Kapitel 88 - Suche

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Seit meinem Abendessen mit Tom waren nun schon wieder drei Wochen vergangen.

Seltsamer Weise ging es mir besser, wenigsten ein bisschen hatte ich meinen Unmut Luft machen können.

Obwohl ich ihm gesagt hatte er sollte mich in Ruhe lassen, wollte ich es eigentlich nicht. Ich wollte, dass er mir zeigte dass ich ihm etwas bedeutete, das ich falsch lag und ihm unsere Freundschaft tatsächlich etwas bedeutete... dass ich ihm etwas bedeutete.

Doch er tat nichts, ließ mich seit diesem Abend einfach in Ruhe. Genau das was ich gewollt hatte, doch es Enttäuschte mich trotzdem.

In diesem Fall verstand ich meine eigene Logik nicht, eigentlich war ich doch keines von diesen Mädchen die in Rätseln sprachen, die das eine sagten aber das andere damit meinten.

Zum verrückt werden. Jetzt gerade saß ich mit Julie und Charlotte im Gemeinschaftsraum. Die beiden genossen den Samstag in vollen Zügen.

Es war schon spät, kurz vor der Sperrstunde. Ausnahmsweise hatte ich verzichtet mit Marie zu lernen.

Diese kam auch gerade die Treppe aus dem Schlafsaal hinunter, über ihrer Schulter baumelte ihre braune Ledertasche, so dass sie ihre Arme frei hatte und sich ausgiebig strecken konnte.

Die beiden Mädchen bemerkten Marie gar nicht als sie auf uns zukommen, ich hingegen begrüßte ich sie mit einem Lächeln "und, alles geklappt" harkte ich nach.

Seufzten nickte sie, um direkt im Anschluss zu Gähnen "jap, bin jetzt viel schlauer" scherzte sie leichthin.

Das brachte mich zum Kichern. Auch Lotte drehte sich nun zu der Brünetten um "kannst mir ja ein bisschen was von deinen Wissen angehen" grinste sie breit.

Marie lachte auf, ihre grauen Augen funkelten "oder du könntest mal ein bisschen lernen, vielleicht schaffst du dann auch die Prüfungen" stichelte sie mit liebevoller Boshaftigkeit.

Die Rothaarige winkte ab "pff, ich bin eine Ravenclaw, natürlich schaffe ich die Prüfungen" gab sie mit ihrem Haus an.

Wir lachten alle vier "natürlich" stimmte Julie ihr ironisch zu.

Immer noch kichernd fuhr Marie sich durch's Haar "alles klar, ich geh noch schnell die Bücher in die Bibliothek bringen bevor die Sperrstunde beginnt" klärte sie uns auf.

Ungläubig sah Charlotte sie an "du gehst da heute Abend noch freiwillig hin" nach ihren Worten schüttelte sie gespielt fassungslos den Kopf.

Die angesprochene lächelte nur nachsichtig "dann kann ich mir noch schnell die holen die ich für morgen brauche" versuchte sie sich zu erklären.

Doch weder Lotte noch Julie sahen  wirklich überzeugt aus "dann bis später du kleine Streberin" neckte Lotte sie freundschaftlich.

Diese grinste nur als Antwort und machte Anstalten los zu gehen.

Sofort stand ich auf "warte, ich komme mit dir" bot ich ihr an, damit sie nicht ganz allein sein musste.

Doch sie schüttelte ihren Kopf "brauchst du nicht" erwiderte sie lächelnd.

Schulterzuckend sah ich sie an "weiß ich doch, aber mir macht es nichts" ließ ich sie wissen.

Kurz sah sie so aus, als würde sie mein Angebot annehmen "lass ruhig, ich Treff mich dort noch kurz mit Risa" dann war sie also gar nicht allein.

So war das also "alles klar, dann ist ja gut" ich kannte Risa nicht wirklich, sie war in Hufflepuff und eigentlich ganz nett.

Müde setze ich mich wieder zu den beiden Mädchen und musste Gähnen.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt