Kapitel 12 - Zu großes Ego

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Bis auf die seltsame Nacht in einer wirklich sonderbaren Position und dem Albtraum, der mir immer noch Gänsehaut bescherte, begann der Tag eigentlich recht harmlos.

Müde lächelte ich den Mädchen zu, als ich mich zu ihnen an den Frühstückstisch setzte "Morgen.", nuschelte ich und gähnte im Anschluss.

Julie kicherte "So wie du da gelegen hast, als ich aus dem Turm raus bin, ist es kein Wunder, dass du so müde bist.", grinste sie "Du hättest gestern auch schlafen gehen sollen.", fügt sie dann noch kopfschüttelnd hinzu.

Vielleicht hatte sie Recht "Ach, so eine Nacht auf dem Boden bringt mich schon nicht um.", protestierte ich.

Alle drei betrachteten mich mit nach oben gezogenen Augenbrauen, dann begannen wir synchron zu lachen.

Als unser Kichern verstummt war, lenkte sich unser Gespräch zu Julie "Ich bin so unglaublich nervös.", gestand sie uns das offensichtliche "Was ist, wenn ich es nicht ins Team schaffe?!", jammerte die Blonde allein mit dem Gedanken schon überfordert.

Kurz tauschte ich einen Blick mit Lotte "Das wird schon.", versuchte ich sie dann zu beruhigen.

Sie sah alles andere als überzeugt aus "Ihr kommt doch heute Mittag?", flehentlich schaute sie in die Runde.

Mir war eigentlich gar nicht danach, mir Quidditch anzusehen, doch absagen konnte ich schlecht "Klar doch.", gab ich gequält zurück.

Auch Marie und Charlotte stimmten zu und versicherten ihr, dass alles glatt laufen würde. 

Dann war die Zeit auch schon rum und wir mussten uns auf den Weg zum Unterricht machen. Ich war froh, dass Zaubertränke zuerst kam, dann hatte ich das auch direkt hinter mir.

Wie immer leicht genervt ließ ich mich auf meinen Platz sinken. Es gab kaum eine unangenehmere Gesellschaft, wie die von Riddle. Ich war mir sicher, dass er das auch wusste und voll und ganz auszunutzen gedachte.

Wieso fand diesen Jungen eigentlich jeder sympathisch? Sogar jene, die nicht in Slytherin waren, hegten Sympathie für ihn und dabei wurde das Haus der Schlangen generell eher gemieden.

Slughorn strahlte in die Runde "So, dann sammle ich gleich die Ergebnisse von eurer kleinen Aufgabe ein.", verkündete er und tätschelte dabei gutgelaunt seinen Bauch.

Es lag allgemeine Unlust in der Luft, als die Schüler ihre Unterlagen heraussuchten.

Ich war froh, es endlich los zu sein. Meine Zusammenarbeit mit Riddle war jetzt offiziell beendet, also ein Grund für gute Laune.

Dann begann auch schon der reguläre Unterricht. Im Alleingang wurde gebraut, das hob meine Laune gleich noch ein bisschen mehr.

"Bevor ihr mir gleich eure Proben abgebt, möchte ich euch noch etwas verkünden.", erklärte der Professor, als ich gerade dabei war, die Schlangenhaut abzuwiegen "Euer nächstes Projekt wird sein, dass ich jedem ein Themengebiet gebe und ihr euch dann selbst einen Trank heraussucht, der exakt 2 Monate dauert.", fuhr er fort.

Nun griff ich nach einer Phiole mit Gnom Blut, von dem jetzt zum Abschluss noch ein winziger Schluck in meinen Trank musste "Und da wir ja alle wissen, wie sehr es unserem Schulleiter am Herzen liegt, dass die Zusammenarbeit der Häuser gefördert wird, erledigt ihr diese Arbeit wieder mit eurem Banknachbarn, sofern dieser natürlich nicht zu euren Haus gehört.", meine Hand zuckte und die ganze Phiole entleerte sich in meinem Kessel, der an dieser Stelle sofort ungesund zu blubbern begann und bläulichen Rauch ausstieß.

Sofort trat ich einen Schritt zurück, um nichts davon einzuatmen. Dann schaute ich schockiert zum Lehrerpult. War das sein ernst?

Bei Merlin, das dürfte er einfach nicht erst meinen! Zwei Monate mit Riddle zusammen arbeiten? Das würde ich nicht überleben.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt