7. Circus

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|Take a Look around,
everything you see is a twisted Version
of Reality|



Unruhig wälzte ich mich in dem Bett hin und her. Schon seit einigen Stunden lag ich hier wach und Tobi war noch immer nicht zurückgekommen. Nicht das mich das störte, keineswegs!
Es ist nur einfach besser zu wissen, wo der Feind sich aufhält.
Und außerdem, wenn er jetzt hier schlafend in seinem Bett liegen würde, könnte ich ihn ohne weitere Mühe aus dem Weg räumen.
Ich grinste belustigt in der Dunkelheit.
Dieser Volltrottel würde vermutlich nicht einmal merken wenn ich ihm im Schlaf den Kopf abtrennen würde.
Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, ich schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
Ich hatte überhaupt keine Waffen!
Und nur mit Feuer und Chakra würde ich nicht hier rauskommen.
In meiner Hand formte sich eine kleine, leuchtende Kugel, die ich an die Decke schickte, sodass sie den Raum in ein kühles, bläuliches Licht tauchte.
Barfuß tappte ich durch den Raum zu den beiden Schränken, die nebeneinander standen und öffnete den rechten. Er war komplett leer.
Ich zog an dem Hebel des Linken, doch er ließ sich nicht öffnen.
Warum schloss dieser blöder Kürbis seinen Schrank ab?
Nachdenklich zog ich an den Fäden in meinem Mundwinkel, dann trat ich seufzend einen Schritt zurück und kramte das Nähzeug hervor, was sie mir zum Glück nicht abgenommen hatten.
Böser Fehler.
Konzentriert hockte ich mich vor den Schrank, schob die Nadel in das Schloss und stocherte mit Feingefühl darin herum, schob die Bolzen hin und her, bis es klickte und ich grinste.
Viel zu einfach.
Dann machte ich mich daran, den Schrank meines Zimmerpartners zu durch wühlen, wobei ich hauptsächlich nur Kleidung fand.
Aber es waren auch einige Kunais, Shuriken, Rauchbomben und Briefbomben darin, die ich alle auf zwei Waffentaschen verteilte und sie mir um das linke Bein und um die Hüfte band.
Als letztes machte ich mich an die Schublade ganz oben im Schrank und bemerkte, dass die ebenfalls abgeschlossen war.
Erneut griff ich nach der Nadel und hatte das Schloß nach ein paar Sekunden geknackt.
Neugierig öffnete ich die Schublade, wobei ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste, da ich zu meinem Bedauern etwas klein geraten war.
Als erstes erblickte ich einen großen, schwarzen, zusammengefalteten Mantel den ich achtlos zur Seite knüllte. Und was ich darunter fand, war äußerst interessant:
eine orangene Maske mit einem Guckloch auf der rechten Seite, doch es war keine Kürbisförmige so wie die, die Tobi jetzt trug. Sie hatte eine glatte Oberfläche über die sich schwarze Streifen wie die von einem Tiger schlängelten. Nach kurzem Zögern legte ich auch die Maske beiseite und darunter kam etwas zum Vorschein, was ein eingerahmtes Foto zu sein schien. Darauf abgebildet waren vier Personen, drei Kleinere und eine etwas Größere, die im Hintergrund stand.
Doch das spannendste waren die Gesichter, sie waren alle vier mit Kreuzen aus Klebeband verdeckt worden und durch das Glas zogen sich einige tiefe Risse.
Mein Mund verzog sich zu einem hämischen Lächeln als ich das Foto betrachtete.
"Hat der so ein beklopptes Kindheitstrauma oder was?", murmelte ich gehässig und wollte mich grade daran machen, das Klebenband abzuziehen, mich etwas heftig von hinten rammte sodass ich mit einem überraschten 'uff' nach vorne in den Kleiderhaufen in dem Schrank purzelte.
"Nein, nein, nein!", ertönte eine hohe, laute Stimme über mir und bevor ich mich wieder aufrappeln konnte um mich zu verteidigen, würde ich gewaltsam an den Arme wieder auf die Füße gezerrt.
"Was macht Saiko-chan da? Warum schnüffelt sie in Tobis Sachen herum?", fragte ein wirklich aufgebrachter Kürbis mit schriller Stimme.
Ich funkelte ihn böse an und entzog mich mit Anstrengung seinem Griff.
"Das geht dich gar nichts an!"
"Das sollte ich wohl eher zu dir sagen!", entgegnete Tobi mit hektisch wedelnden Händen.
"Das ist meine Privatsphäre und wenn Saiko darin herumwühlt, geht Tobi das sehr wohl was an! Und jetzt gib mir die Waffen zurück!"
Einen Moment lang starrten wir uns einfach gegenseitig an, dann traf meine Faust auf seine Maske.
Ein scharfer Schmerz zuckte meinen Arm hinab, aber ich ignorierte ihn.
Mit funkelnden Augen starrte ich den Kürbis an, dann nahm ich meine Hand runter und überreichte ihm die Waffentasche. Wortlos drehte ich mich um, stapfte zu meinem Bett zurück und legte mich, mit dem Gesicht vom Raum abgewandt hin.
Hinter mir konnte ich hören, wie Tobi sich ebenfalls schlafen legte und starrte ausdruckslos die Wand an.
"Ich brauche keine Waffen", murmelte ich schließlich in die Stille.
"Du und deine bekloppte Organisation werden mich nie aufhalten können."
Mit einem zuversichtlichen Grinsen umgriff ich das Kunai, welches ich vorhin vorsichtshalber in meinen Ärmel geschoben hatte.
Ich würde ganz sicher hier rauskommen.

Kokoro - A Killer's Heart  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt