19. Beginning

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|If this is to end in Fire,
then we shall all burn together.
Watch the Flames climb high
into the Night|


???

Desinteressiert schweifte mein Blick über die Seiten, überflog Namen, Bilder und andere Informationen, die auf den weißen Blättern notiert waren.
Ich seuftzte und stützte meinen Kopf gelangweilt in die Hand, bis mir plötzlich das Bild einer mir nur allzu bekannten Person ins Auge fiel und ich stutzte.
Sasuke Uchiha.
Schuldgefühle stiegen in mir auf, ich hätte ihn damals aufhalten sollen. Ich war mit dafür verantwortlich, dass er nun hier in meinem Bingo Buch stand, mit der Bezeichnung 'Nukenin'.
Wie automatisch blätterten meine Finger weiter durch die Seiten, bis ich erneut inne hielt.
Das Bild einer schwarzhaarigen Frau mit tiefgründigen blauen Augen sah mir entgegen und es sah aus, als würde sie mir Vorwürfe machen wollen.
Noch eine Person, die wegen mir eine Menge durchmachen musste.
Aber was sie angeht, war es vermutlich die richtige Emtscheidung gewesen, auch wenn ich dafür mein Versprechen hatte brechen müssen.
Vielleicht...
"Sensei!"
Eine laute Stimme ließ mich aufschauen und ich wandte den Kopf, um einen aufgeregten blonden Jungen, gefolgt von einem rosahaarigen Mädchen und einem weiteren Jungen, in mein Zimmer stürmen zu sehen.
"Was gibt's denn, Naruto?"
"Tsunade-baachan hat uns grade rufen lassen", erklärte der Junge, mit leicht zitternder Stimme und zu Fäusten geballten Händen, "wir haben eine neuen Mission!"


Saiko PoV

Hell leuchtete die Explosionsflamme auf während ein ohrenbetäubender Knall die Luft erfüllte.
Ein heißer Luftstoß ließ meine Haare wild in der Luft herumwirbeln, doch ich beobachtete nur mit ausdrucksloser Miene das brennende Dorf.
Ein freudiges Glucksen kam von Nakise, welcher neben mir stand und mit einem breiten Grinsen in die Richtung seiner alten Heimat starrte.
Das Feuer, welches sich rot in seinen Augen spiegelte, ließ ihn unheimlich aussehen, wie einen schadenfreudigen Dämonen.
Anscheinend hatte er meinen Blick bemerkt, denn er wandte den Kopf und sah mich fragend an, woraufhin ich ihm zunickte.
"Das war das Signal. Lass uns gehen."
Mit einem freudigen Jubeln sprang Nakise von dem Ast, der uns als Aussichtspunkt gedient hatte, rannte los und ich folgte ihm schweigend.
Nach einigem Diskutieren hatten wir beschlossen, dass Sasukes Plan wohl der effektivste war, der uns einfiel und so hatten er, Maru und Akito angefangen, die Leute anzugreifen, bis sie uns ein Signal gaben, welches sich grade in der Form mehrerer Explosionen gezeigt hatte.
Eine Hitzwelle schlug mir entgegen, als ich Seite an Seite mit Nakise zwischen den brennenden Häusern hindurchlief, mein Gesicht im Kragen des Mantels verborgen und den Griff des Katanas fest umschlossen, als uns auch schon ein die ersten panischen schreienden Leute entgegenkamen.
Ohne großen Aufwand räumten wir sie innerhalb von ein paar Sekunden aus dem Weg und liefen weiter, die Waffen schwingend, bis wir bei den anderen auf dem großen Platz in der Mitte des Dorfes ankamen. Außer uns war keine Menschenseele mehr zu sehen, wenn man die unzähligen Leichen rundherum nicht beachtete.
"Wie sieht's aus?", fragte ich an Maru gewandt.
"Ich denke, die Meisten haben wir erwischt aber es sind auch ein paar entkommen."
"Das ist okay", erwiderte ich mit einem Nicken und drehte den Kopf, als eine kleine Bewegung am Rande meines Sichtfeldes meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Am Rande des Platzes versuchte ein etwas älterer Mann, dessen Gesicht und Brust blutüberströmt waren, sich keuchend aufzurappeln.
"Herrje, da habt ihr ja glatt eine kleine Made übersehen", sagte Nakise und schüttelte mit in die Hüfte gestemmten Händen den Kopf.
"Ich erledige das", meinte Maru und ging schon auf den Verletzten zu, aber ich hielt sie zurück, dann schritt ich selbst zu dem Mann und blickte kühl von oben auf ihn hinab.
"B-Bitte...", krächzte er und sah mit ängstlich aufgerissenen Augen zu mir hoch.
Ich betrachtete ihn einen Moment einfach, dann zog ich mein Katana mit einer schwungvollen Bewegung aus der Scheide und hielt ihm die Spitze der Klinge unter die Kehle. Tränen rannen über sein Gesicht und er atmete heftig vor Panik, aber ich achtete nicht darauf.
"Sasuke, komm bitte Mal her!", rief ich den Uchiha, welcher fast sofort neben mir auftauchte und fragen auf den Verletzten heruntersah.
"Hast du noch ein paar Kibakufuda übrig?"
"Ja, fünf Stück. Hier", antwortete er und reichte mir die Papierzettel.
"Du wirst genau tun, was ich dir jetzt sage, oder dein Leben ist schneller vorbei als zu blinzeln kannst", erklärte ich und der Mann unter mir nickte zitternd. Ich bedeutete Sasuke, die Bomben an seiner Brust zu befestigen, dann steckte ich mein Katana wieder weg.
"Hör zu", befahl ich mit drohender Stimme, "merk dir genau, was ich jetzt sage. Du wirst gleich von hier verschwinden, dann gehst du bis zu dem nächstgelegen Dorf, wo du den Leuten erzählen wirst, was hier passiert ist. Sag ihnen, dass die Organisation Arashi für diesen Anschlag verantwortlich ist und dass sie sich diesen Namen gut einprägen sollen. Machst du auch nur Anstalten zu fliehen oder etwas anderes zu sagen, werden wir dich augenblicklich in die Luft jagen, verstanden?"
Der Mann schluckte ängstlich, dann nickte er und stand mit zitternden Beinen auf.
"Was soll das? Ist dir klar, dass jeder nach uns suchen wird, wenn sie unseren Namen kennen?", zischte Maru aufgebracht neben mir, aber ich lächelte sie an.
"Genau das ist doch der Sinn der Sache. Sie alle sollen wissen, dass es uns gibt. Dass es jemanden gibt, der etwas gegen diese Verhältnisse in der Welt unternimmt und sich nicht scheut, die zu erledigen, die sich ihm in den Weg stellen."
Die Weißhaarige schwieg und in dem Blick, mit dem sie mich betrachtete, lag etwas undeutsames und unheimliches.
Aber sie nickte nur bevor sie ihre Hand auf den Rücken des Verletzten legte und ich sah wie die winzigen Glühwürmchen sich um die Wunden an Brust und Stirn versammelten.
"Was machst du da?"
"In seinem Zustand wird er keine Meile weit kommen bevor er zusammenbricht. Außerdem werde ich ein paar Glühwürmchen an ihn heften, damit wir auch sicher sein können, dass die Botschaft ankommt."
Nach ein paar Minuten torkelte der Mann keuchend zwischen dem Schutt der abgebrannten Häuser aus dem Dorf, die Flammen hatten sich mittlerweile einigermaßen gelegt und Nakise streckte sich ausgiebig, bevor er sich mit einem Grinsen umsah.
"Geschieht ihnen recht, diesen Idioten", erklärte er zufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust.
Eine Weile standen wir noch so inmitten unseres Werkes und ich atmete den beruhigenden Geruch von Rauch und verbranntem Fleisch ein, der stark in der Luft lag.
"Wir sind hier fertig", meinte ich schließlich und sah meine Kameraden an. Ihrer aller Blicke ruhten erwartungsvoll auf mir.
"Lasst uns gehen."

-

Mit den Händen in den Hosentaschen tappte ich neben Akito den Feldweg entlang während ich schweigend dem leisen Geplapper von Nakise, Sasuke und Maru hinter mir lauschte, wobei ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
Maru schien mit den beiden jüngeren ständig umzugehen wie mit kleinen Kindern und machte sich gerne über sie lustig, während Nakise sich einen Spaß daraus machte, mit diesen Sprüchen den leicht reizbaren Sasuke zu ärgern.
Nach einer Weile schien mein Bruder den Ausdruck auf meinem Gesicht zu bemerken, denn er schubste mich leicht mit der Schulter und schenkte mir ein breites Lächeln.
"Du siehst fröhlich aus", meinte er, wobei es eher nach einer Frage als nach einer Feststellung klang.
Ich nickte und blinzelte zufrieden.
"Ja, es ist einfach... So merkwürdig das auch klingen mag, nachdem wir grade ein Dorf abgefackelt haben, habe ich trotzdem das Gefühl, dass es uns allen irgendwie gut tut so in einer Gruppe zusammenzuarbeiten. Und..."
Ich senkte ein wenig die Stimme damit keiner von den Anderen mich hörte.
"...auch glaube ich, dass mein innerlicher Zustand sich dadurch ein wenig stabilisiert hat."
Akito sah überrascht aus.
Ich hatte ihn vor kurzem erzählt, was mir in all der Zeit passiert war, die wir uns nicht gesehen hatten, wobei ich eventuell einige Details weggelassen hatte, wie zum Beispiel, dass ich meine damaligen Freunde getötet hatte und nicht eine Bande Krimineller.
"Sag mal", meinte ich nach erneutem Schweigen und hob den Kopf zum Himmel, "warum bist du eigentlich hier? Ich meine, du wirkst auf mich wie ein liebenswerter und gutherziger Mensch und ich bin das genaue Gegenteil davon, also warum machst du bei diesen Angriffen und Morden mit? Das... ist doch eigentlich überhaupt nicht deine Art, oder?"
Ich warf aus dem Augenwinkel einen kurzen Blick auf meinen Bruder, welcher nachdenklich nach vorne schaute.
"Um ehrlich zu sein... Weiß ich es auch nicht genau. Aber ich denke, es liegt einfach daran, dass du meine Schwester bist und nichts was du tust kann das ändern. Ich habe niemanden mehr, außer dich. Und außerdem..."
Er grinste mich spielerisch an.
"...muss ein Bruder seine Schwester doch vor ihren Dummheiten und so etwas beschützen, nicht wahr,
Nee-chan?"
Anscheinend sagte mein verdattertes Gesicht eine Menge aus, denn Akito brach in Lachen aus und die drei hinter uns beäugten ihn verwirrt. Leise stimmte ich mit ein und schüttelte leicht den Kopf.
"Du bist echt-"
"Saiko", unterbrach mich Marus Stimme und ich blieb stehen um mich der Weißhaarigen zuzuwenden, die mich mit ernstem Blick ansah.
"Die Botschaft ist angekommen."
Ich nickte langsam und schloss mit einem Seufzen die Augen.
Ab jetzt würde es schwieriger werden, im Untergrund zu bleiben um nicht von irgendwelchen Anbu oder anderen Ninjas angegriffen zu werden.
Aber ich hatte es selbst so gewollt.
"Sasuke."
"Ja?"
"Bitte... Zünde die Sprengzettel."
Eine Hand packte mich am Arm und als ich mich umdrehte, sah ich in Akitos erschrockene Augen.
"Was soll das? Er hat doch getan, was er sollte, also warum?"
Ich schluckte und löste langsam seine Finger von meinem Handgelenk.
"Es muss sein... Tut mir leid", erklärte ich ruhig und nickte Sasuke zu, blinzelte jedoch überrascht, als dieser mich ebenso unsicher ansah.
"Was...?"
Als ich den Blick über meine Weggefährten schweifen ließ, fiel mir auf, dass in ihrer aller Augen der selbe Ausdruck von Unzufriedenheit lag, Nakise ausgeschlossen, der ja immer Spaß daran hatte, irgendwen zu töten.
Aber niemand sprach ein Wort.
"Ihr... Was ist-", wollte ich grade verwirrt fragen, als ich jedoch von einer lauten Stimme hinter mir unterbrochen wurde.
"Sasuke!!"
Ich wirbelte herum und starrte verdattert, auf die vier Personen, die in Angriffsformatiom auf dem Weg bereitstanden.
Drei von ihnen kannte ich.
Naruto, Sakura und Kakashi.
Den Vierten, ein Junge mit schwarzen Haaren und einem stacheligen Zopf auf dem Hinterkopf, hatte ich noch nie zuvor gesehen, aber auf seinem Ärmel trug er ebenfalls das Zeichen von Konohagakure.
Schnell überwand ich meine Überraschung und packte blitzschnell dem Griff meines Katanas, während sich auch der Rest meines Teams in eine kampfbereite Stellung begab.
"Was wollt ihr hier?", knurrte ich bedrohlich ich begegnete Kakashis Blick, der mich für einen Moment festhielt, bis das Auge des Jonins sich auf den Uchiha hinter mir richtete.
Doch es war nicht Kakashi, der als erstes sprach, sondern Naruto. Ein wütender aber gleichzeitig trauriger Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
"Wir sind hier um Sasuke zurück nach Hause zu holen, dahin, wo er hingehört!"
Ein abschätziges 'tss' kam von Sasuke, doch bevor er etwas sagen konnte, trat ich einen Schritt nach links und stellte mich schützend vor ihn. Mit zusammengekniffenen Augen beäugte ich die Ninja vor mir.
"Ich werde Sasuke euch nicht kampflos überlassen", ließ ich sie dann mit kalter Stimme wissen und streckte die Spitze meines Schwertes in ihre Richtung, um meine Worte noch zu unterstrichen.
Sakura hielt Naruto an der Schulter zurück, welcher aufgebracht auf mich zustürmen wollte und Kakashi seuftzte.
"Na gut, dann geht es wohl nicht anders...."
Mit einer flüssigen Bewegung zog er ein Kunai aus seiner Waffentasche und fixierte mich mit einem undeutsamen Blick.
Meine Lippen verzogen sich zu einem selbstbewussten Grinsen und meine Stimme schnitt laut durch die kühle Luft.
"Na dann, lass uns kämpfen!"

Kokoro - A Killer's Heart  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt