*27. Jahreswechsel

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Es war eine Erleichterung für Julie, als die Collins am Weihnachtsabend abreisten und die Festlichkeiten vollkommen vorüber waren. Endlich hatte sie Zeit, um ihrem Berg von Hausaufgaben den Kampf anzusagen und ihre neuen Bücher zu lesen. Das Wetter besserte sich von Tag zu Tag und einiges an Schnee schmolz im Licht der Sonne, obwohl die Temperaturen noch lange nicht ins Positive stiegen. Und so kam es, dass Julie an Silvester alle ihre Hausaufgaben erledigt hatte und ebenso ihre Bücher beendet hatte. Sie fand sich selbst stundenlang am Küchentisch verharren und auf den Tagespropheten starren. Ab und zu schrieb sie den ein oder anderen Brief, doch im Moment wartete sie noch auf eine Antwort von Mary.

„Oh Merlin, meine Lieblingsschwester mutiert zum Vollzeitstubenhocker!", kommentierte Daniel, als er zum Frühstück in die Küche kam und sich neben sie setzte. „Was für ein Glück, dass ich deinen Tag schon geplant habe."

Julie sah ihn kritisch an, woraufhin Daniel nur grinste. Er war nicht umsonst der Bruder, der zu ihrem Amüsement beitrug, während Nick ihr Zuhörer war. Daniel konnte wusste Merlin was geplant haben.

„Es gibt eine große Party in der Winkelgasse, um das Jahr zu verabschieden und du wirst da auf jeden Fall mit mir hingehen. Letztes Jahr war dort ein Haufen Leute von Hogwarts und ich bin mir ziemlich sicher, dass du deine Leute auch irgendwo finden wirst. Falls nicht kannst du dich ja immer noch an mich hängen!", erklärte Daniel überflüssigerweise. Julie hatte bereits von der berühmt berüchtigten Silvesterparty in der Winkelgasse gehört, hatte aber nie die Intention gehabt, um tatsächlich zu gehen, geschweige denn hatte sie gewusst, ob ihre Mum das überhaupt erlauben würde.

„Ist es nicht etwas zu kalt für eine Feier unter freiem Himmel?", hakte Julie nach und warf einen Blick aus dem Fenster, welches nun wieder vollkommen zu sehen war. Daniel seufzte gespielt frustriert.

„Du solltest es besser wissen, Kleine. Wenn ein Haufen Zauberer anwesend sind, dann hast du nicht einmal eine Chance zu erfrieren", meinte Daniel und holte einige Pfannkuchen aus dem Kühlschrank. Sie waren und Alufolie eingewickelt, auf welcher mit Marker der Namen ‚Nick' geschrieben wurde. Achtlos entfernte er die Folie und suchte sich eine Gabel aus der Besteckschublade. „Und falls es dir doch zu kalt werden sollte — denn so dünn, wie du in letzter Zeit geworden bist, wäre es kein Wunder, wenn du schneller frierst als Andere — kannst du immer noch in eines der Geschäfte gehen. Die meisten Läden haben bis ein Uhr geöffnet, um das neue Jahr zu begrüßen!"

Daniel ließ Julie keine Zeit, weitere Zweifel zu äußern, sondern verließ mit seinen Pfannkuchen auf einem Teller die Küche, wahrscheinlich um es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Julie wiederum blieb, wo sie war, und las weiter im Tagespropheten, wobei sie diese Mal versuchte, die Artikel über Korsika und Südfrankreich zu übergehen. Stattdessen las sie Artikel über Quidditch und das äußerst ungewöhnliche Wetter und die Verschwörungstheorien, welche alle besagten, dass schwarze Magie im Spiel war, was allerdings auch das einzige war, das sie gemeinsam hatten.

Nachdem Julie den Tagespropheten durchgelesen hatte, konnte sie nicht anders, als in ihr Zimmer zu gehen und vor ihrem Bücherregal nach einem Buch zu suchen, das sie gerne ein weiteres Mal lesen würde. Sie fühlte sich, als hätte sie nichts zu tun, weswegen sie es als gut empfand, dass Daniel eine Brücke zu bauen versuchte, welche Langeweile und Einsamkeit mit Spaß und Gesellschaft verband, denn Julie kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass sie Gesellschaft viel zu selten suchte.

Der Tag verging rasend schnell und die Sonne ging schneller unter, als Julie gucken konnte. Hastig kramte sie einige Klamotten aus ihrem Koffer hervor und zog sie an, ehe sie beschloss sogar etwas Schminke aufzutragen, was sie normalerweise nur wirklich selten tat. Doch es tat gut, sich einfach mal wie ein klischeehaftes Mädchen zu benehmen.

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Where stories live. Discover now