8. Escape

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|I don't even know why I'm fighting.
I've got nothing to win and
I've got nothing to lose.|



Ruhige, warme Dunkelheit umgab mich.
Ich konnte nichts sehen, konnte nichts fühlen.
Es gab kein oben und unten, kein Rechts und Links.
Vielleicht würde so eine perfekte Welt aussehen.
Ohne Licht und ohne Schatten.
Ohne Gut und ohne Böse.
Vielleicht...
Eine sanfte Stimme erklang und ich horchte auf.
Es war eine Frauenstimme. Sie sang leise und sanft, doch ich konnte die Worte nicht verstehen.
Ein Lichtfleck bildete sich vor meinen Augen, klein und weit entfernt.
Alle meine Sinne richteten sich auf ihn und auch wenn ich nicht wusste wie, bewegte ich mich darauf zu.
Je größer dieser Schimmer wurde, desto lauter und hoffnungsvoller klang auch die helle Stimme und schenkte mir Zuversicht auch wenn ich ihre Worte nicht verstand.
Ich streckte die Hand aus und das Licht schien durch meinen ganzen Körper zu strömen, als ich aus der Dunkelheit brach.

Die graue Steindecke begrüßte mich, als ich die Augen aufschlug.
Ich lag in einem weichen, gemütlichen Bett und blinzelte ein paar Mal verwirrt, bevor ich mich aufsetzte.
Das hier war nicht mein und Tobis Zimmer...
Es war größer und anders eingerichtet.
Wo war ich denn jetzt schon wieder gelandet?
"Wie geht es dir?", fragte plötzlich eine Stimme wie aus dem Nichts und ich zuckte erschrocken zusammen.
Jetzt erst bemerkte ich den schwarzhaarigen Mann, der am Fußende des Bettes auf einem Stuhl saß und mich mit monotonem Gesicht musterte.
"Äh... Itachi... Ah, ähm, ja ja, alles in Ordnung", murmelte ich leicht verwirrt und hielt mir den schmerzhaft pochenden Kopf.
"Was ist passiert?"
Ich hatte das Gefühl, etwas wichtiges gesehen zu haben, konnte mich jedoch nicht daran erinnern.
"Weißt du das nicht mehr?"
Ich schüttelte den Kopf und starrte gedankenverloren auf die Bettdecke.
"Du bist beim Frühstück ohnmächtig geworden als ich dir vom dritten Ninjaweltkrieg erzählt habe", erklärte Itachi und sein Blick traf meinen.
Er musterte mich eindringlich und ich biss mir verärgert auf die Unterlippe.
Er glaubt mir nicht, dass ich es vergessen habe...
Naja, was soll's.
"Wo sind wir?", fragte ich eher desinteressiert und stand mit leicht zitternden Beinen auf.
"In meinem und Kisames Zimmer. Tobi wollte sich unbedingt um dich kümmern und hat Aufstand gemacht, aber Pain wollte, dass ich dich hier her bringe."
Ein kurzes Schweigen trat ein.
"Danke", meinte ich schließlich kühl und schritt ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.
In Gedanken versunken tappte ich durch die Gänge, wobei ich eigentlich garnicht wirklich wusste, wohin ich wollte.
Dieser Typ...
Irgendwas an ihm ist echt seltsam.
Diese ganze Akatsuki Sache gefiel mir irgendwie überhaupt nicht.
Es wäre wohl am Besten, wenn ich heute Nacht abhauen würde.
Ich wollte so schnell wie möglich hier weg und wieder mein eigenes Leben führen.
So nachdenklich wie ich war, bemerkte ich nicht, wie jemand mich mit schnellen Schritten einholte und sah den grauhaarigen Mann erst, als er direkt vor mir stand und ich fast in ihn reingerannt wäre.
"Auf der Suche nach etwas, Süße?", fragte Hidan leise und ich warf ihm einen Todesblick zu. Dieser Idiot hatte keine Antwort verdient, also wollte ich ihn ohne ein Wort stehen lassen, aber er versperrt mir den Weg.
"Nicht so schnell, Kätzchen", murmelte der Mann grinsend.
Als ich etwas erwidern wollte, packte er plötzlich meine Handgelenke und drängte mich mit seinem Körper rückwärts bis ich eine kalte Wand an meinem Rücken spürte.
Meine Arme wurden bewegungsunfähig neben meinem Kopf gegen den Stein gepresst und Hidan beugte sich ein wenig zu mir runter.
"Ich muss mich doch noch für letzte Nacht rächen, also... Lass uns ein wenig Spaß haben", hauchte er mir ins Ohr und sein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen.
Ich schloss kurz die Augen und als ich sie wieder öffnete, lächelte ich den Grauhaarigen sadistisch an.
"Aber gerne doch", flüsterte ich und noch bevor er irgendwas sagen konnte, streckte ich mich vor und biss mit all meiner Kraft in die Stelle, an der die Halsschlagader saß.
Blut sprudelte mir wie eine Fontäne ins Gesicht und ich kicherte bösartig als ich Hidans überraschtes Gesicht war.
Nach einem kurzen Augenblick griff er sich mit zitternder Hand an die Kehle und versuchte die Blutung zu stoppen, aber die rote Flüssigkeit sickerte ununterbrochen zwischen seinen Fingern hervor.
"Du mieses... Miststück!", gurgelte er und ich lachte laut auf.
Dann schubste ich ihn kräftig gegen die Brust, sodass er ein paar Meter rückwärts taumelte und ich von der Wand wegtreten konnte.
"Das hast du davon, Hübscher", hauchte ich ihm zu und grinste breit, wobei ich meine blutverschmierten Zähne entblößte.
Mittlerweile hatte sich eine kleine, dunkel Pfütze auf dem Boden gebildet und meine Schritte machten unschöne, schmatzende Geräusche als ich mir die Lippen leckte und davon stolzierte.
Ein schiefes Lächeln legte sich auf meine Lippen.
Das fühlte sich gut an...
So gut...
Vielleicht sollte ich-
"Saaaaaaaaaaiko-chaaaaan!"
Eine laute Stimme schreckte mich auf und ich runzelte die Stirn, als Tobi mit wedelnden Armen auf mich zugesprungen kam.
"Was willst du?"
Das Gefühl von eben war verschwunden.
Plötzlich fühlte ich etwas, dass sich anfühlte wie ein winziges Loch in meinem Herzen.
Irgendwas fehlte...
Während Tobi mich durch die Gänge zog und mich mit irgendeinem Zeugs über Kekse zulaberte, dachte ich über das nach, was sich langsam in mir ausbreitete. Ein Gefühl von Leere.
Irgendwas fehlte...
Irgendwas...

Kokoro - A Killer's Heart  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt