29- Einkaufen

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Max tappte genervt mit dem Fuß auf den Boden.

Er hatte vorgehabt, bevor er zu der Party ging noch etwas auf einem alten Fabrikgelände zu sprayen.

Ungefähr bei der Hälfte des Bildes, gingen seine Dosen leer, und er musste mit dem Bus in die Stadt fahren um neue zu kaufen, und jetzt stand er an der Kasse an.

Es war ein nicht sonderlich großer Laden der alle möglichen Arten von Dingen verkaufte, mit denen du möglicherweise irgendetwas Schönes herstellen könntest.

Malstifte, Bleistifte, Kohlestifte, Ton, Leinwände, Pinsel, Tusche und, natürlich, Spraydosen.

Genervt seufzte der Junge und sah sich über die Schulter, dann erstarrte er und sah schnell wieder nach vorne.

Hinter ihm stand Lily.

Er hoffte, dass sie ihn nicht gesehen hatte, denn was würde sie meinen, wenn sie herausfand, dass er wirklich nicht sprach? Würde er dann viel zu langweilig sein? Oder was wenn sie die Spraydosen sah? Würde sie ausrasten? Ihn anzeigen? 

"Max?", fragte eine weibliche Stimme unsicher hinter ihm.

Er hielt die Luft an und ignorierte sie. Vielleicht, wenn er nicht reagierte, würde sie denken er wäre nicht Max.

"Du bist doch Max, oder?", Lily ging einmal um ihn herum und sah ihm ins Gesicht. Erschrocken drehte er seinen Kopf in die andere Richtung, doch sie hatte ihn schon gesehen.

"Du bist Max. Hi, ich bin Lily'Erinnerst du dich? Das Mädchen das in ihr eigenes Haus eingebrochen ist?", versuchte sie es leicht verwirrt.

Max tat so, als würde er sie jetzt erst erkennen und lächelte breit.

Sein Gehirn schaltete auf Panik, besonders als sie ihn umarmte.

Max umarmte keine Menschen, außer vielleicht seinen Bruder ein oder zweimal im Jahr.

Das blonde Mädchen ignorierte seine Anspannung geflissen.

"Was machst du hier?", fragte sie erfreut.

Etwas hilflos hielt er die Spraydosen hoch, und sie nickte anerkennend.

"Ich habe mir Aquarellfarben gekauft, und, nein, ich kann nicht malen. Ich mag es nur. Kannst du malen? Oder eher sprayen?"

Max zuckte mit den Schultern.

"Arbeitest du gerade an etwas?"

Zögerlich nickte er. 

"Könnte ich gefangen genommen werden wenn du es mir zeigst?", fragte sie mit gesenkter Stimme und leuchtenden Augen.

Max sah sie misstrauisch an, und neigte seinen Kopf fragend zur Seite.

Lily schnaubte. "Du willst wissen, warum ich frage ob ich gefangen genommen werden könnte? Naja, ich bin kein Anwalt, aber ich glaube sprayen ist illegal, oder? Und du sprayst. Du hast hier fast sieben verschiedene Spraydosen, also malst du etwas großes, du trägst einen schwarzen Kapuzenpullover und dunkle Jeans, eine Cap und deine Finger sind voller Sprühfarbe.", zählte sie leicht grinsend auf.

Max betrachtete seine Finger überrascht, und bemerkte, dass sie rechte hatte. Er sah aus, als hätte er mit Fingerfarben gemalt.

Lily lachte, und warf ihren Kopf in den Nacken, dann grinste sie ihn breit an.

"Keine Sorge, ich finde es cool. Kann ich es sehen?"

Zehn Minuten später saß Max irgendwie neben Lily im Bus zu dem alten Fabrikgelände. Er redete nicht viel, schrieb auch nicht viel auf, sondern hörte nur zu.

Er wusste wirklich nicht, wie es dazu kam.

We are all perfect, we are all going to dieWhere stories live. Discover now