48- Schule

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Isaac wusste, dass es unheimlich und vermutlich auch illegal war, aber er konnte nicht anders.

Deswegen stand er im Schatten eines Baums und sah zu, wie Selina sich mit Max unterhielt und dabei eine rauchte.

Er fingerte nervös mit den Fingern an seinem Ärmel herum und beobachtete, wie sie lachte und ihren Kopf nach hinten warf.

Mason hatte dasselbe getan.

Sie sahen sich sehr ähnlich.

Nicht besonders groß, dunkle Haare, ein rundes Gesicht mit Sommersprossen und einen weichen Körper.

"Warum gaffst du Mädchen aus dem Gebüsch an?", fragte ein Stimme irritiert hinter ihm, und er fuhr zusammen und drehte sich schnell um.

Es war der Große, Alex, der ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah.

"Guten Morgen Isaac, wie geht es dir denn heute.", sagte der Blonde sarkastisch und sah ihn leicht grinsend an.

"Oh hahaha. Das war so lustig, ich wäre fast vor Lachen gest-"

Isaac ließ ihn nicht aussprechen sondern ging einfach weg.

Das tat er immer, wenn er sich mit jemanden stritt,  der gute Comebacks haben könnte.

"He, lauf nicht weg!", rief Alex ihm hinterher, aber Isaac zeigte ihm nur den Mittelfinger über die Schulter hinweg.

Er ging gerade an Selina und Max vorbei, wobei Max ihm zunickte und Selina ihn angewidert ansah.

Er überstand den ersten Schultag seit die Nonne, Schwester Sonja, ihn mitgenommen hatte. Es war ein Mittwoch.

Sonja hatte Sonntag, Montag und Dienstag mit den Behörden und seiner Mutter gesprochen. Er war jetzt offiziell der Sohn zweier Elternteile, die ihn beide nicht haben wollten und sogar bereit waren, ihn in ein Waisenhaus zu stecken.

Während des Unterrichts redete er nur mit Max für ihr Projekt, und in den Mittagspausen saß er alleine mit Kopfhörer im Ohr durch die laute Musik spielte.

Als die Schulglocke klingelte, atmete er erleichtert auf.

Ein Tag überstanden.

Kaum war er aus der Schule raus, rief jemand seinen Namen.

"Isaac? Oh Gott Isaac!", und Lily rannte auf ihn zu.

Er blieb geschockt stehen, doch als sie ihre Arme um seinen Hals schlang, reagierte sein Körper ganz natürlich.

Isaac hob seine Schwester hoch und drückte sie an sich.

"Lily.", flüsterte er in ihr Ohr. Dann  sah er über ihre Schulter die anderen Schüler an, die sie anstarrten.

"Komm, wir gehen woanders hin.", murmelte er und löste sich vorsichtig von ihr.

"Okay, in den Park? Da geht nie jemand hin.", schlug sie vor und sah ihn lächelnd an.

Er nickte, und sie zog ihn durch Straßen bis sie sich auf eine der Bänke setzten konnten.

Sie saßen schweigend nebeneinander, ihre Hände ineinander verhakt. 

"Wie geht's dir?", fragte Isaac sie nach einer Weile, im selben Moment in dem Lily fragte:"Was ist passiert?"

Er lächelte. "Fang du an."

"Okay. Was ist passiert Isaac? Warum bist du so...warum bist du so traurig?", wollte sie wissen und sah ihn flehend an.

We are all perfect, we are all going to dieKde žijí příběhy. Začni objevovat