„Dann hätte ich mich zumindest nicht diesem Spiel heute stellen müssen", erwiderte Julie.

„Und England verlieren lassen?"

„Die würden das auch ohne mich schaffen", konterte Julie.

„Sagt diejenige, die dieses Jahr zur besten Jägerin der Britisch-Irischen Liga gekrönt würde." Daraufhin sagte Julie nichts mehr, was ein eindeutiges Zeichen war, dass James diese Diskussion gewonnen hatte. Mal wieder. Obwohl er zugeben musste, dass er nur gewann, wenn es darum ging, dass Julie mal wieder ihr Selbstbewusstsein irgendwo in den Kerkern verloren hatte und sich als deutlich unbedeutender einschätzte, als sie eigentlich war.

„Es wird langsam Zeit", stellte er mit einem Blick auf die Uhr fest und im selben Moment schob Julie ihren leeren Teller von sich weg und sprang aufgeregt und doch nervös von ihrem Stuhl auf. In weniger als fünf Minuten waren sie bereit, um nach Frankreich zu apparieren, wo sie schon erwartet wurde.

„Da ist ja mein kleiner Quidditchstar!", rief Julies Dad und zog seine Tochter einmal fest in seine Arme, ehe er James väterlich auf die Schulter klopfte. „Ich wusste doch, dass man sich auf James verlassen kann und ihr pünktlich ankommt!" Julie warf James einen belustigten Blick zu und sie fingen an zu lachen. Sie erinnerten sich noch zu gut an die Liste, die Julie vor fast sechs Jahren geschrieben hatte, in der sie sich darüber beschwerte, dass James immerzu unpünktlich war.

„Ich habe sogar sichergestellt, dass sie etwas isst, Ed", meinte James und zwinkerte Edmund Llewellyn zu, welcher ihm ein weiteres Mal auf die Schulter klopfte.

„Gute Arbeit, James!", lobte Julies Dad und zwinkerte James ebenfalls zu. „Julie, euer Zelt steht dahinten. Wärm dich gut auf und versuch, dich nicht zu verrückt zu machen. Georgia wartet bereits auf dich!" Julie nickte und schenkte ihrem Dad noch ein nervöses Lächeln, James wiederum bekam einen kurzen Kuss, ehe sie sich auf den Weg zu ihrem Zelt machte. Das war das letzte Mal, dass James sie vor dem Spiel sehen würde und dabei war es noch Vormittag und das Spiel würde nicht vor Abend anfangen.

„Wie ich sehe hat sie nicht gut geschlafen", stellte Edmund fest und James seufzte.

„Nein, sie hat sich dich ganze Nacht nur gedreht und gewendet und kein Auge zu bekommen. Ich hab ein dutzend blaue Flecken, die das beweisen!" Ed lachte über den letzten Kommentar. Zusammen entfernten sie sich von den Zelten der Spieler und machten sich auf den Weg zu den Zeltplätzen, die für die Zuschauer gedacht waren.

„So stolz ich auch auf mein Mädchen bin, ich bin froh, dass die Europameisterschaften nach diesem Spiel vorbei sind. Dieser ganze Trubel kostest Julie etwas zu viele Nerven für meinem Geschmack", befand Edmund.

„Mir geht es genauso. Ich möchte gar nicht wissen, wie es bei den Weltmeisterschaften in zwei Jahren aussehen wird", erwiderte James.

„Wahrscheinlich wird es von Jahr zu Jahr doch irgendwie besser werden. Irgendwann muss sie sich daran gewöhnen, dass sie in der Nationalmannschaft spielt."

„Hoffe ich doch, sonst muss ich wohl oder übel anfangen auf dem Boden zu schlafen", scherzte James, als sie durch einen kleinen Wald auf einmal auf den Zeltplatz kamen. Die Zelte ganz Vorne waren für die Familienmitglieder der Spieler gedacht und Edmund steuerte zielsicher auf ein großes Zelt direkt am Waldrand zu.

„Onkel James!", rief eine Kinderstimme und ehe James sich versah, hing ihm Julies Neffe Andy am Hals. Er war nun seit zwei Wochen vier Jahre alt und obwohl vierjährige meistens nicht viele Personen zuordnen konnten, war sich Andy todsicher, dass James sein Onkel war. Die Versuche von Marlene, ihrem Sohn beizubringen, dass James zwar mit Julie zusammen war, aber erst zu Andys Onkel wurde, wenn die beiden heirateten, waren kläglich gescheitert, doch James und Julie hatten ihr schließlich gesagt, dass es nichts ausmachen würde, wenn James als Onkel bezeichnet wurde, was die Dinge umso einiges leichter gemacht hatte.

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Where stories live. Discover now