We are all perfect, we are all going to die

15- Ausgesperrt

Lily hatte geschwänzt, und stand jetzt vor ihrer Haustür, die verschlossen war und sie hatte keinen Schlüssel.

Isaac sollte eigentlich schon da sein, er hatte keinen langen Tag gehabt, und es fuhr nur jede Stunde ein Bus von ihrer Schule in die Stadt.

Sie klopfte und klingelte, aber niemand öffnete, kein großer Bruder, der sie schweigend reinlassen würde.

Lily, ging um das Haus herum und suchte nach einer offenen Tür oder Fenster, aber nichts. Nur im ersten Stock, da war das Badezimmerfenster angelehnt, doch das in etwa zwei Meter Höhe.

"Wenn er nur zu faul ist aufzumachen, bringe ich ihn um.", knurrte sie und knotete sich ihre Jacke um die Hüfte, um die Arme frei zu haben.

Es dauerte lange, bis sie mit Hilfe eines darunter wachsenden Busches endlich die Fensterbank erreichen konnte.

Jemand räusperte sich hinter ihr, und sie zuckte so überrascht zusammen, dass ihre Finger abrutschten und sie fiel.

Schritte, und ihr wurde eine Hand hingestreckt.

Lily sah hoch, und sah einen Jungen in etwa ihrem Alter in einem blauen T-Shirt und schwarzen Jeans.

Er war süß, und ihr würde klar, dass sie in ihrer zerknitterten Schuluniform im Blumenbeet lag mit Dreck überall im Gesicht.

"Danke, ich war kurz davor reinzukommen.", fauchte sie wütend, ignorierte seine Hand und stand auf, dann klopfte sie sich ihre Kleidung ab.

Er lachte leise, und sie funkelte ihn an.

"Was?"

Der Junge schüttelte unschuldig den Kopf.

"Kannst du nicht sprechen?", fragte sie, langsam genervt von dem Fehlen irgendeines Geräusches außer Räuspern und Lachen.

Er verzog sein Gesicht, also vielleicht ja. Dann zog er einen kleinen Block und Stift aus seiner Hosentasche und schrieb etwas auf.

Lily wartete, und las dann.

So in der Art. Warum brichst du da ein?

"Ich breche hier nicht ein.", murmelte sie und gab ihm den Block zurück. "Ich wohne hier, aber ich habe meine Schlüssel vergessen und mein idiotischer Bruder macht nicht auf."

Er nickte verständnisvoll, dann legte er seinen Kopf schräg, als würde er überlegen.

Wieder schrieb er.

Ich bin Max, soll ich dir helfen?

"Ich bin Lily, und ja, bitte."

Max grinste, und ging zur Haustür. Dort lag ein schwarzer Rucksack, der wohl ihm gehörte. Er öffnete ihn und holte ein kleines Etui hervor.

Dann ging er zur Tür, kniete sich hin und zog etwas aus dem Etui, das Lily nicht ganz erkennen konnte.

Kurz fummelte er am Schloss herum, und dann öffnete sich dir Tür.

Lily starrte ihn mit offenem Mund an. "Das war fantastisch Max, danke.", sagte sie.

Max deutete eine Verbeugung an, und Lily lachte.

Er wollte gerade gehen, aber sie hielt ihn am Arm fest.

"Warte. Am Samstag ist eine Party, willst du da mitkommen? Als Entschädigung für deine Dienste."

Er schien unsicher, und Lily fügte hinzu:"Du müsstest nicht reden, nur tanzen."

Der Junge nickte langsam, und Lily holte den Kugelschreiber, den sie immer in ihrem Rock aufbewahrte, hervor. Dann nahm sie seine Hand und schrieb ihre Handynummer drauf.

"Schreib mich an, das geht schneller als auf Papier."

Max nickte, winkte und ging.

Endlich ging Lily rein, und dann sofort zum Gästezimmer, auch bekannt als das Zimmer ihres Bruders.

Ohne anzuklopfen riss sie die Tür auf, doch er war nicht da.

Lily runzelte verwirrt die Stirn, und dann wurde ihr bewusst, dass er nicht da war.