21- Wieder

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Max ging so schnell er konnte nach Hause, und sah sich dabei immer wieder über die Schulter.

Er hatte ein bisschen Angst, dass ihn das Mädchen verfolgte.

Es hatte ihn an einen streunenden Hund einer der mit großen Augen bettelte mitgenommen und gestreichelt zu werden.

Nachdem er sich mehrmals versichert hatte, dass er alleine war, ging er zu ihrem Haus und schloss vorsichtig die Tür auf, darauf bedacht niemanden zu wecken.

"Du musst nicht so schleichen Mäxxchen.", sagte eine Stimme hinter ihm, und vor ihm stand Josephin.

In einer Hand hielt sie eine qualmende Zigarette, mit der anderen hielt sie ihren Bademantel zu.

"Dein Bruder hat schon genug Krach gemacht mit seiner Musik. Zum Glück hat dein Vater ihn sich vorgeknüpft. Ihr beiden braucht eine feste Hand."

Meinst du Hand oder Faust?, fragte Max in Gedanken.

"Ich hoffe nur er ist es nicht übertrieben, wenn Alexander jetzt ins Krankenhaus müsste, würde er schon wieder nicht zur Schule gehen. Deswegen hat er das letzte Jahr auch nicht geschafft. Wenn er euren Vater nur nicht immer so provozieren würde...", murmelte sie und ging weg.

Max sah ihr angewidert hinterher. Dann macht er sich schnell auf zum Zimmer seines Bruders.

Die Tür war nur angelehnt, doch das musste nichts schlimmes sein. Oder?

Er lauschte, doch es war nicht zu hören, also klopfte er.

So, wie er es immer getan hatte als sie noch Kinder waren.

Kurz, kurz, Pause und dann ein heftigerer Schlag.

Keine Antwort, das war nicht gut.

"A-Al?", fragte er, und klopfte nochmal.

Nichts.

Okay, das war wirklich nicht gut.

Max riss die Tür auf und sah sich nach seinem Bruder um, doch der war weg.

In der Mitte des Raumes war Blut. Es war in kleine Spritzer verteilt, keine Teiche. Wenn es Teiche waren, dann war es am schlimmsten.

Das letzte mal, als das passiert war, hatte ihr Vater seinen Bruder mit dem Gesicht voran in den Spiegel geworfen, und er hatte ins Krankenhaus gemusst.

Spritzer waren noch okay, das hieß nur Schläge. Vielleicht der Gürtel.

Es gab ein paar Tropfen aus dem Zimmer durch die zweite Tür, die in den anderen Flur führte.

Max folgte dem Blut, bis er im Badezimmer war.

Alex sah schlimm aus. Sein Gesicht war geschwollen und blutig,

"A-Al.", flüsterte er entsetzt. "O-Oh s-s-s-shit. W-Wa-a-arte, i-ich h-h-el-f-fe d-i-ir."

Sein Bruder murmelte etwas, doch Max verstand ihn nicht.

Er war vermutlich ohnmächtig geworden.

Max half seinem Bruder aus seiner Hose und Unterhose, dann machte er das warme Wasser an und duschte ihn ab, darauf bedacht das er nicht ertrank oder sich übergab.

Schnell war sein T-Shirt und seine Hose vollkommen durchnässte, doch er bemerkte es kaum.

Danach trocknete er ihn ab, holte frische Kleidung und zog ihn an, aber zuerst nur eine Jogginghosen.

Mit dem Erste-Hilfe-Kasten verband er die Wunden und wischte das noch immer leicht tropfende Blut ab.

Ab und zu wachte Al wieder auf, doch das hielt nie lange an.

Mühsam schaffte er es, seinen großen Bruder in sein Bett zu hieven und deckte ihn dann zu.

Als er sicher war, dass ihm nichts fehlte, ging er in die Küche. Er füllte ein Glas mit Wasser und nahm eine Aspirin Tablette.

"Wo warst du?", fragte eine tiefe Stimme hinter ihm.

We are all perfect, we are all going to dieWhere stories live. Discover now