*8. Auf dem kleinen Weg hinab

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„Also Potter hat versucht deinem Onkel George einen Streich zu spielen", nahm Julie das ursprüngliche Thema wieder auf.

„Jep, James wollte Onkel George einen Gartengnom in die Hose stecken, fragt mich bitte nicht, wie er da um Merlins Willen drauf gekommen ist", erzählte Hugo. Annabel lachte leise, während die anderen Mädchen sich ein Lachen nur schwer verkneifen konnte. So einen Streich spielte man also dem Inhaber eines Scherzartikelladens.

„So weit kam es natürlich nicht, denn Onkel George ist ja nicht auf dem Kopf gefallen, also hatte James den Gartengnom schließlich selbst in der Hose und die Potters haben ein kleines Quidditchfeld, wo James dann an einem der Torringe ohne Zauberstab hing und von Onkel George und Albus mit Torte beworfen wurde. Die Erwachsenen haben einfach so getan, als hätten sie das nicht mitbekommen, nicht mal meine Mum hat da eingegriffen und eigentlich ist sie nicht so der Mensch, der solche Sachen durchgehen lässt."

„Eindeutig nicht", stimmte Annabel Hugo zu und auch Caitlin schien diese Meinung zu teilen. Julie fiel auf, wie nahe sich die drei zu stehen schienen und insgeheim wünschte sie sich, ebenso gut über Marys Eltern urteilen zu können, doch irgendwie funktionierte das nicht allzu gut. Über Kelly war Julie sehr gut im Bilde, was allerdings mehr daran lag, dass Kelly und Mary in Hogwarts regelmäßig aneinandergerieten. Julie und ihre Brüder hatten sich glücklicherweise noch nie derartig in den Haaren gelegen. Wie gut sie die Familie ihrer besten Freundin tatsächlich kannte, war ihr allerdings gar nicht bewusst.

„Ich komm nicht klar, einen verdammten Gartengnom, im Ernst jetzt?", fragte Caitlin lachend, woraufhin Hugo nur nickte.

▫▫▫

Max und James reihten sich gerade in die Schlange der Schüler ein, die nach Hogsmeade gingen, als James Blick über die Ländereien strich und wie gebannt an einer Schülergruppe hängen blieb. Er konnte sich nicht so recht erklären, warum er gerade diese Gruppe anstarrte, schließlich hatte er nicht mit einem von ihnen sonderlich viel zu tun, bei Merlin, er mochte alle fünf Gestalten nicht einmal. Er riss sich los.

„Wie willst du das Zeug eigentlich zünden, dass es genau sie trifft?", fragte Max, woraufhin James ihn nur verwirrt ansah, ehe er verstand. Er zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt nach vorne und drängelte sich somit vor einige Hufflepuffs aus dem dritten Jahr, die das widerstandslos hinzunehmen schienen.

„Wir müssen einfach den richtigen Moment abpassen, um sie zu treffen", antwortete James leise und drängelte sich ein ein bisschen weiter vor. Ungewollt suchte sein Blick wieder die fünf Schüler, die hinab ins Dorf gingen und sich scheinbar prächtig über irgendwas amüsierten. Insgeheim wüsste James nur zugern, was so lustig war und verfluchte seine Onkel dafür, dass sie die Langziehohren nicht weiterentwickelt hatten.

„Auch du kleiner Dreckssack wirst irgendwann verstehen, dass ein wenig Privatsphäre doch gewahrt werden muss", hatte George einmal zu ihm gesagt. James gab offen zu, dass er das bis heute nicht verstanden hatte und wahrscheinlich auch nie verstehen würde, denn seiner Meinung nach war nichts falsch daran, wenn er wusste, worüber sich einige Leute unterhielten, schließlich gab es Geheimnisse doch gerade, um sie zu teilen.

„James Potter und Max Collins", sprach Max zu dem uralten schrulligen Hausmeister Filch, der ständig irgendwas von einer Mrs Norris redete, die aber noch nie auf Hogwarts gesehen wurde. James hatte die Vermutung, dass es sich dabei um die Schweigermutter von Filch handelte, aber Max hatte ihn dafür nur ausgelacht und gemeint, dass Filch niemals eine Frau abbekommen hätte.

„Erlaubnisschreiben, Mr Potter", grummelte der Hausmeister, nachdem er hinter Max' Namen bereits ein Kreuz gesetzt hatte. Gelangweilt griff James in seine Umhangtasche und zog das Schreiben heraus, welches sorgfältig von seiner Mum unterzeichnet wurde. So langsam nervte ihn diese Prozedur und er war mehr als glücklich darüber, dass er beim nächsten Hogsmeade Wochenende endlich volljährig sein würde und wie Max kein Erlaubnisschreiben mehr benötigen würde.

„Nun schert euch fort, ihr übles Gesindel", brummte Filch, als er James das Erlaubnisschreiben wieder zurückgab und diesen dabei feindselig musterte. Das ließen sich die beiden Jungen nicht zweimal sagen und verließen zügig den Vorhof um schließlich den kleinen Weg ins Dorf hinab einschlugen, wo vor ihnen bereits einige Schüler entlangliefen und eine fünfköpfige Schülergruppe gerade aus dem Sichtfeld verschwand.

„Wir werden im Geheimgang warten, um sie dann abzupassen. Das wird schon funktionieren, glaub mir", meinte James bezüglich des Streichs. Max nickte bedächtig und obwohl James spüren konnte, dass sein bester Freund leichte Zweifel hegte, hakte er nicht weiter nach. Sein Streich würde funktionieren, er musste es einfach! Bisher hatten schließlich auch fast alle Streiche funktioniert und die, die es nicht hatten, waren ganz einfach dem Pech zuzuordnen und so viel Pech konnte James gar nicht haben, dass dieser Streich schiefging.

„Ich hoffe mal, du hast die Liste mit, James", meinte Max und warf seinem Freund einen Seitenblick zu, welcher sofort anfing zu grinsen.

„Natürlich hab ich sie dabei, so was vergess ich nicht, du kennst mich doch", erwiderte James. Max lachte leise in sich hinein und sagte: „Genau deswegen frag ich ja." Dafür kassierte er einen kräftigen Schlag, der ihm allerdings herzlich wenig ausmachte und einfach zurück schlug. Die beiden kabbelten sich den Rest des Weges und James entging nicht, wie sie grinsend von anderen Schülern dabei beobachtete wurden und das gefiel ihm außerordentlich gut.

Als sie das Dorf erreichten, sahen sie schon von Weitem die bunte Aufmachung von Weasley's Zauberhafte Zauberscherze. In diesem Laden tummelten sich vermutlich bereits etliche Schüler, die sich auf die neuen Scherzartikel stürzten und zwischen all diesen Schülern befand sich Stewart Ackerley, der James' Streiche glücklicherweise noch nie zu George hatte durchsickern lassen. Doch bevor sie Stewart einen Besuch abstatten würden, wollten sie sich ein schönes Butterbier gönnen und steuerten demnach auf das Wirtshaus Drei Besen zu, ohne zu ahnen, welche Überraschung sich ihnen dort bieten würde.

Zwischen den Schülern saßen auch einige andere Zauberer, aber auch zwei Sabberhexen konnte James in einer dunkleren Ecke ausmachen. Sie wollten gerade zur Theke gehen, als sie eine Stimme zurückhielt: „Hey Max!" Verwirrt drehten sich die beiden Jungen zu einem kleinen Tisch um, an dem unverkennbar zwei erwachsenen Zauberer auszumachen waren.

„Robert, Daniel, was bei Merlin macht ihr denn hier?", fragte Max vollkommen verwirrt.

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Where stories live. Discover now