24.Kapitel

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Cole

Vorsichtig spähte ich um die Ecke. Das Auto stand verlassen am Parkplatz eines kleinen Cafe's, am rand einer kleinen Stadt. Ich warf Cesar einen Blick zu, welcher diesen mit einem Nicken beantwortete. Gut, die Luft war rein. Mit schnellen Schritten lief ich auf den Wagen, ein Bugatti Veyron 16.4, zu. Vor diesem ging ich in die Knie und beobachtete, wie Cesar sich, verkleidet als Obdachloser, vor dem Laden niederließ. Diese Tarnung war dazu da, dass mich Cesar rechtzeitig warnen konnte, falls die Besitzer des Autos früher wie geplant kamen. Ich sah mir den Wagen kurz genauer an, dann öffnete ich mit einer kleinen List die Motorhaube. Routiniert ließ ich meinen Blick über den Inhalt schweifen, dann begann ich den Bugatti etwas zu, sagen wir mal, "modifizieren". Etwas, was ich in den letzten Tagen schon oft gemacht hatte. Immer wieder unterbrach ich meine Arbeit für einen kurzen Blick zu Cesar, welcher aufmerksam den Eingang des Ladens musterte. Als ich fast fertig war passierte das, was ich hatte vermeiden wollen. Ein lautes Scheppern riss mich aus den letzten Handgriffen. Mein Kopf ruckte hoch und mein Herz machte einen Satz. Cesar hatte die Dose, die er bei sich getragen hatte, umgestoßen um mich zu warnen. Die beiden Typen, die den Wagen fuhren, mussten sich zum Abmarsch bereit machen. In einem unglaubliche Tempo schloss ich meine Arbeit ab. Dann machte ich die Motorhaube zu. Leider hatte ich keine Zeit mehr wieder abzuschließen, da in diesem Moment zwei Typen, groß und muskelbepackt, das Cafe verließen. Ich duckte mich schnell hinter den Wagen und hoffte, dass sie mich nicht gesehen hatten. Dann, als sich ihre Schritte näherten, sah ich mich um. Mein Herz  raste wie verrückt, doch ich ermahnte mich selbst zur Ruhe. Mein Blick blieb an einer Mülltonne, knapp 2 Meter von mir entfernt, hängen. Ich warf einen kurzen Blick über die Motorhaube um abzuschätzen, wie weit die zwei Männer noch von mir entfernt waren. etwa 15 Meter. Ich warf noch einen Blick zu der Mülltonne, dann lief ich geduckt und so schnell ich konnte, zu dieser hinüber. Dort presste ich mich flach gegen die Plastikhülle und hoffte, dass die beiden Typen nichts bemerkten. Ich bekam mit, wie der Wagen geöffnet wurde und sich zwei Türen öffneten. Gerade wollte ich aufatmen, als mich eine leise Frage erstarren ließ.

<Hey, Leo, kann es sein das etwas nicht mit der Motorhaube stimmt?>

Ich blieb in meinem Versteck und spannte mich an. Dann sah ich vorsichtig um die Tonne herum und beobachtete einen der Männer dabei, wie er sich von der Beifahrertür entfernte und an die Motorhaube trat. Diese öffnete er dann ohne Probleme. Die beiden Typen warfen einander vielsagende Blicke zu, dann meinte der, der an der Fahrertür stand leise.

<Guck mal nach ob alles noch da ist, Bill.>

Der Typ an der Motorhaube brummte leise und begann dann seinen Blick über den Innenraum schweifen zu lassen. Leise betete ich, dass ihm die minimale Veränderung nicht auffiel. Und mein Gebet wurde erhört. Nach kaum einer Minute zog Bill den Kopf zurück und nickte.

<Ist noch alles da.>

Der andere nickte zufrieden und stieg ein. Bill folgte ihm und kurz darauf war nur noch am Geräusch des sich entfernenden Motors auszumachen, dass der Wagen hier gewesen war. Ich sank erleichtert zusammen und legte den Kopf in den Nacken. Gott sei Dank hatten sie nichts bemerkt. Geräusche herannähernder Schritte ließen mich auffahren, doch als Cesar sich neben mich fallen ließ atmete ich einmal tief durch. Das ständige herumschleichen machte mich verrückt. Ich sah momentan hinter fast jeder Ecke einen Spion Francescos, obwohl das total unlogisch war. Mit einem Seufzen stand ich auf. Cesar folgte meinem Beispiel, dann meinte er:

<Komm, wir sollten zurückfahren. Wir sollten Ky aber lieber nicht erzählen  wie knapp es heute war.>

Ich nickte zustimmend und gemeinsam gingen wir schweigend zu meinem Golf, den ich einige Straßen weiter geparkt hatte. Dort stiegen wir ein und fuhren los, Richtung Heimat. Während der Fahrt schaltete ich das Radio aus und machte meine Playlist an. Aus meinem Handy scholl uns nun  DFA  von Dat Adam  entgegen. Cesar verzog das Gesicht.

<Was ist das den für Musik? Dagegen ist ja sogar Michael Jackson gut.>

Ich lachte leicht. In den letzten Tagen hatte ich erfahren, dass Cesar Michael Jacksons Musik hasste.

<Das, mein lieber Cesar, ist Dat Adam. Und ich stimme dir nicht zu, Michael Jacksons Musik ist nicht besser.>

Ich selbst hatte zwar kein Problem mit Michael Jacksons Musik, aber seine Lieder zählten auch nicht zu meinen Favoriten. Die restliche Fahrt über blieben wir still, nur hin und wieder gab Cesar einen unfreundlichen Kommentar zu meinem Musikstil ab. Diese Kommentare ignorierte ich aber geflissentlich. Spät am Abend kamen wir dann endlich bei unserer Wohnung an. Vollkommen erschöpft betrat ich die Wohnung und stellte fest, dass es wunderbar nach Essen roch. Ky musste gekocht haben. Ich zog mir schnell Schuhe und Jacke und lief in die Küche. Der Tisch war bereits gedeckt und Kyla bedeutete mir und Cesar, dass wir uns hinsetzen sollten. Sie sprach immernnoch nicht viel. Mit einem glückseligen Geräusch setzte ich mich an meinem angestammten Platz und wartete auf das Essen. Als es endlich kam und Kyla ebenfalls saß, begann ich mir sofort etwas zu nehmen. Es gab ein Eintopf, bestehend aus Paprika, Reis und Hackfleisch. Kyla grinste über mich und Cesar, der ebenfalls begeistert Essen in sich hinein schaufelte, nur.

<Da ihr hier seid nehme ich an, dass alles funktioniert hat?>

Ihre Aussage, die sich sehr nach einer Frage anhörte, bejahte ich mit einem schnellen Nicken. Ky wirkte zufrieden und aß weiter. Nach dem Essen räumten wir ab und Kyla und ich verzogen uns ins Wohnzimmer um etwas Big Bang Theory   zu schauen, während sich Cesar ins Badezimmer zurückzog, um sich zu waschen und schon einmal zu duschen. Morgens duschten meistens Kyla und ich, da es sonst einfach zu viele auf einmal wären. Gegen 10:30 Uhr putzte ich Zähne und zog mir eine bequeme Jogginghose an, dann fiel ich müde ins Bett. Der heutige Tag war anstrengend gewesen. Nach wenigen Minuten schon viel ich in einen tiefen und erholsamen Schlaf, der bis zum nächsten morgen anhielt.  

Das Schweigen der Gebrochenen *Pausiert*Where stories live. Discover now