63|Like Mr. Bean and Vampires

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"Ich werde mich jetzt zur Bar verpissen. Sorry, aber dieses Mädchen macht mir Angst", entschuldigt sich Justin bei mir und lächelt leicht.

Ich nicke nur grinsend und lasse ihn los.
"Wir sehen uns dann wahrscheinlich morgen oder so", verabschiede ich mich noch und schiebe ihn los.

Gerade als ich mich zu Nora drehen will, sehe ich lediglich noch ihr grinsendes Gesicht und eine Hand, die mir zu winkt und anscheinend eine Verabschiedung sein soll, denn keine zwei Sekunden später, ist sie auch schon zwischen irgendwelchen hässlichen Bierglas Verkleidungen verschwunden und lässt mich alleine am Eingang stehen.

Ich schnaufe einmal und sehe mich in der Bude um, die ziemlich stickig ist. Anscheinend hat auch schon der ein oder andere Gast vor der Tür gekotzt, denn es riecht nicht gerade angenehm und ich will mich auch schnellst möglich vom Acker machen und Adam finden.

Als erstes quetsche ich mich durch die ersten hässlichen Fressen, die sich einfallsreiche Monster Masken aufgesetzt haben und mich mit den Fratzen ansehen. Ich schiebe mich nur weiter durch die Menge, laufe an der Tanzfläche vorbei, auf der sich die meisten Leute aufhalten und gehe in Richtung Mischpult, der stolz auf dem Tisch steht und die Töne angibt. Der DJ scheint wohl gerade auf dem Softie Trip zu sein, denn er spielt eine sanftere Melodie, die wohl eher für Pärchen gedacht ist, sodass es auch im Raum leiser wird.

Zwar johlen immer noch Geistesgestörte durch die Gegend aber nur zwei Besoffene rocken auf der Tanzfläche ab, während alle anderen versuchen elegant zu tanzen, dabei leider meistens aussehen, als würden sie hin und her stolpern.

"Ich sage mal nichts dazu", murmel ich vor mich hin und schüttle lachend meinen Kopf, während ich mich an eine Wand hinter dem DJ stelle und warte. Eigentlich stalke ich eher die Menge, um Adam zu finden, aber ich mache es ziemlich unauffällig. Hoffe ich zumindest.

"Du siehst aus wie Mr. Bean höchst persönlich, was bedeutet, dass deine Stalking Künste echt abgeflacht sind", murmelt mir plötzlich eine sehr bekannte Stimme in mein Ohr und es scheint so, als würde dieser jemand seine Lippen auf meinem Hals platzieren.

Und damit waren meine Hoffnungen umsonst gewesen.
"Ich sollte wirklich mal wieder daran arbeiten, aber im Ernst jetzt, ich stehe fast direkt an einer Wand, wie bist du hinter mich gekommen?", frage ich.

"Hinter dir ist eine Tür und die führt in einen Raum, den man normalerweise für sportliche Aktivitäten verwendet, an die man sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann. Das einzige was einen erinnern wird, sind die Schmerzen, und die würdest du ganz sicher haben. Also wie wärs. Du und ich.. ein Raum, Bett inklusive.", murmeln die Lippen an meiner Haut.

"Wie wärs... mein Schuh, dein Arsch, ein kräftiger Tritt und das alles umsonst und gratis Schmerzen am nächsten Tag", grinse ich und drehe mich langsam um.
"Meine Variante gefällt mir wesentlich mehr", murmelt der Typ vor mir und beugt sich langsam in meine Richtung.

"Ich dachte schon, ich würde dich gar nicht mehr finden, oder Justin der Wichser hat dich vergewaltigt. Was hat denn so lange gedauert?", fragt Adam vorwurfsvoll und funkelt mich mit roten Augen an.

"Ich sage mal so, es war zum Schluss mehr Action, als ich erwartet hatte", lache ich.
Adam runzelt nur die Stirn, aber mit einem kleinen Kopfschütteln werfe ich das Thema zur Seite.

"Lass uns tanzen", schlägt Adam vor und noch bevor ich protestieren kann, zieht er mich auch schon hinter sich her bis auf die überfüllte Tanzfläche.
"Hatten wir nicht schon einmal das Vergnügen zu tanzen?", frage ich grinsend.

"Der Unterschied zu heute ist allerdings, dass ich das machen darf", murmelt Adam und legt im nächsten Moment gierig seine Lippen auf meine. Zufrieden schließe ich meine Augen und schlinge meine Arme um seinen Nacken, während er mich an der Taille fest hält.

Seine Lippen schmiegen sich gegen meine und da wir immer wieder von der Masse an tanzbegeisterten Betrunkenen angestoßen werden, treffen auch unsere Körper immer wieder gegeneinander, bis ich mich ganz an ihn drücke, sodass ich fast mit ihm verschmelze.

Unsere Zungen tragen dieses Mal keinen Kampf aus, bewegen sich viel mehr im selben Takt und tanzen zusammen. Seine linke Hand fährt über meinen Rücken, während seine rechte zu meinem Hintern rutscht und dort liegen bleibt.

Ich fahre Adam durch die Haare, egal ob sie zerstört werden, wen interessiert das schon. Mit der anderen fahre ich seinen Hals entlang bis zu seinem Hemd, an dem ich mich letztendlich fest klammer um ihm so nahe wie möglich zu sein.

Das Kribbeln in meinem Bauch wird durch den Bass der Musik um einiges gesteigert und dass Adam bei diesem Kuss so gefühlvoll ist, scheint auch nicht unbedingt dazu bei zu tragen, dass es mir schlechter geht.

Er löst unsere Lippen voneinander, verringert die Nähe allerdings kein bisschen, sonder legt seine Stirn gegen meine. Adams Hand findet den Weg zu meinem Gesicht, sodass er es im nächsten Moment fest hält und sein warmer Atem auf mich prallt.

"Eine Frage, bevor wir weiter machen", murmel ich berauscht von den Gefühlen, die durch meinen gesamten Körper strömen.
"Besteht die Gefahr, dass mein Lippenstift verschmiert ist?", stoße ich hervor und sehe Adam an.

Der verdreht nur die Augen, während er leise lacht und schon im nächsten Moment liegen wieder diese überaus weichen Lippen auf meinen und verwöhnen den Teil, der es genießt.

Scheint so, als würde dieser Teil immer weiter wachsen, murmelt mein zweites Ich.
Liegt alles am Alkohol, also lass mich.
Dumm nur, wenn man im nächsten Moment bemerkt, dass die Ausrede das dümmste auf Erden gewesen ist, denn kein Tropfen Alkohol ist über deine Lippen gekommen...

Ich lasse das Stimmchen verblassen. Dann soll es sich aufregen, ist jetzt auch ziemliche Nebensache.
Um mich abzulenken, lasse ich meine Lippen von Adams gleiten und streife über sein Kinn, bis zu seinem Ohr.

Anstatt etwas zu sagen, hauche ich ihm nur meinen schweren Atem ins Ohr und lege meine Lippen auf die Haut darunter. Ich denke eine Erneuerung des Knutschflecks kann ich heute mal übernehmen, weshalb ich auch anfange zu saugen bis Adam leise zischt und ich kurz meine Lippen von seiner Haut löse.

Jedoch mache ich sofort wieder weiter und schabe so sanft wie möglich mit meinen Eckzähnen darüber. Zum Schluss setze ich noch zwei kleine Küsse auf die Stelle und hebe dann zufrieden meinen Kopf.

"Musstest du deine Zähne benutzen?", murmelt Adam und sieht mich fast schon benommen an.
"So sieht es wenigstens aus, als wäre ich ein echter Vampir", grinse ich und lecke mir über die Lippen.

"Du bekommst später noch deinen Biss, versprochen", sagt Adam noch leise an meinen Lippen und haucht einen Kuss darauf. Da ich allerdings langsam zu viel von dem Kribbeln habe, schiebe ich ihn von mir, was er mit einem protestierenden Knurren entgegennimmt.

"Ich hole mir jetzt was zu trinken und halte dabei Ausschau nach heißen Typen", grinse ich.
"Ich bin heiß!", ruft Adam noch.
"Ach ja, und ich bin ein heißer Mr. Bean, wenn ich stalke", lache ich und schiebe mich schon durch die Menge durch.

Jetzt brauche ich erst mal Alkohol, dann kann ich nämlich alles auf den schieben und muss mir von niemandem anhören, dass komische Gefühle durch nichts als Adam selbst kommen.

Ich sage mal so liebe innere Stimme... Such dir ein Hobby, aber nerve mich nicht mit Sachen, die weder der Wahrheit entsprechen oder aus der grenzenlosen Fantasie eines hinteren Eckchens in meinem Kopf kommen.

Irgendwo zwischen Liebe und HassHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin