6. Pumpkins, Freaks and Criminals

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|Welcome to the Freakshow,
step up Status Quo.
Hope you enjoy the Ride|



Gedämpfte Stimmen waren das Erste was ich warnahm, bevor sich mein Verstand nach und nach von der friedlichen, ruhigen Dunkelheit löste.
Kurz darauf schoss ein unerträglicher Schmerz durch meinen ganzen Körper, doch als ich mich bewegen wollte, rührte sich kein Muskel.
Ich versuchte mich zu erinnern, was passiert war.
So langsam kehrten einzelne Bilder in meinen Kopf zurück und bildeten eine Kette.
Ein Auftrag...
Ein Kampf...
Ein Junge mit roten Haaren...
Ja, sein Name war Gaara und ich hatte den Auftrag ihn zu töten.
Aber...
Was war mit mir passiert?
Ich weiß noch, dass auf einmal alles dunkel geworden ist und ich dachte, ich würde sterben...
Die Stimmen waren nun deutlich und nah und ich versuchte zu verstehen was sie sagten.
"...gefunden... grade so... leben gerettet..."
Es waren männliche Stimmen, zwei oder drei.
Wer waren diese Leute? Hatten sie mich gefangen genommen? Vielleicht wussten sie ja, was passiert war.
Es kostete mich viel Mühe und es tat unglaublich weh, doch ich schaffte es, ein Auge zu öffnen. Und was ich sah, war jetzt nicht unbedingt das, was ich erwartet hätte.
Direkt über meinem Gesicht schwebte ein knallorangener Kürbis.
Einen Moment lang starrte ich ihn an und ich war so verwirrt, dass ich den Schmerz einfach ignorierte und auch noch das andere Auge öffnete.
Was zur Hölle...?
Mit einem leisen Seufzen schloss ich wieder die Augen.
Vielleicht war ich doch tot und hatte jetzt so einen verrückten Sterbetraum.
Aber warum tat dann alles so schrecklich weh?
So neugierig wie ich war, schlug ich doch noch einmal die Augen auf um den Kürbis genauer zu betrachten.
Als er sich plötzlich bewegte, zuckte ich erschrocken zusammen und gab ein schmerzvolles Stöhnen von mir.
Eine hohe, kindische Stimme erklang in geringem Abstand von meinem Ohr.
"Itachi-sama! Ich glaube, sie ist wach!
Itachiiiiiiiiii!"
Der Kürbis verschwand und machte einem Gesicht platz, welches jetzt über mir erschien. Und diesmal war es eindeutig ein Mensch.
Ein Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen, die mich gründlich begutachteten.
Mir wurde leicht unwohl unter diesem Blick und so versuchte ich mich zu bewegen.
Es schmerzte unheimlich, aber falls diese Leute und der Kürbis mich hier gefangen hielten, sollte ich mich besser schnell darum kümmern, also biss ich die Zähne zusammen und setzte mich aufrecht hin.
"Bleib liegen", erklang eine ruhige Stimme neben mir und als ich den Kopf wandte sah ich erneut diesen schwarzhaarigen Typen.
Ich schüttelte leicht den Kopf und öffnete den Mund.
"Wer... wer seid ihr?", brachte ich mit einem heiseren Krächzen heraus und der Blick des Mannes glitt über mich hinweg.
Ich drehte den Kopf um zu sehen was, oder besser wen, er ansah und entdeckte einen ziemlich großen Menschen mit bläulicher Haut und spitzen Zähnen.
Blitzartig fiel es mir wieder ein: die beiden hatte ich schon einmal gesehen.
Kurz nachdem ich mich von meinen Freunden getrennt hatte, hatte ich sie auf der Straße gesehen. Auch die roten Wolken auf den schwarzen Mänteln erkannte ich wieder.
Ich wollte nach einer Waffe greifen, doch meine Tasche und all meine anderen Sachen waren verschwunden.
"Verdammt...", flüsterte ich, zwang mich ruhig zu bleiben und sah wieder zu dem Schwarzhaarigen.
"Wer seid ihr und... warum bin ich hier?"
Er sah mich kurz an, dann nickte er dem anderen zu, drehte sich um und die beiden gingen einfach weg. Bestürzt starrte ich Ihnen hinterher.
"H-Hey! Ich rede mit dir, Mistkerl! Antworte mir gefälligst!"
Klack, fiel die Tür ins Schloß.
Wütend funkelte ich sie noch einen Moment lang an und sah mich um.
Ich saß in einem dunklen Zimmer auf dem Boden und es schien hier nichts weiter zu geben als vier Steinwände und eine Decke.
Sehr schöne Einrichtung...
Ich ließ den Blick noch ein wenig weiter schweifen und bekam fast einem Herzinfakt als plötzlich dieser Kürbis wieder vor mir auftauchte.
Ein leiser Schrei entfloh meiner Kehle und brauchte ein paar Sekunden, um mich von dem Schock zu erholen.
Dann sah ich den Kürbis böse an.
"Erschreck mich nicht so, du Vollidiot!", keifte ich und ein hohes Kichern war die Antwort.
"Das tut Tobi wirklich leid! Tobi ist ein guter Junge! Kann das hübsche Mädchen Tobi verzeihen?"
Einen Moment lang war ich über das Wort 'hübsch' so überrascht, dass ich mich schon wieder tierisch  erschreckte, als 'Tobi' oder wie auch immer der Kürbis-Kerl hieß, sich neben mich fallen ließ.
"Komm mir nicht zu nahe, du Freak!", brachte ich hervor und rückte ein Stück weg.
Er rückte nach.
Und so ging das ein paar Mal so.
"Kannst du das vielleicht mal lassen, Baka?!", fauchte ich und schlug ihn gegen die Schulter, woraufhin Tobi aufsprang und die Arme theatralisch in die Luft warf.
"Tobi will dem hübschen Mädchen nichts tun! Er soll nur auf sie aufpassen, bis Pain-sama hier ist!"
Ich legte den Kopf schief und sah zu ihm auf.
"Wer oder was ist 'Pain'?"
In dem Moment ging die Tür auf und ich sah wer oder was 'Pain' war: ein gepiercter, lilaäugiger Typ mit karottenroten Haaren.
Ich seuftzte. Na super, noch so ein Freak.
Er betrat das Zimmer, schloss die Tür hinter sich und betrachtete mich mit diesen durchdringend violetten Augen und plötzlich schoss mir ein Wort wie aus dem Nichts durch den Kopf:
Rin'negan.
Überrascht über dieses Wort senkte ich den Blick und überlegte woher ich es kennen könnte.
Ich bin mir sicher, dass ich es in der ganzen Zeit seid Yomo mich damals gefunden hatte, nie gehört hatte.
Bedeutete das etwa...
"Maru Kizushiro?", unterbrach eine kühle, tiefe Stimme meine Gedanken und ich sah wieder zu dem Piercing Typen.
"Äh... was?"
"Du bist doch Maru Kizushiro, oder?"
Ich starrte ihn völlig verdattert an.
Kein Plan was der Typ da schwafelt...
"Ähm... Nein?"
Jetzt sah er ein wenig verwirrt aus.
"Du bist nicht Kizushiro? Bist du dir sicher?"
Ich stieß ein halb genervtes, halb belustigtes Schnauben aus.
"Ja, da bin ich mir ziemlich sicher. Und jetzt könnte vielleicht mal jemand so nett sein, mir zu erzählen, was hier verdammt noch mal los ist!"
Pain sah mich noch einen Moment prüfend an, dann schloss er die Augen und massierte sich kurz mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken.
"Tobi", richtete er sich schließlich an den Kürbis, "hol bitte Itachi und Kisame her."
"Tobi ist schon unterwegs! Tobi ist ein guter Junge!"
Und damit war er auch schon verschwunden.
Ein paar Minuten wartete ich darauf, dass Pain etwas sagte, aber als er das nicht tat, stand ich auf und stemmte die Hände in die Hüften.
"Ich warte immer noch auf eine Antwort", erklärte ich ruhig, jedoch schwang ein überdeutlicher, bedrohlicher Unterton in meiner Stimme mit.
Die Augen meines Gegenüber richteten sich wieder auf mein Gesicht und nach einem weiteren Moment schweigen, begann er endlich zu sprechen.
"Wie ist dein Name?"
Ich grinste diabolisch.
"Das sag ich dir erst, wenn du mir endlich erzählst warum ich überhaupt hier bin und wer du und die anderen Freaks seid."
Ein Seufzen.
"Also gut. Mein Name ist Pain und ich bin der Anführer der Akatsuki Organisation. Ich habe zwei meiner Leute losgeschickt um die gesuchte Maru Kizushiro hier her zu bringen, doch da du das ja nicht bist haben sie anscheinend einen Fehler gemacht. Das tut mir aufrichtig leid."
Ich starrte meinen Gegenüber ungläubig an.
Das war doch jetzt nicht sein Ernst, oder?
Verdammt, was zur Hölle sollte der Scheiß den jetzt?!
Ich öffnete den Mund um eine Schimpftirade loszulassen, besann mich dann jedoch anders, sagte nur "Schön, dann kann ich ja jetzt gehen", und stapfte ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei zur Tür.
Aber grade als ich die Hand auf die Klinke legte, hielt etwas mich am Arm fest.
Mit wütenden Blick schüttelte ich Pains Hand ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was ist denn noch?"
"Akatsuki ist eine streng geheime Organisation und ich kann dich nicht einfach gehen lassen, wenn du im Innersten unseres Hauptversteck warst. Du-"
"Wie bitte?!", rief ich aufgebracht und spürte mein Chakra gefährlich zu brodeln begann.
"Hör mir doch erst einmal zu", entgegnete Pain und sprach seelenruhig weiter.
"Normalerweise würde ich jetzt einfach dein Gedächtnis löschen und dich in das nächtsgelegene Dorf bringen lassen, aber..."
Er machte eine Pause und musterte mich gründlich.
"Durch die Umstände, dass Itachi und Kisame dich in einem äußert merkwürdigen Zustand gefunden haben und einfach weil mein Gefühl mir sagt, dass du etwas sehr spezielles an dir hast, werde ich mir etwas anderes überlegen müssen. Bis ich eine Entscheidung getroffen habe, wirst du-"
Aber er kam nicht weiter, da ich einen faustgroßen, violetten Feuerball auf ihn schleuderte und während er auswich kehrte machte um abzuhauen.
Das konnte einfach nicht wahr sein! Nur weil irgendwelche Spacken mich versehentlich entführt hatten, sollte ich jetzt hier mit dieser Organisation von Spinnern rumsitzen?
Auf keinen Fall!
Ich leitete Chakra in meine Füße, die bläulich aufglühten und rannte so schnell wie ich konnte durch den dunklen Gang.
Nach einigen Ecken und Abzweigungen, wunderte ich mich, dass dieser Pain nicht schon längst hinter mir her war.
Aber grade als ich das dachte, bog ich um eine Ecke und rannte mit Höchstgeschwindigkeit in jemanden hinein.
Ich taumelte rückwärts, doch bevor ich Bekanntschaft mit dem Steinboden machen konnte, hielten mich zwei Hände an den Schultern fest.
Vor mir stand ein großer Mann, mit silber-grauen Haaren und violetten Augen.
Erst sah er genauso überrascht aus wie ich, aber dann verzog sich sein Mund zu einem Grinsen und er ließ seinen Blick an mir heruntergleiten.
"Heute muss mein Glückstag sein", meinte er schließlich, "was genau-"
Doch bevor er den Satz zuende sprechen konnte, hatte ich ihm eine routierenden Flammenkugel in den Bauch geschlagen.
Blut spritzte in alle Richtungen davon, als das Chakra seinen Körper zerfetzte.
Mit einem gurgelndem Laut taumelte der Typ nach hinten und sackte in sich zusammen, was mir den Fluchtweg wieder frei gab.
"Mach's gu-hut", flötete ich noch grinsend bevor ich erneut um die Ecke bog und mein Lächeln verschwand.
Vier Leute standen mir gegenüber: der Kürbis, der Hai, der stumme Schwarzhaarige und Pain.
Ich überlegte kurz ob ich kämpfen sollte, doch ich hatte immer noch nicht all mein Chakra und meine Kraft wiedererlangt und so seuftzte ich genervt während ich mit erhobenen Händen zu den Männern tappte.
"Nagut, nagut. Was muss ich tun, damit ihr mich gehen lasst?"
"Wie schon gesagt", begann Pain, "ich werde mir überlegen, was mit dir passiert, doch bis dahin musst du hier bleiben. Tobi ist der Einzige der momentan keinen Partner hat und deswegen wirst du bei ihm im Zimmer schlafen."
Der Kürbiskopf sprang fröhlich auf und ab und brabbelte irgendwas von wegen 'viel Spaß', 'guter Junge', und 'hübsches Mädchen'.
Ich bedachte Pain mit einem Todesblick.
"Ernsthaft? Mit dem Kürbis-Freak da? Kann ich nicht bei dem da schlafen?", maulte ich und zeigte mit dem Finger auf den Schwarzhaarigen, den ich noch nie hatte ein Wort sagen hören.
Der würde mich wenigstens nicht nerven.
Er sah mich mit unverändertem, monotonem Gesichtsausdruck an, während Pain den Kopf schüttelte und der Hai belustigt grinste.
"Nein, das geht nicht. Du wirst bei Tobi schlafen, es gibt keine andere Möglichkeit. Eins noch", fügte er hinzu, als ich Anstalten machte, wütend davonzustapfen.
"Ich würde gerne deinen Namen wissen."
Ich drehte mich um und ließ meinen Blick über die Vier gleiten, wobei mein Blick auf jeden kurz ruhen blieb.
"Saiko."
Zu meiner Überraschung fragte niemand nach meinem Nachnamen, was für mich wirklich eine kleine Erleichterung war.
Pain nickte, dann drehte er sich um.
"Tobi, zeig ihr das Zimmer. Und pass auf, dass sie nicht noch einmal versucht abzuhauen", fügte er leise an den Kürbis gewandt zu, doch ich hörte es trotzdem und verschränkte die Arme vor der Brust.
Tobi nickte, dann kam er fröhlich quietschend auf mich zugesprungen, packte meinen Unterarm und zog mich mit sich mit.
"Lass mich los, Baka!", schimpfte ich und riss meinen Arm aus seinem, erstaunlich festen, Griff.
Tobi hob wie zur Beschwichtigung die Hände und hüpfte neben mir her.
"Tobi und Saiko werden bestimmt ganz viel Spaß zusammen haben!"
Völlig verdattert betrachtete ich ihn aus dem Augenwinkel.
Der hatte sie wirklich nicht mehr alle beisammen... Wie konnte man nur so bescheuert sein?
"Ich habe keine Ahnung was für ein abgespackter Freak du bist und es interessiert mich auch nicht. Ich will nur, dass du mich in Ruhe lässt bis ich hier rauskomme. Ansonsten..."
Meine Stimme wurde eiskalt und bedrohlich.
"...bringe ich dich um, vertrau mir."
"Das hübsche Mädchen ist aber ganz schön unhöflich! Jetzt ist Tobi traurig", murmelte er und klang wirklich bedröppelt, bis er plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach.
"Was ist daran so lustig?", zischte ich aggressiv und er zuckte mit den Schultern.
Plötzlich blieb Tobi stehen und öffnete eine Tür, die ich so im Dunkeln überhaupt nicht gesehen hatte.
"Tobi ist ein Gentlemen und hält die Tür auf!", verkündete der Kürbis stolz und bedeutete mir hereinzugehen.
Mit einem leisen Seufzer stolzierte ich vorbei, doch nachdem ich das Licht angemacht hatte und einige Schritte in das Zimmer gegangen war, spürte ich etwas Warmes, was meine Haare festhielt.
Erschrocken wirbelte ich herum und zog sie mit wütendem Blick aus Tobis Hand.
"Saiko hat wunderschöne, weiche Haare", meinte dieser, ausnahmsweise in normaler Lautstärke.
"Ich hab es doch schon mehrmals gesagt: fass. mich. nicht. an!", keifte ich und warf mit einer ausgiebigen Bewegung meine Haarpracht wieder über meine Schulter.
Wir standen in einem kleinen Zimmer, mit zwei Schränken, zwei Betten mit jeweils einem Nachttisch, wobei eines ziemlich zerwühlt war, einem Tisch und einer weiteren Tür auf der die Aufschrift 'Badezimmer' prangte.
Ohne zu Zögern tappte ich zu dem ordentlichem Bett und ließ mich rittlings darauf fallen.
Stumm starrte ich an die dunkle Decke und hörte, wie Tobi das Zimmer wieder verließ.
Die Tür klackte ein paar Mal. Er hatte mich tatsächlich eingeschlossen.
Pain wollte wirklich nicht, dass ich was anstellte.
Ich grinste schelmisch.
Diese Idioten...
Eine abgeschlossene Tür war doch kein Hindernis.
Ich würde hier raus kommen, auf jeden Fall!

Kokoro - A Killer's Heart  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt