum Fenster lief erkannte ich Alois, der aus einem Lamborghini, meiner Vermutung nach ein Lamborghini huracán LP 610-4 Avio in metallicblau , stieg. Verwirrt runzelte ich die Stirn? Weshalb war der denn hier. Plötzlich packte mich eine ungewohnte Neugier und ich machte mich auf den Weg zur Treppe. Vom Geländer aus musterte ich Olivia, die, den Rücken mir zugewandt, die Tür öffnete. Als Alois eintrat und seinen Blick wachsam umherschweifen ließ, schob ich mich schnell in einen Türeingang. Plötzlich hatte ich das Gefühl, die beiden bei etwas unrechtem zu erwischen.

Kyla, du solltest aufhören. Einfach weggehen und das hier vergessen. In deinem Zimmer liegt noch eine neue CD von Coldplay, wie wärs damit?

Eine gute Idee. Ich sollte einfach in mein Zimmer gehen. Doch ich rührte mich nicht. Ich stand einfach wie erstarrt da. Dann, als Olivia und Alois langsam aufeinander zu kamen, schüttelte ich meine Erstarrung ab und schlich näher, um zu verstehen, was Olivia zu Alois sagte. Sie stand dicht vor ihm, meiner Meinung nach zu dicht, doch das ignorierte ich für den Moment. Stattdessen horchte ich auf die leise geflüsterten Worte meiner Stiefmutter, von denen ich leider nur einen Teil verstand.

<Wir... leise sein... ist da, sie kann uns... Sie erzählt... aber trotzdem... Okay?>

Alois nickte, dann zog er Olivia in eines der Gästezimmer neben dem Wohnzimmer. Ich stand einfach nur da. Worüber hatten sie geredet? Etwa über mich? Was hatten die beiden vor? Doch nicht etwa... Niemals.

Wenn du das herausfinden willst solltest du dich beeilen oder endlich in den verschissenes Zimmer gehen statt hier Wurzeln zu schlagen. Es sei denn, du willst zu einem Dekogegenstand werden?

Kurz zögerte ich und wog meine Neugier gegen meinen etwas naiven Glauben ab, dass die beiden nichts intimes trieben. Dann gewann die Neugier. Leise lief ich die Treppe hinab. Die Tür zum Gästezimmer stand einen Spaltbreit offen, sodass man eine eingeschränkte Sicht auf das Bett hatte. Noch im selben Moment in dem ich einen Blick durch den Spalt warf, wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Wie doch die Redewendungen 'Die unwissenden sind die seligen' zutraf. Das Bild, welches sich mir bot, war grausam. Alois und Olivia die es auf dem Bett trieben. Plötzlich überkam mich das Bedürfnis, zu kotzen. Doch statt mich zu bewegen blieb ich wie angewurzelt stehen. Oh mein Gott...

Tja, hättest du mal auf mich gehört. Jetzt musst du wohl damit leben...

Die Worte rissen mich aus meiner Erstarrung. Gerade wollte ich mich von dem Raum entfernen, als ich eine leise Stimme an meinem Ohr hörte.

<Und das, Kyla, treiben Erwachsene, wenn sie alleine sind.>

Vor Schreck wäre ich beinah gegen die Tür gesprungen, doch zum Glück konnte ich mich im letzten Moment zurück halten. Stattdessen drehte ich mich langsam um und blickte direkt in ein paar Eisblaue Augen, die eindeutig über mir aufragten. Cole.


Cole

Ich lehnte mich auf meinem Sitz zurück und wartete ungeduldig auf meine Schwester. Sobald ich sie zwischen ihren Freundinnen aus dem Gebäude kommen sah, stieg ich aus und winkte ihr zu. Verwirrt blinzelte sie in meine Richtung, kam dann jedoch zu mir. Vorher jedoch umarmte sie die anderen Mädchen. Igitt. Das würde mir im Leben nicht einfallen. Während sie zu meinem Wagen gelaufen kam stieg ich ein. Sobald Charlie saß und sich angeschnallt hatte, fuhr ich los. Nach kaum einer Minute des Schweigens brach meine kleine Schwester dieses.

Das Schweigen der Gebrochenen *Pausiert*Where stories live. Discover now