*7. Wie Julie nicht tot war

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Eine Hand lag auf ihrer Schulter. Der Boden war vom Regen aufgeweicht. Der Schwindel schwachte langsam ab, wollte aber nicht gänzlich verschwinden.

„Julie?", fragte James in einem Tonfall, den man schon fast als sanft bezeichnen könnte. Ziemlich absurd, wie sie fand. Schon allein die Tatsache, dass die Hand, die ihre Schulter berührte, zu James gehörte, war seltsam.

„Was ist los?" Seine Stimme klang ruhig und seltsamerweise einfühlsam, auch wenn das nicht sein konnte.

„Ihr ist schwindelig, das sieht man doch aus meilenweiter Entfernung, James", meinte Max, der wahrscheinlich hinter ihr stand. Eine weitere Hand lag nun auf ihrer anderen Schulter. Langsam nahm Julie ihre Hände von ihrem Gesicht und erblickte den regennassen Boden. Er drehte sich leicht, sprang aber ab und zu auf seine richtige Position zurück, sodass sie sich wenigsten ein bisschen orientieren konnte, was oben und unten anging.

„Warte, hatte deine Freundin nicht irgendwas gesagt?" Eine kurze Pause herrschte, in der er nichts sagte und angestrengt nachzudenken schien, was Mary denn in Alte Runen zu Professor Babbling meinte.

„Sie war irgendwie im Krankenflügel mit dir. Hast du dich vielleicht bei ihr angesteckt?" Für einen kurzen Moment hatte Julie geglaubt, er würde sich doch tatsächlich ein wenig für sie interessieren. Obwohl allein die Tatsache, dass er sich daran erinnerte, dass Julie in Verbindung mit dem Krankenflügel stand, schon erstaunlich war.

„Sieht nach Billywig-Fieber aus, das ist bekanntlich nicht ansteckend", meinte Max. Julie war mehr als verwirrt. Ein Billywig war ihrer Meinung nach ein magisches Tierwesen aus Australien oder so.

Billywig-Fieber?", wiederholte James verwirrt die Worte seines besten Freundes. „Das hast du dir gerade ausgedacht, oder Max? Sind Billywigs nicht irgendwelche komischen Insekten?" Ausnahmsweise waren James und Julie in der Sache mal einer Meinung. Max seufzte. Der Schwindel nahm wieder zu und auch der Regen wurde wieder stärker, was die Stimmung natürlich wunderbar hob. Man beachte den Sarkasmus.

„Billywigs sind Insekten. Sie leben in Australien, also wirst du wohl kaum einen Billywig zu Gesicht bekommen. Was du eigentlich nur wissen brauchst, Bruder, ist, dass Billywigs sich beim Fliegen drehen. Und das Billywig-Fieber ist eine einfache magische Erkrankung, die mit starken Drehschwindel und Fieber auftritt", erklärte Max. Julie war ziemlich beeindruckt. Sie hatte nicht gewusst, dass ihr Klassenkamerad so etwas wusste, obwohl sie gewiss war, dass Max mit seiner Vermutung falsch liegen musste, denn Madame Pomfrey hatte schließlich etwas anderes diagnostiziert.

„Billywig-Fieber ist nach drei Tagen meistens vorbei", meinte Max nun an Julie gewandt, „dir sollte es also bald wieder besser gehen, Julie." Sie schüttelte den Kopf, was im Nachhinein ein großer Fehler war, da sie das Gleichgewicht verlor und fast vorn über kippte, wenn Max und James sie nicht festhalten würden.

„Ich bringe sie in den Krankenflügel, mach du das Training weiter, James", sagte Max und Julie spürte, wie sie hochgehoben wurde. Es war grausam, keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu haben, so fühlte sich ihre letzte Orientierung verabschiedet zu haben.

„Ich kann auch selbst laufen", zischte sie und klang zu ihrem Erstaunen gar nicht so schlimm. Zögerlich, ließ Max sie wieder auf den Boden. Sie brauchte einige Sekunden, um das Gleichgewicht zu halten, dann machte sie einen Schritt in Richtung Schloss, der sie sofort wieder zum Taumeln brachte. Sie tat noch einen Schritt, weswegen sie fast hinfiel.

„Für mich sieht das eher nach 'Ich kann mich auch allein zum Deppen machen' aus", spottete Max. Julie warf ihm einen bösen Blick zu, der ihn allerdings nicht in kleinster Weise zu beeindrucken schien. Wenig Später saß Julie widerwillig auf dem Rücken ihres Mitschülers und hatte seine hellbraunen Haare im Gesicht, die unangenehm nach Schweiß rochen.

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora