62- Panik

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Alex schloss die Tür hinter sich mit einem lauten Knall.

Sein Atem kam stoßweise und war das einzige, was in der Besenkammer zu hören war, in die er gerannt war nachdem er... Nachdem er Isaac geküsst hatte.

Warum hatte er das getan?

Er stand nicht mal auf den Typen.

Wenn sein Vater das rausbekam... Dann war er tot.

"Scheiße.", flüsterte er und fuhr sich verzweifelt mit den Händen durch das Haar.
Seine Beine fühlten sich so schwach an, und er ließ sich auf den Boden sinken.

Mit beiden Armen umklammerte er seine Knie, und er fing an zu weinen.

In der Kammer waren die Geräusche von außen nur schwach zu hören, eigentlich gar nicht.

Es war, als wäre er in einer anderen Welt.

Zum Beispiel in Narnia.

Alex lachte kurz auf, Narnia wäre besser als all dies.

So viel besser.

Ob Isaac ihn verraten würde? Es Max erzählen?

Aber Max wäre nicht so schlimm, er war sein kleiner Bruder, er würde es nicht Vater erzählen.

Und wenn er es seinem Vater erzählte? Oder Josephin?

Was hatte er nur getan? Gott, er war am Arsch.

Draußen klingelte die Schulglocke, und es wurde immer leiser, bis er nichts mehr hören konnte.

Alex musste hier raus, und sich am besten auch das Gesicht waschen.

Die Toiletten sollen jetzt leer sein...

Vorsichtig stand er auf und öffnete die Tür. Dann sah er sich schnell um,  doch im Gang war niemand,  also machte er sich auf den Weg zu den nächsten Toiletten.

Als er sich im Spiegel sah,  seufzte er.

Man hatte schon immer eindeutig sehen können,  wenn er geweint hatte.

Die Augen waren rot und geschwollen,  die Nase ebenfalls und zudem verstopft.

Seine Lippen glänzten und er sah aus wie ein kleines Stück Scheiße.

Der Junge nahm ein Stück Toilettenpapier und befeuchtete es,  dann wischte er sich damit über das Gesicht,  was aber nicht viel veränderte.

Plötzlich öffnete sich eine der Kabinen hinter sich und Isaac kam heraus.

Als er ihn sah,  erstarrte er.

Idiot,  beleidigte Alex sich in seinen Gedanken selbst. Du hättest gucken sollen,  ob jemand auf Toilette ist.

Isaac betrachtete sein Gesicht,  dann fing eran :"Ich-"

Doch der Ältere unterbrach ihn.

"Es tut mir leid. Wegen dem Kuss. Ich- Fuck. Es tut mir leid,  oh Gott,  bitte erzähl das nicht meinem Vater."

Der Blonde sah überrascht aus.

"Alex,  ich würde es niemals deinem Vater sagen,  wirklich.",  versprach er,  und trat auf den anderen Jungen zu.

Er umfasste Alex Kinn und drehte seinen Kopf.

"Ich denke du solltest die ersten beiden Stunden ausfallen lassen,  jedenfalls wenn du bis dahin nicht mehr aussiehst wie ein nasser roter Apfel mit Ausschlag.",  riet er ihm sanft, und Alex reagierte ohne nachzudenken.

Er umarmte Isaac und vergrub sein Gesicht in seinem Nacken.

"Danke.",  flüsterte er.

"Schon okay, Großer.",  murmelte der andere und strich mit einer Hand durch die braunen Haare des verweinten Jungen.

"Aber kannst du nicht ganz so stark zudrücken? Das tut etwas weh.",  fragte er dann etwas gequält,  und Alex sprang nach hinten.

"Tut mir leid.",  flüsterte er.

"Es ist alles okay.",  beruhigte in der Blonde lächelnd.

We are all perfect, we are all going to dieWhere stories live. Discover now