Epilog

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FÜNF JAHRE SPÄTER

Eine sanfte Brise riss James aus seinen Träumen und er öffnete die Augen, nur um das Fenster in seinem Schlafzimmer offen vorzufinden. Direkt vor dem Fenster stand Julie, welche ihre Arme eng um ihren Oberkörper geschlungen hatte und ruhelos auf die grünen Felder starrte, bis sich am Horizont das Meer auftat.

Seufzend strampelte er die Bettdecke weg und setzte seine Füße auf den Holzboden. Julie drehte sich zu ihm um und ihren Gesicht konnte man die Angst ganz genau sehen. Er wusste, dass sie kurz davor war, eine Panikattacke zu haben, weswegen er sie einfach in seine Arme zog und sie festhielt. Das passierte seit einigen Wochen immer häufiger. Man hätte meinen sollen, sie würde sich langsam daran gewöhnen, doch davon war das Chaos in letzter Zeit wohl ausgenommen.

„Du schaffst das schon", murmelte James und strich ihr sanft über den Rücken. „Sobald du da draußen bist, wird alles wieder ganz leicht sein."

„Ich weiß", erwiderte Julie mit bebender Stimme, wobei sie am ganzen Körper zitterte. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf James' Lippen.

„Es ist das Finale der Europameisterschaften, niemand erwartet dir, dass du nicht nervös bist", heiterte er sie auf. Julie entwich ein nervöses Lachen. Nachdem sie während ihrer letzten Wochen auf Hogwarts unglaubliche Anfragen von professionellen Quidditchmannschaften bekommen und sich ihren Traum von den Caerphilly Catapults erfüllt hatte, war ihre Karriere nur bergauf gegangen. Vor zwei Jahren hatte sie aufgrund einer Verletzung nicht bei den Weltmeisterschaften antreten können, wobei sie sowieso nur Ersatzspielerin gewesen wäre, doch in diesem Jahr hatte man ihr den festen Platz als Jägerin in der Nationalmannschaft angeboten und sie hatte diesen nur zu gerne angenommen.

„Du solltest wirklich etwas essen", befand James und zog Julie an der Hand die Treppe hinunter in die kleine Küche des Cottages, in dem die beiden seit etwa zwei Jahren zusammen lebten. In Gedanken hörte James, wie Julie innerlich protestierte, doch diese wusste ebenfalls, dass ihre Proteste keine Wirkung haben würden, weswegen sie es ließ. Beide kannten diese Art von Gespräch bereits so gut, dass es keinen Sinn machte, es laut zu führen, wenn sie es auch im Kopf hinter sich bringen konnten.

„Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen", gestand Julie und rieb sich über ihre Augen unter denen sich dunkle Schatten zeigten.

„Hab ich gemerkt, so oft wie du mich getreten hast", erwiderte James mit einem schelmischen Grinsen. Julie schlug ihn schwach gegen den Arm und sah schließlich dabei zu, wie er sich daran machte, ihr Frühstück zu machen. James wusste, dass Julie es nicht gerne zugab, aber sie war eine unglaublich schlechte Köchin, die es selbst schaffte, Rührei in Flammen aufgehen zu lassen, weswegen er ihr ausdrücklich verboten hatte, den Herd zu benutzen. Mit ein paar Schlenkern seines Zauberstabs hatte er ein proteinreiches Frühstück zubereitet, welches er Julie vor die Nase stellte, welche sich missmutig die schwarzen Haare aus dem Gesicht strich und anfing zu essen. Seit sie ihre Quidditchkarriere begonnen hatte, hatte sie so einiges an Gewicht zugenommen, da ihr Trainer sie damals als viel zu dürr empfunden und sie auf einen genauen Nährstoffplan gesetzt hatte. James hatte zugegeben viel Spaß daran gehabt, Julie dazu zu bringen, diese Nährstoffe auch tatsächlich zu sich zu nehmen und es dauerte auch nicht lang, bis Julie endlich ein gesündere Figur hatte, was auch noch zu einer deutlichen Steigerung ihrer Leistung führte.

„Die Tritte hast du allesamt verdient", konterte Julie. James verschränkte die Arme vor der Brust und hob fragend seine Augenbrauen. „Du hast dich geweigert, mir einen Schlaftrank zu brauen!"

„Bei meinem Händchen für Zaubertränke, hätte ich dir wohl ausversehen irgendwas falsches gebraut und du wärst niemals wieder aufgewacht, also bedank dich lieber, dass ich es nicht getan habe."

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Where stories live. Discover now