100. Jubiläen

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»Schon gut«, schloss er mit mir Frieden. »Dafür schuldest du mir aber was.«

Die Scheiben waren mittlerweile total beschlagen und ich hatte keine Ahnung, wer das am Steuer war. Angeblich ein Freund von Niall, der nicht weit von mir weg wohnte und deshalb so schnell da sein konnte.

»Wir sind da«, berichtete mir Niall, während das Auto noch langsam rollte.

Ich war so nervös, dass ich mich keinen Millimeter bewegte.

»Willst du nicht mit rein?«, fragte er mich, nachdem er die Autotüre für mich geöffnet hatte, sich die Ärmel von seiner Jacke über die Hände gezogen hatte und nun hüpfend im Regen stand.

Neugierig setzte ich kurz darauf einen Fuß in Nialls Zuhause. Der Regen hatte mich bis zur Kopfhaut durchnässt. Der Versuch, mich mit meinen Pulloverärmeln abzutrocknen, brachte nicht sehr viel.

»Komm mit«, meinte Niall und ich stolperte ihm hinterher.

Wenig später standen wir bei ihm im Bad und er klatschte mir ein Handtuch auf den Kopf. »Hier... Damit habe ich mir bisher nur meine Hände abgetrocknet. Glaube ich.«

»Glaubst du?«, fragte ich sicherheitshalber nach und fing an meine Haare damit trocken zu rubbeln.

»Vielleicht auch irgendwann mal meinen Hintern«, gickelte Niall schadenfroh vor sich hin. »So genau kann ich mich gerade nicht daran erinnern.«

Verärgert, aber grinsend pfefferte ich ihm sein eigenes Handtuch um die Ohren. »Du bist eklig Niall!«

»Hahahaha... Warum? Das ist doch frisch gewaschen. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass ich es schon mal irgendwann benutzt habe. Und was glaubst du wie viele Hintern so ein Hotelhandtuch schon gesehen hat?«

»Dann ist es kein Handtuch mehr, sondern ein Arschtuch«, lachte ich laut los. Und nachdem ich mich sowieso nicht mehr damit abtrocknete, benutzte es Niall selbst, um sich ebenfalls etwas trocken zu legen.

»Ist dir kalt? Soll ich uns einen Tee machen?«, fragte er mich, da ich etwas verklemmt da stand und ihn beobachtete.

»Und dein Kumpel? Der wartet doch auf uns.«

»Der muss sowieso noch schnell was erledigen. Der kommt gleich wieder«, erzählte mir Niall.

»Oh, na dann. Warum nicht?«, lächelte ich ihn an.

Ich beobachtete wirklich jeden Handschlag den er machte. Es war so irreal mit ihm hier zu sein. Fast vier Jahre lang, hatte ich mir so etwas gewünscht und nun war ich hier, bei ihm zu Hause. Ganz alleine. Nur er und ich. Mein Puls ging etwas schneller, dafür war ich aber ungewöhnlich ruhig. Also ich plapperte verdammt wenig, im Gegensatz zu sonst. Ich lehnte an der Arbeitsplatte, als er zu mir kam und sich vor mich stellte. Er steckte sich und öffnete einen Hängeschrank hinter mir, dabei kam er mir so gefährlich nahe, dass ich unkontrolliert zusammen zuckte.

»Keine Angst, ich tu dir nichts, solange du mir nicht wieder auf die Nase haust. Ich wollte doch nur die Tassen aus dem Schrank holen«, erklärte er mir. Er hätte mich auch beiseite bitten können, aber das hatte er nicht getan.

»Vielleicht will ich aber, dass du mir was tust«, nuschelte ich kaum hörbar und wünschte mir so sehr, dass er mich als Frau wahrnahm, und nicht als Fan oder irgendeine von vielen Freundinnen, die er sicherlich hatte. Oder schlimmer: Als jemanden, der ihm nur wehtat.

»Von mir aus bekommst du auch ein Stück Wurst«, erwiderte Niall leicht verstört und zog seine Augenbrauen zusammen. Alles nur, weil er mich nicht richtig verstanden hatte. Damit brachte er mich wieder so zum Lachen. Dachte er denn wirklich nur ans Essen?

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz