11.Kapitel

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Cole

Seit zwei Stunden wälzte ich mich nun in meinem Bett hin und her. Mein Wecker zeigte mir 3 Uhr am morgen an. Müde rieb ich mir über mein Gesicht, dann starrte ich an die Decke. Das gesamte Zimmer lag im dunkeln, nur durch das Fenster drang gedämpftes Mondlicht. Ich sah weiterhin an die Decke, schloss die Augen und versuchte zu schlafen.

<Scheiße...>

Mein Blick glitt wieder zur Uhr, dann schwang ich mich aus dem Bett. Ein seltsames Gefühl trieb mich zum Fenster. Doch draußen war nichts zu sehen. Gerade wollte ich wieder ins Bett gehen, als mich das leise klingeln meines Smartphones aufschreckte. Ich blickte kurz auf das Display. Jase. Was wollte er denn jetzt um diese Uhrzeit? Zögernd und mit einem schlechtem Gefühl in der Magengegend nahm ich ab.

<Hey, Alter, was gibts um diese Zeit noch?>

<Das glaubst du nicht. Gerade eben kamen Schussgeräusche aus dem Haus der Ghosts und die Fenster sind von Kugeln durchlöchert worden. Die Polizei kam gerade.>

Oh Scheiße. Was war denn da los?

<Ich komme zu dir. Bin in 5 Minuten da.>

Mit diesen Worten legte ich auf. Einige Augenblicke starrte ich einfach nur vor mich hin, dann fuhr ich mir müde über das Gesicht. Als nächstes schnappte ich mir ein T-shirt, das ich mir anzog und schlüpfte in meine Turnschuhe. Meinen Schlüssel schnappte ich mir von einem Sideboard neben der Tür und stürmte los. Ich war gerade die Hälfte der Treppe runtergelaufen, als mich ein leises <warte> Charlies zum Anhalten bewegte. Meine Schwester war gerade dabei sich die Schuhe zu binden. Sie wirkte ängstlich und besorgt.

<Ich will mitkommen. Kyla ist schließlich meine Freundin.>

Überrascht musterte ich sie. Woher wusste sie davon? Und wie kam sie auf die Idee, dass ich sie mitnahm? Charlie schien zu wissen was ich als nächstes fragen wollte, da sie mir zuvor kam.

<Jonathan hat bei mir angerufen. Er hat mir erzählt was passiert ist und ich sage dir das nur, wenn du mich mitnimmst.>

Schnell wog ich meine Optionen ab, dann nickte ich ihr zu und legte den restlichen Weg zu meinem Auto zurück. Schweigend folgte Charlie mir und ebenso schweigend fuhren wir zu Jase. Die gesamte Straße war vollgestellt von Polizeiwägen, der Feuerwehr und dem Notdienst, weshalb wir nur langsam vorankamen. Bei Jase angekommen stiegen wir aus. Mein Bester Freund wartete bereits und zog irritiert eine Augenbraue in die Höhe, als er mein Anhängsel bemerkte. Trotzdem ließ er uns ins Haus ohne Fragen zu stellen. Ohne von seinen Eltern, die im Wohnzimmer saßen, aufgehalten zu werden, kamen wir in seinem Zimmer an. Dort ließen wir uns im Schneidersitz nieder und ich setzte zu einer Erklärung an.

<Ich hab Charlie mitgenommen, da sie von Jonathan erfahren hat, was passiert ist und sie es mir nicht erzählen wollte.>

Ich nickte meiner Schwester zu. Sie sah mich zögernd an, doch nach einem tiefen Atemzug begann sie zu erzählen.

<Also, Jonathan meinte, dass sie Besuch von seinem Onkel, Vince, gehabt hätten. Er hat mir erzählt, dass dieser Onkel total seltsam drauf war und auch Kyla, als sie zu einem ersten Treffen gerufen wurde, total seltsam geworden wäre. Ein bisschen wie ein in die Enge gedrängtes Tier, war sein genauer Wortlaut. Weiterhin hat er mir erzählt, dass sein Onkel gegangen wäre und auch Kyla in ihr Zimmer gegangen wäre. Aber, haltet euch fest, er hat mir erzählt das besagter Onkel mitten in der Nacht plötzlich mit zwei anderen Typen gekommen wäre, unzwar bewaffnet. Diese Typen haben Olivia und Dave niedergeschlagen und wollten dann Kyla abknallen, doch die war nicht mehr da.>

Kurz breitete sich überraschtes Schweigen aus. Weder Jase noch ich konnten glauben, was Charlie da erzählte, dass sah man uns an. Dann schüttelte ich mich um wieder klar denken zu können. Sofort prasselten Gedanken durch meinen nun wieder leistungsfähigen Kopf, doch ein Gedanke, der mich selbst überraschte, hob sich von den anderen ab.

Ich muss sie finden.

Das Schweigen der Gebrochenen *Pausiert*Where stories live. Discover now