14. A Tale of Siblings

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|Please don't look at me,
I already hate
what I've become|



"Endlich habe ich dich gefunden!"
Erschrocken hielt ich die Luft an, als er mich fest an sich presste und sein Kinn auf meiner Schulter bettete.
"Ich hab dich so lange gesucht, Yumi... Oh man...", nuschelte er leise, gefolgt von einem kurzen Lachen.
Dann trat er einen Schritt zurück, ließ jedoch die Hände auf meinen Schultern ruhen und sah mich mit einem vor Glück strahlendem Gesicht an, während eine einzelne Träne seine Wange hinunterrann.
"Ich bin so glücklich..."
Zum Glück löste sich meine Starre in diesem Moment und ich hob schnell mein Katana, welches ich diesem Spinner mit zitternder Hand entgegenstreckte.
Er wich ein paar Schritte zurück und hob verwirrt die Hände.
"Was-"
"Hör zu, Blondi", unterbrach ich und versuchte, die Unsicherheit in meiner Stimme mit einem bösen Blick zu überspielen, "ich habe keine Ahnung wer du bist oder was du von mir willst. Auch wenn ich dir am liebsten den Kopf abschneiden würde, dafür das du uns angegriffen hast, lass ich dich dieses eine Mal laufen. Also hau endlich ab! Und ich will dich nie wieder sehen, kapiert?!"
Ein trauriges Lächeln legte sich auf sein Gesicht und er nahm langsam die Arme runter, machte jedoch keine Anstalten zu gehen.
"Das hab ich mir schon gedacht...", murmelte er leise und seine Stimme war dumpf von Trauer. Dann sah er mich mit sehnsüchtigem Blick an.
"Du erkennst mich wirklich nicht wieder, Yumi?"
"Ich habe keine Ahnung wovon du da sprichst", meinte ich fest, "ich kenne keine Yumi und dich kenn ich auch nicht, also verschwinde!"
"Warte", bat er mit erstaunlich ruhiger Stimme, "bitte... Lass es mich erklären, ja? Vielleicht erinnerst du dich dann."
Zögern warf ich einen Blick zu Sasuke, der die ganze Situation unruhig beobachtete hatte. Seine Hand schwebte über seiner Waffentasche, jederzeit bereit für einen Angriff, aber er sah mich nur an und zuckte gleichgültig mit den Schultern.
Ich wandte mich wieder dem Typen vor mir zu und überlegte.
Dann ließ ich langsam die Waffe sinken.
"Na schön."
Vielleicht stimmte es ja wirklich, was er sagte und ich kannte ihn von früher... Wenn dem so war, würde es mir sicher weiterhelfen und er wäre das klügste ihm zuzuhören.
"Aber wehe du machst auch nur eine falsche Bewegung, dann kannst du dich von deinem Kopf verabschieden, verstanden?", drohte ich und ließ mein Schwert zurück in die Scheide gleiten.
Blondi nickte und ich tauschte einen kurzen Blick mit Sasuke.
"Also", begann der Typ zu erzählen, "mein Name ist Akito und ich bin ein Nachkomme des Takara Clans, welcher früher ein hoch angesehener und reicher Clan in Shimo no Kuni war. Aber er wurde in einer Nacht fast komplett ausgelöscht und es gibt, soweit ich weiß, nur drei noch lebende Mitglieder der Takara. Und das wären ich, mein Vater und du, Yumi."
Bei dem letzten Satz zeigte er auf mich und etwas merkwürdiges blitzte in seinen Augen auf.
Angst.
Aber das bekam ich nur am Rand mit.
"Ich? Du verwechselst mich mit jemanden, ich habe noch nie von diesem Clan gehört und mein Name ist auch nicht Yumi", murmelte ich vor mich hin, doch ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus. Auf einmal war mir unglaublich schlecht.
Akito bedachte mich erneut mit einem traurigen Blick und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich bin mir komplett sicher, glaub mir. Auch wenn du jetzt vielleicht einen anderen Namen hast, ich könnte dich niemals verwechseln, weil du... Weil du meine Schwester bist, Yumi - oder wie auch immer du jetzt heißt."
Ich lachte nervös auf und sah kurz zwischen Akito und Sasuke hin und her, dann lachte ich erneut.
"Ich... Du meinst, ich bin... Deine Schwester?"
Er nickte.
"Und mein wahrer Name ist... Yumi Takara?"
Erneutes Nicken.
Ich schwieg kurz und versuchte all diese Informationen zu verarbeiten. Es war so viel und kam so plötzlich...
Ich wusste nicht, ob ich einem Wildfremden einfach so glauben konnte. Aber...
Warum hätte er so etwas einfach erfinden sollen?
"Hast du... irgendwelche Beweise?"
Akito zögerte kurz, dann deutete er auf meinen Arm.
"Dein Handgelenk. Das Zeichen, welches dort unter deiner Haut verewigt ist."
Meine Augen wurden groß, ich streckte meinen linken Arm hoch und zog den Ärmel zurück.
Ich schluckte kurz und begann, den Verband abzulösen, den ich damals um mein Handgelenk gewickelt hatte, als ich mir geschworen hatte, dieses hässliche Ding nie wieder anzusehen.
Es hatte sich kein Stück verändert.
Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Vielleicht, dass es verschwinden würde, wenn ich es ignorieren würde.
Aber da war es. In tiefstem Schwarz.
Gott, wie ich dieses Teil hasste...
Es war so lächerlich, so erbärmlich...
Ich lächelte ungewollt und wandte den Blick ab.
"Ja...", flüsterte Akito leise und sah mich mit einem liebevollen Blick an.
"Du bist es wirklich, Yumi. Ich... Ich habe so lange nach dir gesucht... All die Zeit... Ich bin überall gewesen, doch nirgends gab es auch nur ein Zeichen von dir. Und jetzt, wo du so vor mir stehst..."
Der Blonde stockte kurz und strich mir langsam über den Kopf, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.
"...weiß ich nicht, was ich tun oder sagen soll. Du hast mir so gefehlt, weißt du?"
Er machte Anstalten, mich zu sich zu ziehen, aber ich wich einen Schritt zurück. Meine Augen waren dunkel, als ich meinen vermeintlichen Bruder ansah und langsam den Kopf schüttelte.
"Hör zu... Ich denke, ich glaube deine Geschichte. Und ja, ich will herausfinden, wer ich früher war. Aber dennoch... Das Mädchen, dass du kanntest, welches deine Schwester war und das du geliebt hast... Das bin ich nicht. Ich bin nicht Yumi Takara. Mein Name ist Saiko. Ich bin eine Kriminelle, ich habe Schreckliches getan und ich habe einen Weg, den ich gehen muss, um mein Ziel zu erreichen. Und auch wenn du mich als deine Schwester siehst, bist du für mich nur ein Fremder, nichts weiter. Ich kenne dich nicht. Du bist nicht mein Bruder, also bitte behandel mich nicht so, als würdest du mich kennen. Du weißt nichts über mich."
Akitos blaues Auge war stumpf vor Schmerz, aber nickte ohne ein Wort des Widerspruchs. Er hob nur stumm seine Hand und strich die Strähne beiseite, die sein rechtes Auge verdeckt hatte.
Überrascht betrachtete ich die große, hässliche Brandnarbe, die sich von seiner Schläfe, über das Auge bis zur Wange zog und seiner Haut einen merkwürdigen Farbton verpasste.
"Wirst du dir dennoch diese Geschichte anhören?"
Ohne Zögern nickte ich und Neugier blitzte in meinen Augen. Auch wenn ich beschlossen hatte, dass ich mich durch meine Vergangenheit nicht ändern würde, wollte ich trotzdem wissen, wer ich damals gewesen bin.
"Also schön", begann Akito und ließ sich im Gras nieder, "hoffentlich verstehst du mich besser, wenn du die Wahrheit kennst..."

Kokoro - A Killer's Heart  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt